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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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sofort die Fingerabdrücke und Fotos der betreffenden Personen auf Ihrem Bildschirm, dazu Einzelheiten über die Tatmethoden, Besonderheiten und Verkleidungen, die von den Verdächtigen in der Vergangenheit benutzt wurden, spezifische Stimmmuster und ein Dutzend weiterer Attribute.
    Außerdem können wir Ihnen sagen, wer die Messer der jeweiligen Marke gekauft hat -
    oder sogar dieses eine Messer. Und eventuell wissen wir, wo der Käufer sich zur Tatzeit aufgehalten hat und wo er gegenwärtig steckt. Falls das System ihn nicht finden kann, kann es Ihnen die prozentuale Wahrscheinlichkeit seines 154
    Aufenthalts im Haus eines aktenkundigen Komplizen mitteilen und dessen Fingerabdrücke und charakteristischen Merkmale auflisten. Und dieses ganze Datenpaket erreicht Sie nach insgesamt ungefähr zwanzig Sekunden.
    Unsere Gesellschaft braucht Hilfe, Detective. Erinnern Sie sich an die zerbrochenen Fenster? Nun, SSD ist hier, um Hilfe zu leisten.. « Er lächelte. »Das war alles. Nun noch eine Bitte. Ich möchte Sie ersuchen, bei den Ermittlungen diskret vorzugehen. Ich werde tun, was ich kann - vor allem falls es danach aussieht, dass jemand von SSD
    dahintersteckt. Aber sollten Gerüchte über undichte Stellen oder nachlässige Sicherheitsvorkehrungen laut werden, würden unsere Konkurrenten und Kritiker sich sofort darauf stürzen. Und zwar mit gewetzten Messern. Das könnte sich überaus nachteilig auf unsere vordringliche Aufgabe auswirken, so viele Fenster wie möglich zu reparieren und die Welt besser zu machen. Verstehen wir uns?«
    Amelia Sachs verspürte plötzlich Gewissensbisse wegen des geheimen Zwecks ihrer Mission, nämlich den Täter zu ermutigen, sich in die Falle auf dem NYPD-Server zu wagen, ohne dass Sterling davon wusste. Es fiel ihr schwer, ihm in die Augen zu sehen. »Ja, ich glaube, wir verstehen uns voll und ganz.«
    »Hervorragend. Martin, bitte begleiten Sie unsere Gäste nun hinaus.«
    154
    . Zweiundzwanzig
    »Zerbrochene Fenster?« Sachs hatte Rhyme die Bedeutung des SSD-Logos erklärt. »Das gefällt mir.« »Wirklich?«
    »Ja. Denk doch mal nach. Es ist eine Metapher für das, was wir hier tun. Wir finden die vielen kleinen Spuren, die uns zu der großen Antwort führen.«
    Sellitto wies auf Rodney Szarnek, der in der Ecke saß, nur Augen für seinen Computer hatte und immer noch vor sich hin pfiff. »Der Junge im T-Shirt hat die Falle installiert und versucht gerade, sich einzuhacken.« Er rief: »Wie sieht's aus, Officer?«
    »Ha - diese Leute wissen, was sie tun. Aber ich hab noch ein paar Tricks auf Lager.«
    Sachs warf ein, dass der Sicherheitschef nicht glaubte, ein Hacker könne bis zu innerCircle vordringen.
    »Das macht die Sache nur umso reizvoller«, sagte Szarnek, trank erneut seinen Kaffee aus und pfiff leise weiter.

    Sachs erzählte daraufhin von Sterling, der Firma und dem Ablauf des Datensammelvorgangs. Trotz Thoms Anmerkungen vom Vortag und ungeachtet ihrer vorbereitenden Recherchen hatte Rhyme sich bislang nicht bewusst gemacht, wie groß diese Branche war.
    »Hat er sich verdächtig verhalten?«, fragte Sellitto. »Dieser Sterling?«
    Rhyme quittierte die Frage mit einem Grunzen.
    »Nein. Er ist hilfsbereit. Und zum Glück für uns ist er aus voller Überzeugung bei der Sache. Die Daten sind sein Gott. Was auch immer seine Firma gefährden könnte, soll ausgemerzt werden.« Sachs berichtete, dass Sterling sogar überprüft hatte, ob jemand als Käufer aller Beweisstücke in Betracht kam, allerdings mit negativem Resultat.
    Rhyme war nicht überrascht. 522 würde so vorsichtig sein, seine Einkäufe entweder bar zu bezahlen oder unter mehreren fremden Namen zu tätigen.
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    Dann schilderte Sachs die strengen Sicherheitsvorkehrungen bei SSD, dass nur wenige Leute Zugang zu allen drei Datenarealen hatten und dass es unmöglich sei, Daten zu entwenden, auch wenn man sich Zutritt verschaffen könnte. »Einmal gab es einen Eindringling - einen Reporter -, der es nur auf eine Story abgesehen hatte, nicht mal auf den Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen. Er kam ins Gefängnis, und seine Karriere ist vorbei.«
    »Die sind rachsüchtig, ja?«
    Sachs überlegte. »Nein, ich würde eher sagen, sie sind sehr auf ihren Schutz bedacht. .
    Nun zu den Angestellten: Ich habe die meisten derjenigen befragt, die Zugriff auf individuelle Dossiers nehmen können. Manche haben für gestern Nachmittag kein Alibi. Oh, und ich habe gefragt, ob die Downloads verzeichnet werden; sie werden es

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