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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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ja, den er ausgeliehen hat. Ich war hierher unterwegs, um Ihnen das Ergebnis zu zeigen, als ich hörte, dass Sie den Täter gefasst haben. Also werden Sie die Informationen wohl gar nicht mehr brauchen.«
    »Nur aus Neugier: Was haben Sie denn gefunden?«
    Szarnek zeigte Rhyme die mitgebrachten Ausdrucke. Sie waren für ihn unverständlich.
    Worte, Zahlen und Symbole, dazwischen große weiße Lücken.
    »Ich kann kein Griechisch.«
    »He, das ist lustig. Sie können kein Kriechisch.«
    Rhyme machte sich nicht die Mühe, ihn zu korrigieren. »Worauf läuft das alles hinaus?«, fragte er.
    »Runnerboy - das Pseudonym, das ich gefunden habe - hat sich tatsächlich insgeheim eine Menge Informationen von innerCircle heruntergeladen und dann seine Spuren verwischt. Aber es hat sich dabei nicht um Dossiers der Opfer oder anderer Personen gehandelt, die mit dem Fall Fünf Zweiundzwanzig in Verbindung stehen.«
    »Kennen Sie mittlerweile den richtigen Namen von Runnerboy?«, fragte Sachs. »Ja. Ein Typ namens Sean Cassel.«
    Die Polizistin schloss die Augen. »Runnerboy. . Und er hat mir noch erzählt, dass er für einen Triathlon trainiert. Ich habe nicht mal daran gedacht.«
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    Cassel war der Vertriebsleiter und einer ihrer Verdächtigen. Rhyme bemerkte, dass Pulaski auf diese Neuigkeit reagierte. Der junge Beamte blickte überrascht auf, sah mit hochgezogener Augenbraue zu Sachs und lächelte dabei alles andere als fröhlich. Der Kriminalist erinnerte sich, dass Pulaski nur widerwillig zu SSD zurückgekehrt war und sich dafür geschämt hatte, dass er Excel nicht kannte. Offenbar war Cassel daran nicht ganz unschuldig.
    »Was hatte er vor?«, fragte Pulaski.
    Szarnek blätterte in den Ausdrucken. »Das kann ich Ihnen nicht genau sagen.« Er hielt inne und zeigte dem jungen Beamten achselzuckend eine der Seiten. »Sehen Sie selbst, falls Sie möchten. Da stehen manche der Dossiers.«
    Pulaski schüttelte den Kopf. »Ich kenne keinen von denen.« Er las einige der Namen laut vor.
    »Moment«, rief Rhyme. »Wer war das gerade?«
    »Dienko. . Hier, der Name taucht noch mal auf. Wladimir Dienko. Kennen Sie ihn?«
    »Scheiße«, sagte Sellitto.
    Dienko - der Angeklagte bei den Ermittlungen gegen die Russenmafia, dessen Fall wegen Problemen mit den Zeugen und der Beweislage abgewiesen worden war. »Und der Name direkt davor?«, fragte Rhyme.

    »Alex Karakov.«
    Das war ein Informant, der gegen Dienko hatte aussagen sol en. Karakov hatte versteckt und unter falschem Namen gelebt, war aber zwei Wochen vor der Verhandlung verschwunden und seitdem verschollen. Niemand konnte sich erklären, wie Dienkos Männer ihn gefunden hatten. Sellitto nahm die Ausdrucke von Pulaski entgegen und blätterte sie durch. »Mein Gott, Line. Adressen, Abhebungen von Geldautomaten, Fahrzeugzulassungen, Verbindungsnachweise. Alles, was ein Auftragsmörder brauchen würde, um seine Zielperson zu finden.. Oh, und hör dir das an. Kevin McDonald.«
    »War er nicht der Hauptverdächtige in irgendeinem Korruptionsfall, den du bearbeitet hast?«, fragte Rhyme.
    »Ja. HelPs Kitchen, Waffenhandel, Verschwörung, Drogen und Erpressung. Auch er ist davongekommen.«
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    »Mel? Lass alle Leute auf dieser Liste durch unser System laufen.«
    Von den acht Namen, die Rodney Szarnek in den wiederhergestellten Dateien gefunden hatte, gehörten sechs zu Angeklagten in Kriminalfällen der letzten drei Monate. Al e sechs Personen waren entweder freigesprochen worden oder man hatte ihre Anklagen in letzter Minute um schwerwiegende Punkte reduzieren müssen, weil unerwartete Schwierigkeiten mit Zeugen und Beweisen aufgetreten waren.
    Rhyme lachte auf. »Was für eine glückliche Koinzidenz.«
    »Wie bitte?«, fragte Pulaski.
    »Kaufen Sie sich ein Wörterbuch, Grünschnabel.«
    Der Beamte seufzte. »Was auch immer es bedeutet, Lincoln«, sagte er ruhig, »es ist vermutlich kein Wort, das ich je werde benutzen wollen.«
    Alle im Raum lachten, auch Rhyme. »Touche. Ich meine damit, dass wir hier zufällig auf etwas sehr Interessantes gestoßen sind, wenn du so willst, Mel. Dank PublicSure befinden sich auf den SSD-Servern auch Akten des NYPD. Tja, Cassel lädt Informationen über die Ermittlungen herunter, verkauft sie an die Beschuldigten und verwischt seine Spuren.«
    »Oh, das kann ich mir gut vorstellen«, sagte Sachs. »Sie nicht auch, Ron?«
    »Ohne jeden Zweifel.« Der junge Beamte stutzte. »Moment mal. . Cassel hat mir die CD mit den Kundendaten gegeben - er ist

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