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Der Tag an dem ich cool wurde

Der Tag an dem ich cool wurde

Titel: Der Tag an dem ich cool wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juma Kliebenstein
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nichts.«
    Mama seufzte.
    »Genau wie dein Vater«, sagte sie. »Da passiert auch nichts.« Jedenfalls war damit für Mama das Thema erledigt. Ich schaute auf die Uhr. Es war schon nach zwei. Karli wollte um halb drei da sein.
    »Muss ich abräumen helfen?«, fragte ich. »Wir haben viele Hausaufgaben auf.«
    »Hausaufgaben, aha«, sagte Mama. »Nein, nein, geh nur.« Jetzt galt es.
    »Kann Karli morgen bei mir übernachten?«, fragte ich.
    Der Plan würde leichter funktionieren, wenn wir uns nicht erst vor dem Freibad treffen mussten.
    »Morgen?«, fragte Mama. »Naja, da ist Wochenende... von mir aus. Musst aber noch deinen Vater fragen. Ich bin ja gleich weg.«
    Ja! JAAAAAAAAAAAA! Das lief gut.
    Ich ging nach oben und legte mir in Gedanken noch mal zurecht, wie wir die Fabs ordentlich in die Falle laufen lassen würden.
    Es dauerte nicht lange, bis ich die Klingel hörte und Mama, wie sie Karli begrüßte und hochschickte. Nachdem er hereingekommen war, machte ich die Tür fest hinter ihm zu. Wir konnten keine Lauscher gebrauchen.
    »Los geht’s«, sagte Karli und schnappte sich einen Block von meinem Schreibtisch.
    »Also«, sagte ich und drehte mich auf meinem Schreibtischstuhl, wie Detektive das tun, wenn sie nachdenken. »Was wissen wir?«
    »Die FabFive wollen um Mitternacht ins Waldschwimmbad einbrechen«, sagte Karli.
    Er schrieb 2400 FF WS auf ein Blatt.
    »Falls jemand den Plan sieht, der ihn nicht sehen sollte«, sagte er. »Der kommt nie drauf, dass das Mitternacht, FabFive und Waldschwimmbad heißen soll.«
    Nun berieten wir, wie alles laufen sollte:
    Wir wollten vor den FabFive im Freibad sein und uns verstecken. Wenn sie dann im Wasser herumplanschten, nackt, wie es die Sitte der coolen Freibadeinbrecher verlangte, wollten wir leise heranschleichen und ihre Kleider klauen.
    »Wenn ich mir die saublöden Gesichter vorstelle!«, quietschte Karli. »Die krabbeln aus dem Becken, frieren sich einen ab und laufen zu ihren Klamotten, und die sind nicht mehr da!« Wir lachten so sehr, dass wir uns den Bauch halten mussten.
    »Und stell dir vor, wenn die begreifen, dass sie nackt nach
    Hause laufen müssen!«, rief ich und verschluckte mich vor Lachen.
    »Wie die herumfluchen werden! Und dann splitterfasernackt durch die Straßen rennen!«
    »Samstagnachts, wo in der Stadt die Hölle los ist!«, jubelte ich.
    »Die können sich kein Taxi rufen, weil sie keinen Geldbeutel haben und keine Handys!«, quietschte Karli.
    »Und überhaupt«, rief ich, »was sollten sie auch sagen? Hallo, ein Taxi bitte ans Waldschwimmbad! Wir sind die, die nackt draußen herumhüpfen. Fünf Jungs, die hier eingebrochen sind und jetzt nach Hause wollen. Aber bitte nichts unseren Eltern sagen!«
    Wir heulten fast vor Lachen.
    »Ich glaube, ich nehme den Fotoapparat mit«, sagte Karli. »Damit wir ihnen ein Foto von ihrem tollen Abend schenken können.«
    Das Beste an unserem Plan war, dass absolut nichts schiefgehen konnte. Die Fabs konnten sich nicht über uns beschweren, ohne zuzugeben, dass sie ins Freibad eingebrochen waren. Und sie konnten keine Hilfe holen. Sie würden nackt durch die Straßen nach Hause laufen müssen.
    Und das Allerbeste an unserem Plan war, dass die Fabs erst mal keine Ahnung haben würden, wer ihnen das alles eingebrockt hatte.
    »Wir lassen sie zappeln«, sagte Karli.
    Und das Allerallerallerbeste würden ihre Gesichter sein, wenn Karli und ich ihnen in der Schule die Klamotten überreichten. Wir konnten uns gar nicht mehr beruhigen und lachten, bis Mama die Treppe heraufkam und fragte, ob alles in Ordnung sei. Wir sagten, alles sei prima, besser denn je, und Mama schüttelte den Kopf und sagte, sie wolle eigentlich wieder zu Renate gehen, aber sie wisse nicht, ob sie uns allein lassen könne, so wie wir drauf seien.
    Wir sagten, dass wir jetzt sowieso nach draußen gehen wollten.
    Mama sah mich an, als ob ich nicht mehr alle fünf Sinne beisammenhätte.
    »Du gehst freiwillig vor die Tür?«, fragte sie.
    »Ja, bei dem tollen Wetter«, sagte ich.
    Mama zog die Augenbrauen hoch.
    Ich konnte ihr ja schlecht sagen, dass wir jetzt zum Freibad gehen mussten, um herauszufinden, wie man am besten dort hineinkam, wenn man nachts reinwollte.
    »Jaja, der Sommer«, sang ich.
    »Die Sonne scheint«, sang Karli.
    Mama musste grinsen.
    »Du meine Güte«, sagte sie. »Nichts wie raus mit euch!«
    Das ließen wir uns nicht zweimal sagen.

…0: ...los!

    Am Samstagabend war es dann so weit.
    Karli und ich hatten

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