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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Alibis für Sonntag hielten stand. »Ich habe mich bei den Leuten von der Mautzentrale erkundigt, und sie bestätigen, dass Sterling zu den von ihm genannten Zeiten durch den Midtown Tunnel gefahren ist. Nur um sicherzugehen, wollte ich danach den Sohn anrufen und fragen, ob sein Vater sich von Long Island aus bei ihm gemeldet hat. Aber er war nicht im Büro.
    Ach so, und dann der Personalchef. Sein einziges Alibi war seine Frau. Sie hat seine Angaben bestätigt, aber sie wirkte wie eine verängstigte Maus. Und sie klang genau wie ihr Mann: >SSD ist der wunderbarste Ort der Welt. Bla, bla, bla.. .«< Rhyme, der Zeugen grundsätzlich misstraute, blieb skeptisch. Von Kathryn Dance, der Expertin für Körpersprache und Kinesik, die bei California Bureau of Investigation arbeitete, hatte er gelernt, dass die Leute häufig auch dann schuldig wirken, wenn sie der Polizei nichts als die reine Wahrheit sagen.
    Sachs ging zu der Verdächtigenliste und aktualisierte sie.
    • Andrew Sterling, Generaldirektor, Hauptgeschäftsführer. Alibi: auf Long Island; überprüft.
    Bestätigung durch Sohn steht noch aus.
    • Sean Cassel, Vertriebs- und Marketingleiter. Kein Alibi.
    • Wayne Gil espie, Technischer Leiter. Kein Alibi.
    • Samuel Brockton, Leiter der Richtlinienabteilung.
    Alibi: Hotelunterlagen bestätigen Aufenthalt in Washington.
    • Peter Arlonzo-Kemper, Personalchef.
    Alibi: bei Ehefrau; von ihr bestätigt (befangen?).
    • Steven Shraeder, Cheftechniker, Tagschicht. Noch nicht befragt.
    • Faruk Mameda, Cheftechniker, Nachtschicht. Noch nicht befragt.
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    • Kunde von SSD (?). Erwarten Liste von Sterling.
    • Unbekannter Täter von Andrew Sterling rekrutiert (?).
    Sachs sah auf die Uhr. »Ron, Mameda dürfte inzwischen eingetroffen sein. Könnten Sie hinfahren und mit ihm und Shraeder sprechen? Finden Sie heraus, wo die beiden gestern zum Zeitpunkt des Mordes an Myra Weinburg gewesen sind. Und Sterlings Assistent müsste mit der Kundenliste fertig sein. Falls nicht, warten Sie in seinem Büro, bis er sie Ihnen aushändigt. Wirken Sie wichtig. Noch besser, wirken Sie ungeduldig.«
    »Ich soll zurück zu SSD?«
    »Genau.«
    Aus irgendeinem Grund wollte er nicht, das konnte Rhyme sehen.
    »Sicher. Lassen Sie mich nur kurz mit Jenny sprechen, ob zu Hause alles in Ordnung ist.« Er zog sein Telefon aus der Tasche und drückte eine Kurzwahltaste.
    Rhyme entnahm dem Gespräch, dass Pulaski erst mit seinem kleinen Sohn und dann mit der Tochter redete, denn die war ein Baby, und der junge Beamte klang plötzlich noch kindischer. Den Rest blendete Rhyme aus.
    Sein eigenes Telefon klingelte; die Kennung des Anrufers fing mit 44 an.
    Ah, gut.
    »Kommando, Telefon, Abheben.« »Detective Rhyme?« »Inspector Longhurst.«

    »Ich weiß, dass Sie mit Ihrem anderen Fall beschäftigt sind, aber ich dachte, Sie würden vielleicht gern auf den neuesten Stand gebracht werden.«
    »Natürlich. Bitte, fahren Sie fort. Wie geht es Reverend Goodlight?«
    »Gut, aber er hat ein wenig Angst. Er besteht darauf, dass keine neuen Sicherheitsbeamten oder Polizisten sein Versteck betreten. Er traut nur denen, die er schon seit Wochen kennt.«
    »Ich kann es ihm kaum verdenken.«
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    »Einer unserer Leute behält ständig die nähere Umgebung im Auge. Ein ehemaliger SAS-Mann. Die sind die Besten.. So, wir haben das Haus in Oldham von oben bis unten durchsucht. Ich wollte Ihnen mitteilen, was wir gefunden haben. Kupfer- und Bleispäne, als hätte jemand Patronen abgeschliffen oder etwas in sie eingefräst. Einige Körnchen Schießpulver. Und eine sehr geringe Menge Quecksilber. Mein Ballistikexperte sagt, er könnte Dumdumgeschosse hergestellt haben.«
    »Ja, das stimmt. Der Kern des Projektils besteht aus flüssigem Quecksilber. Das richtet furchtbaren Schaden an.«
    »Unsere Leute haben ferner etwas Waffenöl gefunden. Und im Waschbecken gab es Reste eines Haarbleichmittels. Außerdem mehrere dunkelgraue Fasern - Baumwolle, durchtränkt von Wäschestärke. Laut unserer Datenbank passen sie zu dem Stoff, der für Uniformen verwendet wird.«
    »Glauben Sie, diese Spuren wurden absichtlich gelegt?«
    »Unsere Spezialisten sagen Nein. Die gefundenen Mengen waren ziemlich winzig.«
    Blond, Scharfschütze, Uniform. .
    »Dann hat ein anderer Zwischenfall hier die Alarmglocken schrillen lassen: ein versuchter Einbruch bei einer NRO - das steht für Nichtregierungsorganisation.
    Gemeinnützig. Es ging um die East African Relief Agency, Reverend

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