Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
Vom Netzwerk:
Goodlights Verein. Es kamen Wachleute vorbei, und der Täter ist geflohen. Seinen Dietrich hat er in einen Gully geworfen. Aber wir hatten Glück, denn ein Passant hat ihn dabei gesehen. Nun, um es kurz zu machen, unsere Leute haben das Werkzeug gefunden und etwas Erde daran festgestellt. Die wiederum enthielt Spuren einer Hopfenart, die ausschließlich in Warwickshire wächst. Dieser spezielle Hopfen wurde gezüchtet, um Bitter herzustellen.«
    »Bitter? Das Bier?«
    »Ale, ja. Wie es sich gerade trifft, haben wir hier bei der Met eine Datenbank alkoholischer Getränke. Und ihrer Inhaltsstoffe.« Genau wie meine, dachte Rhyme.
    »Ach, wirklich?«, sagte er. »Ich habe sie selbst angelegt«, sagte sie. »Hervorragend.
    Und?«
    »Die einzige Brauerei, die diesen Hopfen verwendet, steht in 174
    der Nähe von Birmingham. Eine der Kameras unserer Verkehrsüberwachung hat den NRO-Einbrecher aufgenommen. Wegen des Hopfens dachte ich mir, wir sollten mal einen Blick auf die Überwachungsbänder von Birmingham werfen. Und tatsächlich, derselbe Mann ist einige Stunden später am Bahnhof New Street mit einem großen Rucksack aus dem Zug gestiegen. Dann haben wir ihn leider in der Menge verloren.«
    Rhyme dachte nach. Die große Frage lautete: War der Hopfen absichtlich an dem Werkzeug hinterlassen worden, um sie in die Irre zu führen? Um das mit einiger Sicherheit beurteilen zu können, hätte er den Fundort und das Beweisstück selbst untersuchen müssen. So aber musste er sich auf seinen Instinkt verlassen.
    Fingiert oder nicht?
    »Inspector, ich glaube nicht daran«, entschied Rhyme. »Ich vermute, Logan schlägt hier einen doppelten Haken. Das hat er zuvor schon gemacht. Er will, dass wir uns auf Birmingham konzentrieren, während er weiterhin den Anschlag in London vorbereitet.«
    »Ich bin froh, dass Sie das sagen, Detective, denn ich habe den gleichen Eindruck.«
    »Wir sollten mitspielen. Wo halten die Mitglieder der Einsatzgruppe sich derzeit auf?«
    »Danny Krueger ist bei seinen Leuten in London. Ihr FBI-Mann ebenfalls. Der französische Agent und der Interpol-Kollege sind Anhaltspunkten in Oxford und Surrey nachgegangen. Allerdings hat sich nichts daraus ergeben.«
    »Ich möchte, dass sie alle nach Birmingham fahren. Unverzüglich. Unauffällig und offensichtlich zugleich.«
    Die Beamtin lachte. »Damit er glaubt, wir hätten den Köder geschluckt.«
    »Genau. Er soll denken, wir würden uns ausrechnen, ihn dort fangen zu können. Und schicken Sie auch ein Sondereinsatzkommando. Veranstalten Sie etwas Lärm, lassen Sie es aussehen, als würden die Leute von der Londoner Sperrzone abgezogen.«
    »Doch in Wahrheit verstärken wir unsere Kräfte dort.«
    »Richtig. Und geben Sie durch, dass er aus größerer Entfernung mit einem Präzisionsgewehr zuschlagen wird. Er dürfte blond sein und eine graue Uniform tragen.«
    175
    »Vortrefflich, Detective. Ich mache mich gleich an die Arbeit.« »Lassen Sie von sich hören.« »Bis bald.«
    Rhyme befahl seinem Telefon, die Verbindung zu trennen. Im selben Moment meldete sich eine Stimme von der anderen Seite des Raumes. »He, ich muss wirklich zugeben, Ihre Freunde bei SSD sind gut. Ich habe keine Chance, in ihr System einzudringen.« Es war Rodney Szarnek. Rhyme hatte ihn ganz vergessen.
    Der junge Mann stand auf und kam zu ihnen herüber. »InnerCircle ist besser gesichert als Fort Knox. Genauso deren Datenbank-Management-System, Watchtower. Ich bezweifle, dass jemand die Schutzmechanismen überwinden kann, solange er nicht eine ganze Phalanx von Supercomputern aufbietet. Und die bekommt man nicht an jeder Ecke.«
    »Aber?« Rhyme war seine Beunruhigung nicht entgangen.
    »Nun, SSD hat Sicherheitsprogramme, wie ich sie noch nie gesehen habe. Die sind ziemlich robust. Und, wie ich feststellen muss, beängstigend. Ich bin mit einer anonymen ID dort vorgestoßen und habe meinen Rückweg getarnt. Und was ist passiert? Deren Security-Bot ist in mein System eingebrochen und hat versucht, mich anhand der Daten im freien Festplattenbereich zu identifizieren.«
    »Und was genau heißt das, Rodney?«
    Er erklärte, dass der als frei eingestufte Bereich einer Festplatte in Wahrheit Datenfragmente und sogar ganze Dateien enthielt. Mit der geeigneten Software ließen diese Reste sich häufig wieder zu einer lesbaren Form zusammensetzen. Das SSD-Sicherheitssystem wusste, dass Szarnek seine Spuren verwischt hatte, also hatte es sich in seinen Computer geschlichen, um die Daten des

Weitere Kostenlose Bücher