Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
Vom Netzwerk:
los!
    Er trat beiseite und kam mit einem Taser zurück.
    O nein.. nein.
    Natürlich. Als Wachmann verfügte er über ein ganzes Waffenarsenal. Und aus dieser Entfernung konnte er sie gar nicht verfehlen. Er entsicherte den Taser, trat vor. . blieb stehen und neigte den Kopf.
    Auch Sachs hatte ein Geräusch gehört. Das Tröpfeln von Wasser?
    Nein. Zerbrechendes Glas, als würde jemand in einiger Entfernung ein Fenster einschlagen.
    320
    Gordon runzelte die Stirn. Er ging zu der Tür in der Rückseite des Wandschranks -
    und wurde von ihr nach hinten gestoßen, als sie urplötzlich aufsprang.
    Ein Mann mit einem kurzen Brecheisen in der Hand stürmte herein und blinzelte, um sich in der Dunkelheit zu orientieren.
    Gordon krachte auf den Rücken und verlor den Taser. Der Aufprall raubte ihm den Atem. Mit verzerrter Miene kämpfte er sich auf die Knie und griff nach der Waffe, aber der Eindringling schlug sofort mit der Metallstange zu und traf ihn am Unterarm. Der Killer schrie auf, als der Knochen brach.
    »Nein, nein!« Dann verengten sich Gordons vor Schmerz tränende Augen, als er seinen Angreifer erkannte.
    »Jetzt bist du nicht mehr so gottähnlich, was?«, rief der Mann. »Du Arschloch!« Es war Robert Jorgensen, der Arzt, dem man die Identität geraubt hatte und den Sachs aus dem schäbigen Hotel kannte. Er ließ das Brecheisen mit beiden Händen auf Hals und Schulter des Killers hinabsausen. Gordons Kopf schlug schwer auf dem Boden auf. Er verdrehte die Augen, kippte zur Seite und blieb reglos liegen.
    Amelia sah Jorgensen erstaunt an.

    Wer er ist? Er ist Gott, und ich bin Hiob. .
    »Sind Sie verletzt?«, fragte er und lief zu ihr.
    »Räumen Sie diese Zeitungen von mir weg. Dann nehmen Sie mir die Handschellen ab und legen sie ihm an. Schnell! Der Schlüssel ist in meiner Hosentasche.«
    Jorgensen kniete sich hin und fing an, die Zeitungen beiseite zu ziehen.
    »Wie haben Sie hergefunden?«, fragte Sachs.
    Jorgensens Augen waren weit aufgerissen, genau wie Amelia es aus dem billigen Hotel an der Upper East Side in Erinnerung hatte. »Ich folge Ihnen schon seit Sie bei mir gewesen sind. Ich habe auf der Straße gelebt. Ich wusste, Sie würden mich zu ihm führen.« Er wies auf Gordon, der immer noch auf dem Boden lag.
    Keuchend packte Jorgensen Zeitung um Zeitung und schleuderte sie weg.
    »Sie sind derjenige, der mir gefolgt ist«, sagte Sachs. »Zum Friedhof und zu dem Lagerhaus an der West Side.«
    321
    »Ja, das war ich. Von dem Lagerhaus bin ich Ihnen zu Ihrer Wohnung und dem Polizeirevier gefolgt, dann zu dem grauen Bürogebäude in Midtown. Schließlich hierher. Ich habe gesehen, wie Sie in die Gasse gegangen sind. Als Sie nicht wieder zum Vorschein kamen, habe ich mich gefragt, was wohl passiert sein könnte. Ich habe geklingelt, und er kam an die Tür. Ich sagte, ich wäre ein Nachbar, der ein Paket sucht.
    Dabei konnte ich einen Blick ins Haus werfen, habe Sie aber nicht entdeckt. Dann tat ich so, als würde ich weggehen, doch durch eines der vorderen Fenster sah ich, wie er hinter dieser Tür im Wohnzimmer verschwand und ein Rasiermesser in der Hand hatte.«
    »Er hat Sie nicht wiedererkannt?«
    Jorgensen lachte mürrisch auf und zog sich am Bart. »Ich schätze, er kannte mich nur von dem Foto in meinem Führerschein. Und das wurde aufgenommen, als ich mich noch jeden Tag rasiert habe und mir Friseurbesuche leisten konnte. . Mann, ist dieses Zeug schwer.«
    »Beeilen Sie sich.«
    »Sie waren meine beste Chance, ihn zu finden«, fuhr Jorgensen fort. »Ich weiß, dass Sie ihn verhaften müssen, aber vorher möchte ich etwas Zeit mit ihm haben. Das müssen Sie mir zugestehen! Ich werde ihn dazu zwingen, jede einzelne der Qualen rückgängig zu machen, die er mir zugefügt hat.«
    Sie bekam wieder Gefühl in den Beinen und schaute zu Gordon. »Hier vorn in der Hosentasche. . kommen Sie an den Schlüssel?«
    »Noch nicht ganz. Ich muss noch etwas mehr wegräumen.«
    Weitere Zeitungen flogen auf den Boden. Eine der Schlagzeilen lautete: UNRUHEN NACH
    STROMAUSFALL VERURSACHEN SCHADEN IN MILLIONENHÖHE. Eine andere: KEINE FORTSCHRITTE BEI GEISELKRISE.
    TEHERAN BLEIBT STUR.
    Schließlich konnte Amelia sich unter dem Papier hervorwinden. Sie erhob sich unbeholfen und auf schmerzenden Beinen so weit, wie die Handschellen es zuließen.

    Dann lehnte sie sich an einen anderen Papierturm und drehte sich ein Stück in Jorgensens Richtung. »Den Schlüssel. Schnell.«
    Jorgensen holte den Schlüssel aus ihrer

Weitere Kostenlose Bücher