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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Tasche und griff hinter 322
    Sachs. Mit leisem Klicken öffnete sich eine der Handschellen, und Amelia konnte aufstehen. Sie wandte sich um und wollte sich den Schlüssel geben lassen. »Schnell«, sagte sie. »Lassen Sie uns...«
    Ein ohrenbetäubender Knall ertönte, und Sachs spürte, wie ihre Hände und das Gesicht mit Blut und Gewebe bespritzt wurden, als die Kugel - abgefeuert von Peter Gordon aus ihrer eigenen Waffe - Jorgensen in den Rücken traf.
    Er schrie auf und kippte nach vorn, riss Sachs dabei mit und rettete sie dadurch vor dem zweiten Projektil, das nur wenige Zentimeter neben ihrer Schulter in die Wand einschlug.
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    . Neunundvierzig
    Amelia Sachs hatte keine Wahl. Sie musste angreifen. Sofort. Also benutzte sie Jorgensens Körper als Schild, sprang auf den zusammengesackten, blutenden Gordon zu, hob den Taser vom Boden auf und feuerte ihn in die Richtung des Killers ab.
    Die Sonden sind nicht so schnell wie Pistolenkugeln, und Gordon ließ sich gerade noch rechtzeitig nach hinten fallen; die Drähte schössen an ihm vorbei. Sachs packte Jorgensens Metallstange und humpelte auf Gordon zu. Der erhob sich auf ein Knie.
    Doch als sie nur noch drei Meter von ihm entfernt war, riss er die Waffe hoch und gab einen Schuss auf Amelia ab, die im selben Moment das Brecheisen nach ihm warf. Die Kugel schlug in Sachs' Schutzweste ein. Der Schmerz war zwar enorm, aber das Geschoss hatte sie deutlich unterhalb des Solarplexus erwischt, wo ein Treffer ihr die Luft aus der Lunge getrieben und sie paralysiert hätte.
    Die Metallstange wirbelte auf Gordon zu und traf ihn mit leisem Klatschen im Gesicht.
    Er schrie auf, ging aber nicht zu Boden und hielt die Pistole weiterhin fest umklammert. Sachs wandte sich in die einzige Fluchtrichtung, die ihr blieb - nach links
    -, und lief durch eine Schlucht voller Artefakte, die diesen schaurigen Ort ausfüllten.
    Es war ein regelrechtes Labyrinth. Nur ein schmaler Pfad führte durch Gordons Sammlungen: Kämme, Spielzeuge (eine Menge Puppen - von einer stammten vermutlich die Haare, die man an einem der früheren Tatorte gesichert hatte), alte, sorgfältig aufgerollte Zahnpastatuben, Kosmetika, Becher, Papiertüten, Kleidungsstücke, Schuhe, leere Nahrungsmitteldosen, Schlüssel, Kugelschreiber, Werkzeuge, Zeitschriften, Bücher. . Sie hatte noch nie im Leben so viel Plunder gesehen.
    Die meisten der Lampen waren ausgeschaltet, doch einige trübe Glühbirnen hüllten die Räume in einen gelben Schimmer, und von draußen drang etwas Licht der Straßenbeleuchtung durch die fleckigen Rouleaus und die mit Zeitungspapier abgeklebten Schei
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    ben. Die Fenster waren alle verriegelt. Sachs stolperte mehrere Male, konnte sich jedoch jedes Mal fangen und fiel nicht in einen Porzellanstapel oder eine große Kiste voller Wäscheklammern.
    Vorsicht, Vorsicht. .
    Ein Sturz wäre fatal.
    Nach dem Schlag in den Magen war ihr speiübel. Sie bog zwischen zwei turmhohe Stapel National Geographica ein, keuchte auf und duckte sich, weil zwölf Meter vor ihr Gordon um eine Ecke kam. Sein gebrochener Arm und der Treffer im Gesicht ver-ursachten ihm erkennbar Schmerzen. Er entdeckte Sachs und gab mit der linken Hand zwei hastige Schüsse ab. Beide gingen fehl. Er kam auf Amelia zu. Sachs stemmte sich gegen einen der Türme und kippte ihn um, wodurch der Gang vollständig durch einen Berg aus Hochglanzmagazinen versperrt wurde. Sie rannte weg und hörte zwei weitere Schüsse.
    Nummer sechs und sieben - Sachs zählte stets mit -, aber das war eine Glock, und es blieben noch zehn Patronen im Magazin. Amelia suchte nach einem Ausgang, sogar nach einem nicht verriegelten Fenster, durch das sie notfalls springen konnte, aber auf dieser Seite des Hauses gab es weder das eine noch das andere. An den Wänden standen Regale mit Statuetten und Zierrat aus Porzellan. Sachs konnte hören, wie Gordon wütend die Zeitschriften beiseitetrat und dabei vor sich hin murmelte.
    Er versuchte, über den Stapel zu klettern, und sein Gesicht tauchte auf. Aber die beschichteten Hefte waren glatt wie Eis. Er rutschte zweimal aus und schrie, als er sich mit seinem gebrochenen Arm abstützte. Schließlich kroch er auf den Gipfel. Doch noch bevor er die Waffe heben konnte, erstarrte er keuchend vor lauter Entsetzen. »Nein!«, rief er. »Bitte nicht!«
    Sachs hatte mit beiden Händen ein Regal gepackt, in dem alte Vasen und Figuren standen.
    »Nein, nicht anfassen. Bitte!«
    Ihr war eingefallen, was Terry Dobyns über die

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