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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Angst vor einer Gefährdung der Sammlungen gesagt hatte. »Werfen Sie die Pistole her. Sofort, Peter!«
    Sie glaubte nicht, dass er es tun würde, aber angesichts des drohenden Verlustes dachte Gordon tatsächlich darüber nach.
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    Wissen ist Macht.
    »Nein, nein, bitte. .« Ein klägliches Flüstern.
    Dann veränderten sich seine Augen, wurden binnen einer Sekunde zu schwarzen Punkten, und Sachs wusste, dass er schießen würde.
    Sie stieß das Regal gegen ein anderes, und neunzig Kilo Keramik zerbrachen auf dem Boden in Scherben. Der beachtliche Lärm wurde von Peter Gordons unheimlichem, primitivem Heulen noch übertönt.
    Zwei weitere Regale mit hässlichen Figuren, Tassen und Tellern gingen in Stücke.
    »Lassen Sie die Waffe fallen, oder ich zerstöre jedes verfluchte Teil hier drinnen!«
    Doch er hatte völlig die Kontrolle verloren. »Ich bring dich um, ich bring dich um, ich bring dich um, ich.. «

    Er feuerte zweimal, aber Sachs war bereits in Deckung gegangen. Sie wusste, dass er sie verfolgen würde, sobald er den Berg aus National Geographica bezwungen hatte, und schätzte ihrer beider Positionen ein. Amelia hatte einen Bogen zurück zu der Wandschranktür beschrieben, während er sich immer noch im hinteren Teil des Hauses befand.
    Aber um die Tür erreichen zu können, musste sie an dem Eingang des Raumes vorbei, in dem Gordon - nach den Geräuschen zu schließen - in diesem Moment über die umgekippten Regale und Porzellanscherben kletterte. Dann wurde es still. Hatte er ihre missliche Lage erkannt? Zielte er auf die Türöffnung und wartete, dass sie ihm vor die Mündung laufen würde?
    Oder schlich er sich gerade auf einer Strecke, die sie nicht kannte, in ihren Rücken?
    Irgendwo im Halbdunkel knarrte es. Waren das seine Schritte? Oder arbeitete bloß das Holz?
    Die Panik stieg wieder in Sachs auf, und sie wirbelte herum. Sie konnte ihn nicht sehen. Sie wusste, dass sie sich von der Stelle bewegen musste, und zwar schnell. Lauf!
    Jetzt! Leise atmete sie tief durch, ignorierte den Schmerz in ihren Knien und eilte geduckt voran, direkt an dem Berg aus Zeitschriften vorbei.
    Keine Schüsse.
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    Er war nicht da. Amelia blieb stehen, drückte sich mit dem Rücken an die Wand und zwang sich, langsamer zu atmen. Leise, leise. .
    Verdammt. Wo, wo, wo? Diesen Gang aus Schuhkartons entlang, diesen Gang aus Tomatendosen, diesen Gang aus ordentlich gefalteter Kleidung?
    Es knarrte wieder. Sie konnte nicht sagen, aus welcher Richtung.
    Ein schwaches Geräusch - wie ein Windhauch oder Atemzug.
    Schließlich traf Sachs eine Entscheidung - renn einfach los. Sofort! Direkt zur Vordertür!
    Und hoffe, dass er nicht hinter dir ist oder nicht schon vorn auf dich wartet.
    Los!
    Amelia stieß sich ab und lief an weiteren Gängen vorbei, an Tälern aus Büchern, Glaswaren, Gemälden, Dosen, Kabeln und elektronischen Geräten. War das die richtige Richtung?
    Ja, war es. Vor ihr stand Gordons Schreibtisch, umgeben von den gelben Notizblöcken.
    Robert Jorgensen lag am Boden. Schneller. Schneller! Vergiss das Telefon auf dem Schreibtisch, dachte sie, nachdem sie kurz erwogen hatte, von dort aus den Notruf zu wählen.
    Raus hier. Sofort raus hier.
    Genau auf die Wandschranktür zu.
    Je näher Sachs kam, desto größer die Panik. Sie rechnete jeden Moment mit dem Schuss. Nur noch sechs Meter. .
    Vielleicht glaubte Gordon, sie habe sich hinten versteckt. Vielleicht kauerte er auf den Knien und weinte bitterlich über die Zerstörung seines kostbaren Porzellans.
    Drei Meter. .

    Um eine Ecke, nachdem Sachs sich kurz gebückt und das Brecheisen aufgehoben hatte, an dem sein Blut klebte. Jetzt durch die Tür. Dann keuchte sie auf und erstarrte.
    Direkt vor sich sah sie seine Silhouette vor dem Durchgang des beleuchteten Wandschranks stehen. Offensichtlich hatte er einen
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    anderen Weg hierher genommen, erkannte sie verzweifelt. Sie hob die schwere Metallstange.
    Im ersten Augenblick bemerkte er sie nicht, aber ihre Hoffnung, unentdeckt zu bleiben, löste sich in Luft auf, denn er drehte sich in ihre Richtung, ging in die Hocke und hob die Pistole. Sie dachte an ihren Vater, dann an Lincoln Rhyme.
    Da ist sie, Amelia 7303. Ich habe sie genau im Visier.
    Die Frau, die Hunderte meiner Schätze vernichtet hat, die Frau, die mir alles wegnehmen, mich all meiner zukünftigen Transaktionen berauben und der Welt mein Refugium enthüllen würde. Mir bleibt keine Zeit, um Spaß mit ihr zu haben. Keine Zeit, um ihre Schreie

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