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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Terry Dobyns' Täterprofil berichtet und ihn um eine Liste der Wachmänner gebeten, die weder Frau noch Kinder haben. Dann hat er deren Anwesenheitszeiten mit den Morden der letzten beiden Monate verglichen.«
    »Und so hast du den Mann gefunden, der jeweils nicht bei der Arbeit war - John Rollins alias Peter Gordon.«
    »Nein. John Rollins hatte während aller Verbrechen Dienst.«
    »Er hatte Dienst?«
    »Natürlich. Er hat die Arbeitszeiterfassung manipuliert, um sich Alibis zu verschaffen.
    Ich ließ Rodney Szarnek die Metadaten überprüfen. Jawohl, Rollins war unser Mann.
    Und er wohnte nur etwa zehn Blocks von hier. Dann habe ich den Einsatz veranlasst.«
    »Aber Rhyme, ich verstehe immer noch nicht, wie Fünf Zweiundzwanzig an die Dossiers gekommen ist. Er hatte zwar Zugang zu allen Datenarealen, aber beim Verlassen wurde jeder durchsucht, auch er. Und er besaß keinen Onlinezugriff auf inner Circle.«
    »Das war der eine große Stolperstein, ja. Doch wir müssen uns bei Pam Willoughby bedanken. Sie hat mir geholfen, die Lösung zu erkennen.«
    »Pam? Wie?«
    »Weißt du noch, wie sie uns erzählt hat, dass man bei dieser Internetgemeinschaft OurWorld die Bilder nicht herunterladen kann, sodass die Kids einfach die Bildschirme fotografieren?«

    Ach, machen Sie sich keine Gedanken, Mr. Rhyme. Die Leute übersehen oft das Nächstliegende..
    »Mir wurde klar, dass Fünf Zweiundzwanzig auf diese Weise an seine Informationen gelangen konnte. Er brauchte die vielen Tausend Seiten Dossiers gar nicht herunterzuladen. Er musste sich bloß das aufschreiben, was er über die Opfer und Sündenböcke wissen wollte, wahrscheinlich spät nachts, wenn niemand außer ihm in den Arealen war. Denk an die gelben Partikel von Notizblöcken. Die Durchleuchtungsgeräte und Metalldetektoren
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    an den Sicherheitsschleusen reagieren nicht auf Papier. Niemand ist auf diesen Gedanken gekommen.«
    Sachs sagte, sie habe rund um den Schreibtisch in seinem Geheimzimmer mindestens tausend solcher Notizblöcke gesehen.
    Lon Sellitto traf aus Downtown ein. »Das Arschloch ist tot«, murmelte er, »aber ich stehe weiterhin als gottverdammter Crack-süchtiger im System. Und alles, was man mir sagt, ist: >Wir arbeiten daran<.«
    Aber er brachte auch ein paar gute Neuigkeiten mit. Die Staatsanwaltschaft würde alle Fälle neu aufrollen, in denen 522 anscheinend Beweise fingiert hatte. Arthur Rhyme sollte sofort auf freien Fuß kommen, und der Status der anderen vermeintlichen Täter wurde umgehend überprüft. Mit ihrer Freilassung war innerhalb des nächsten Monats zu rechnen.
    »Ich habe mir mal die Besitzverhältnisse des Hauses vorgenommen, in dem Fünf Zweiundzwanzig gewohnt hat«, fügte Sellitto hinzu.
    Der Bau an der Upper West Side musste viele Mil ionen Dollar wert sein. Mit dem Gehalt eines Wachmanns hätte Peter Gordon sich das niemals leisten können.
    Aber der Detective hatte eine Erklärung. »Er war nicht der Eigentümer. Das Haus ist auf eine gewisse Fiona McMillan eingetragen, eine neunundachtzigjährige Witwe ohne enge Verwandte. Sie zahlt bis heute alle Steuern und die Rechnungen der Stadtwerke.
    Hat noch nie einen Zahlungstermin versäumt. Komisch ist nur, dass sie seit fünf Jahren von niemanden mehr gesehen wurde.«
    »Ungefähr zu diesem Zeitpunkt ist SSD nach New York gezogen.«
    »Ich schätze, er hat sich alle benötigten Informationen beschafft, um ihre Identität annehmen zu können, und sie dann ermordet. Man wird sich morgen auf die Suche nach der Leiche machen. Erst kommt die Garage dran, dann der Keller.« Der Lieutenant hielt kurz inne. »Ich bereite den Gedenkgottesdienst für Joe Malloy vor.
    Falls ihr auch kommen wollt, er findet am nächsten Samstag statt.«
    »Selbstverständlich«, sagte Rhyme.
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    Sachs berührte seine Hand. »Ob einfacher Streifenbeamter oder hohes Tier, sie stehen dir alle nah, und es tut gleich weh, einen von ihnen zu verlieren.«
    »Stammt das von deinem Vater?«, fragte Rhyme. »Es klingt wie etwas, das er gesagt hätte.«

    »He«, rief jemand aus dem Flur. »Zu spät. Tut mir leid. Hab gerade erfahren, dass der Fall abgeschlossen ist.« Rodney Szarnek kam herein, gefolgt von Thom. Er hielt einen Stapel Ausdrucke in den Händen und sah beim Sprechen wieder mal Rhymes Computer- und Haustechniksystem an, nicht etwa einen der Menschen im Raum.
    »Zu spät?«, fragte Rhyme.
    »Der Großrechner ist mit der Analyse des freien Festplattenbereichs fertig, den Ron gestohlen hat. Ah, nun

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