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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Leiche in irgendeiner speziellen Pose?«
    »Nein. . aber eines ist mir aufgefallen, Detective«, sagte Pulaski. »All ihre Fingernägel waren lang, nur einer nicht. Der war sogar sehr kurz abgeschnitten.«
    »Blut?«
    »Ja. Der Schnitt ging bis ins Fleisch.« Er zögerte. »Vermutlich ante mortem.«
    522 ist also ein kleiner Sadist, dachte Rhyme. »Er mag Schmerz. Überprüfen Sie die Fotos von der früheren Vergewaltigung.«
    Der junge Beamte eilte zu der entsprechenden Tafel und ging die Bilder durch. Dann nahm er eines davon ab und brachte es Rhyme.
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    »Sehen Sie sich das an, Detective. Ja, er hat auch hier einen Fingernagel abgeschnitten.
    Vom gleichen Finger.«
    »Unser Freund mag Trophäen. Gut zu wissen.«
    Pulaski nickte eifrig. »Und denken Sie nur - der Finger für den Ehering.
    Wahrscheinlich hat es etwas mit seiner Vergangenheit zu tun. Vielleicht hat seine Frau ihn verlassen oder er wurde von seiner Mutter oder einer Mutterfigur vernachlässigt. .«
    »Gute Idee, Pulaski. Da fällt mir ein - wir haben noch etwas vergessen.«
    »Was denn, Sir?«
    »Haben Sie heute Morgen Ihr Horoskop konsultiert, bevor wir mit den Ermittlungen angefangen haben?« »Mein.. ?«
    »Ach, und wer von uns übernimmt es, sich die Zukunft aus Teeblättern lesen zu lassen? Es ist mir entfallen.« Sellitto kicherte. Pulaski wurde rot.
    »Psychologische Diagnosen helfen uns nicht weiter«, herrschte Rhyme ihn an. »Aber der Fingernagel verrät uns, dass Fünf Zweiundzwanzig ein DNS-Bindeglied zu dem Verbrechen in seinem Besitz hat. Ganz zu schweigen von dem Umstand, dass wir ihn vielleicht sogar aufspüren können, wenn es uns gelingt, das Werkzeug herauszufinden, mit dem er die Trophäe entfernt hat. Beweise, Grünschnabel, kein Psychogeschwätz!«
    »Alles klar, Detective. Hab's verstanden.«
    »>Lincoln< reicht völlig aus.«
    »Okay. Wenn Sie meinen.«
    »Das Seil, Mel?«
    Cooper scrollte durch die Faserdatenbank. »Aus gewöhnlichem Hanf. Wie es in Tausenden von Läden überall verkauft wird.« Er las das Ergebnis der chemischen Analyse ab. »Keine Partikel.«

    Scheiße.
    »Was noch, Pulaski?«, fragte Sellitto.
    Er ging die Liste durch. Die Hände der Frau waren mit Angelschnur gefesselt, die in die Haut eingeschnitten und zu Blutungen geführt hatte. Ihr Mund war mit Isolierband zugeklebt, Hausmarke Home Depot, das natürlich von der Rolle stammte, die 522 weggeworfen hatte; die ausgefransten Enden passten perfekt zu 94
    sammen. In der Nähe der Leiche hatten zwei Kondome der Marke Trojan Enz gelegen, die Einschweißfolie ungeöffnet - der junge Beamte hielt die entsprechende Tüte hoch.
    »Und hier sind die Abstriche.«
    Mel Cooper nahm die Plastiktüten und überprüfte die Vaginal- und Analabstriche. Die Analyse der Gerichtsmedizin würde detaillierter ausfallen, aber es war klar, dass zu den festgestellten Substanzen ein spermizides Gleitmittel zählte, das denen der Kondome entsprach. Nirgendwo am Tatort war Sperma gefunden worden.
    Ein Bodenabstrich der Stelle, an der Pulaski den Abdruck eines Joggingschuhs gesichert hatte, erbrachte Bierreste der Marke Mil er. Das elektrostatische Abbild der Spur passte erwartungsgemäß genau zu dem rechten Sure-Track-Schuh der Größe dreizehn, den 522 in der Mülltonne zurückgelassen hatte. »Und die Bewohner des Lofts hatten kein Bier, richtig? Haben Sie in Küche und Speisekammer nachgesehen?«
    »Richtig, ja, Sir. Und ich habe kein Bier gefunden.«
    Lon Sellitto nickte. »Ich wette zehn Dollar, dass DeLeon am liebsten Miller trinkt.«
    »Ich halte nicht dagegen, Lon. Was haben wir noch?«
    Pulaski hob eine Plastiktüte mit einem braunen Krümel hoch, den er unmittelbar oberhalb eines Ohrs des Opfers gefunden hatte. Wie sich herausstellte, war es Tabak.
    »Was kannst du uns dazu sagen, Mel?«
    Die Untersuchung des Technikers ergab, dass es sich um Feinschnitt handelte, wie er für Zigaretten verwendet wurde, aber nicht um die gleiche Sorte wie bei der Tareyton-Probe in der Datenbank. Lincoln Rhyme zählte zu den wenigen Nichtrauchern des Landes, die sich offen gegen die umfassenden Rauchverbote aussprachen; Tabak und Asche waren hervorragende forensische Bindeglieder zwischen Täter und Tatort.
    Cooper konnte die Marke nicht ermitteln. Er kam jedoch zu dem Schluss, dass der Tabak aufgrund seiner starken Austrocknung vermutlich schon älter war.
    »Hat Myra geraucht? Oder die Eigentümer des Lofts?«
    »Es hat nichts darauf hingedeutet. Und ich habe gemacht, was 94
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