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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher
Autoren: Jeffery Deaver
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die andere Waagschale Justitias zu kämpfen, um wieder mit seiner Familie und seinem Leben vereint zu sein.

    Dass er es mit dem richtigen Elan und Ziel schaffen würde, das Schicksal zu besiegen, falls er sich nur genug anstrengte. So wie er damals, auf jenem heißen, staubigen Feld, Lincoln bei dem Wettlauf zu der Eiche besiegt hatte.
    Dass er vielleicht gerettet werden könnte. Unter Umständen. .
    »Verzieh dich.«
    Arthur erschrak, obwohl die Stimme hinter ihm leise war. Sie gehörte zu einem anderen Häftling mit weißem, struppigem Haar, jeder Menge Tätowierungen, aber kaum noch Zähnen im Mund. Er stand unter Drogen und wirkte ziemlich fahrig. Es gab ausreichend freie Plätze im Saal, doch sein Blick war auf die Bank gerichtet, auf der Arthur saß. Der Mann war ein Weißer, und seine Augen funkelten bösartig.
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    Arthurs aufflackernde Hoffnung - auf ein messbares und exaktes System moralischer Gerechtigkeit - erlosch. Zwei Worte dieses schmächtigen, aber gestörten und gefährlichen Mannes erstickten sie im Keim.
    Verzieh dich. .
    Arthur Rhyme stand auf und ging weg. Er hatte Tränen in den Augen.
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    . Sieben
    Das Telefon klingelte, und Lincoln Rhyme ärgerte sich. Er dachte über ihren Mr. X und die Methode nach, mit der dieser die falschen Spuren gelegt hatte, sofern es tatsächlich so abgelaufen war, und wollte nicht gestört werden.
    Dann holte die Wirklichkeit ihn ein; er sah die 44 in der Kennung des Anrufers, die Landesvorwahl von Großbritannien. »Kommando, Telefon, Abheben«, befahl er sofort.
    Klick.
    »Ja, Inspector Longhurst?« Er sprach sie nicht mit ihrem Vornamen an. Die Zusammenarbeit mit Scotland Yard erforderte gewisse Umgangsformen.
    »Hallo, Detective Rhyme«, sagte sie. »Bei uns tut sich was.«
    »Reden Sie weiter«, sagte Rhyme.
    »Einer von Danny Kruegers ehemaligen Waffenschiebern hat sich bei ihm gemeldet.
    Wie es aussieht, ist Richard Logan aus London verschwunden, um etwas in Manchester abzuholen. Wir sind uns nicht sicher, worum es sich handelt, aber wir wissen, dass es in Manchester einen großen Schwarzmarkt für Waffen gibt.«
    »Gibt es einen Hinweis darauf, wo er sich befindet?«
    »Danny versucht immer noch, es herauszufinden. Es wäre schön, wenn wir ihn dort stellen könnten, anstatt hier in London einfach abzuwarten.«
    »Geht Danny behutsam vor?« Rhyme hatte ihn bei der Videokonferenz erlebt: ein großer, braun gebrannter, lauter Südafrikaner mit dickem Bauch und einem protzigen goldenen Ring am kleinen Finger. Einer der früheren Fälle des Kriminalisten hatte mit Darfur zu tun gehabt, und er und Krueger hatten sich eine Weile über den tragischen Konflikt in dieser sudanesischen Provinz unterhalten.

    »Ach, der weiß schon, was er tut. Falls nötig, kann er auch subtil sein. Und hartnäckig wie ein Jagdhund. Er wird alles herausfinden, was es in Erfahrung zu bringen gibt. Wir stehen mit unseren Kol
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    legen in Manchester in Verbindung und halten ein Zugriffteam bereit. Sobald wir mehr wissen, geben wir Ihnen Bescheid.«
    Er bedankte sich, und sie beendeten das Gespräch.
    »Wir kriegen ihn, Rhyme«, sagte Sachs, auch um sich selbst in dieser Hoffnung zu bestärken, denn sie hatte großes Interesse daran, Logan zu finden; einer seiner Pläne hatte sie fast das Leben gekostet.
    Sie erhielt einen Anruf. Nachdem sie kurz zugehört hatte, sagte sie, sie würde in zehn Minuten da sein. Dann unterbrach sie die Verbindung. »Die Akten der anderen Fälle, die Flintlock erwähnt hat, liegen bereit. Ich hole sie ab. . Ach, und Pam kommt vielleicht vorbei.«
    »Was macht sie so?«
    »Sie lernt heute bei einem Freund in Manhattan - ihrem Freund.« »Schön für sie. Wer ist er?«
    »Ein Junge aus der Schule. Ich kann es kaum erwarten, ihn kennenzulernen. Sie redet über nichts anderes mehr und hat eine verlässliche Person in ihrem Leben nun wirklich verdient. Aber ich möchte nicht, dass sie sich vorschnell in etwas hineinstürzt.
    Erst möchte ich mir selbst einen Eindruck verschaffen und ihn ein wenig in die Mangel nehmen.«
    Rhyme nickte, während Sachs das Zimmer verließ, war in Gedanken aber anderswo.
    Nach einem weiteren Blick auf die Tafel mit den Informationen zum Fall Alice Sanderson befahl er seinem Telefon, einen weiteren Anruf zu tätigen.
    »Hallo?«, meldete sich eine sanfte Männerstimme. Im Hintergrund spielte ein Walzer.
    Laut.
    »Mel, bist du das?«
    »Lincoln?«
    »Was soll die gottverdammte Musik? Wo steckst du?« »Bei der New England Ballroom
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