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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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»So spät hat sich kaum jemand mehr dort aufgehalten.«
    »Das war auch nicht nötig«, merkte Sachs an. »Die Computer machen die ganze Arbeit.«
    Rhyme wies Pulaski an, er solle zu seiner Familie nach Hause fahren. Dann lehnte er den Kopf zurück und musterte die Tafel.
    • Andrew Sterling, Generaldirektor, Hauptgeschäftsführer. Alibi: auf Long Island; überprüft.
    Durch Sohn bestätigt.
    • Sean Cassel, Vertriebs- und Marketingleiter. Kein Alibi.
    • Wayne Gil espie, Technischer Leiter. Kein Alibi.
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    Alibi für Mord an Friedhofswärter: im Büro (laut Arbeitszeitblatt).
    • Samuel Brockton, Leiter der Richtlinienabteilung.
    Alibi: Hotelunterlagen bestätigen Aufenthalt in Washington.
    • Peter Arlonzo-Kemper, Personalchef.
    Alibi: bei Ehefrau; von ihr bestätigt (befangen?).

    • Steven Shraeder, Cheftechniker, Tagschicht. Alibi: im Büro (laut Arbeitszeitblatt).
    • Faruk Mameda, Cheftechniker, Nachtschicht. Kein Alibi.
    Alibi für Mord an Friedhofswärter: im Büro (laut Arbeitszeitblatt).
    • Kunde von SSD (?).
    Erwarten Liste von NYPD-Abteilung für Computerkriminalität.
    • Unbekannter Täter von Andrew Sterling rekrutiert (?).
    Aber war 522 überhaupt einer dieser Männer?, fragte Rhyme sich ein weiteres Mal. Er dachte daran, was Sachs ihm über das Konzept der »verunreinigten« Daten erzählt hatte. Stel ten diese Namen bloße Verunreinigungen dar? Lenkten sie lediglich von der Wahrheit ab?
    Rhyme ließ den TDX ein Stück auf der Stelle drehen und starrte wieder die anderen Tafeln an. Irgendetwas nagte an ihm. Aber was?
    »Lincoln...«
    »Psst.«
    Etwas, das er gelesen oder gehört hatte. Nein, ein Fall - von vor vielen Jahren. Es lag ihm fast auf der Zunge. Frustrierend. Als würde sein Ohr jucken und er versuchen, sich dort zu kratzen.
    Er wusste, dass Cooper ihn ansah. Das nervte noch zusätzlich. Er schloss die Augen.
    Gleich... Ja!
    »Was denn?«
    Offenbar hatte er es laut ausgerufen.
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    »Ich glaube, ich hab's. Thom, du kennst dich doch mit populärer Kultur aus, oder?«
    »Was soll das denn nun wieder heißen?«
    »Du liest Zeitschriften, Zeitungen. Kennst die Werbeanzeigen. Werden Tareyton-Zigaretten immer noch hergestellt?«
    »Ich rauche nicht. Ich habe noch nie geraucht.«
    »Die kann mir keiner nehmen«, verkündete Lon Sellitto.
    »Was?«
    »Das war der Werbespruch in den Sechzigern. Dazu das Bild von einem Kerl mit blauem Auge.«
    »Daran kann ich mich gar nicht erinnern.«
    »Mein Dad hat diese Marke geraucht.«
    »Werden die heutzutage noch hergestellt? Das will ich wissen.«
    »Keine Ahnung. Aber ich habe sie schon lange nicht mehr gesehen.«
    »Eben. Und der andere Tabak, den wir gefunden haben, war auch alt. Ob unser Täter nun raucht oder nicht, wir können wohl davon ausgehen, dass er Zigaretten sammelt.«
    »Zigaretten. Was soll das denn für ein Sammler ein?«
    »Nein, nicht nur Zigaretten. Denk an die alte Limonade mit dem künstlichen Süßstoff.
    Vielleicht sammelt er auch Dosen oder Flaschen. Und Mottenkugeln, Streichhölzer, Puppenhaar. Dann der Schimmel, der Stachybotrys Chartarum, und der Staub vom World Trade Center. Ich glaube nicht, dass Fünf Zweiundzwanzig in Downtown wohnt. Ich schätze, er hat einfach seit Jahren nicht mehr sauber gemacht. .« Er lachte grimmig. »Und mit was für einem Sammelobjekt haben wir inzwischen außerdem zu tun? Mit Daten. Fünf Zweiundzwanzig ist ein besessener Sammler. . Ich vermute, er ist ein Hamsterer.«
    »Ein was?«
    »Er hortet Dinge. Wirft nie etwas weg. Deshalb ist so viel von dem Zeug alt.«
    »Ja, von so was hab ich schon gehört«, sagte Sellitto. »Das ist unheimlich. Richtig gruselig.«
    Rhyme hatte mal einen Tatort untersucht, an dem ein zwanghafter Hamsterer von einem Berg aus Büchern erschlagen worden war - nun ja, genau genommen hatten sie ihn nur verschüttet, so
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    dass er sich nicht mehr bewegen konnte und es zwei Tage dauerte, bis er an seinen inneren Verletzungen starb. Eine »unerfreuliche« Todesursache hatte Rhyme es genannt. Er hatte sich mit diesem Phänomen nicht eingehend beschäftigt, aber immerhin erfahren, dass es in New York eine Einrichtung gab, die Hamsterern zu the-rapeutischer Betreuung verhalf, um sie selbst und ihre Nachbarn vor diesem zwanghaften Verhalten zu schützen.
    »Lasst uns unseren Lieblingspsychologen anrufen.«
    »Terry Dobyns?«
    »Vielleicht kennt er jemanden vom Hamsterer-Notruf. Er soll mal mit denen sprechen.
    Und er soll herkommen.«
    »Um diese Uhrzeit?«,

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