Der Tag an dem ich cool wurde
fröhlich wie eben.
»Ich dachte, die beiden sind besser als die Feuerwehr, nicht?«, sagte er.
Ich schloss für einen Moment die Augen. Herzlichen Glückwunsch, dachte ich. Dann schaute ich wieder nach unten. Karli stand da wie ein Jäger, der stolz seine Trophäen angeschleppt hat. Nur dass seine zwei Trophäen wenig beeindruckend aussahen.
Opa lehnte auf seinem Stock und seine dünnen weißen Haare flatterten im Nachtwind. Trotz der vielen Furchen in seinem Gesicht und der braunen Flecken auf den Händen sah er sehr jung aus. Seine Augen funkelten unternehmungslustig im Dunkel wie zwei glänzende Sterne.
»Mops!«, brüllte Opa. »Wie um alles in der Welt bist du in das winzige Ding da überhaupt reingekommen? Das möchte ich sehen, wie Eric dich da rausbekommt!«
Papa war schon dabei, die Rutschhahnleiter hochzuklettern. »Du hast sie wohl nicht mehr alle«, hörte ich ihn schimpfen. Ich sagte lieber nichts.
»So, mach dich locker«, rief Papa, und da spürte ich schon, wie er mit seinen Händen meine Füße fest umgriff.
Dann ruckelte er kräftig und alles tat höllisch weh.
»Au!«, brüllte ich.
»Mist, verdammter!«, hörte ich Papa sagen.
Dann schob er, so fest er konnte.
»Halt!«, brüllte ich. »Nicht ins Wasser!«
»Ich... versuche nur...«, ächzte Papa, »dich... loszueisen!« Jetzt zog er wieder an meinen Füßen.
Plopp!
Ich fluppte nach hinten durch die Plastikröhre.
Papa kletterte ein Stück nach unten und ich konnte ganz hinauskriechen. Mühsam rappelte ich mich auf der Plattform hoch und hielt mich am Geländer fest.
Karli und Opa klatschten Beifall.
Ich hob die Hand und winkte wie ein Filmstar. Fühlen tat ich mich aber nicht wie einer. Mir tat alles weh, und außerdem war mir ein bisschen schwindlig, nachdem ich so lange mit dem Kopf nach unten festgehangen hatte.
Papa war mittlerweile wieder unten angekommen.
»Ich weiß zwar nicht, wofür du dich da oben feiern lässt«, sagte er, »aber ich an deiner Stelle würde machen, dass ich da runterkomme, und zwar pronto!«
Ich machte also, dass ich runterkam.
Karli hielt mir meine Kleider und Schuhe hin.
»Was zum Teufel ist denn bloß in euch gefahren?«, rief Papa, während ich mich in die Kleider zwängte. »Nachts ins Freibad einzubrechen? Der Sohn eines Detektivs und der Sohn einer Psychologin? Hat unsere Erziehung völlig versagt? Ihr habt sie wohl nicht mehr alle!«
»Schschschscht!«, zischte ich.
Papa sah mich an, als ob er ein Mondkalb vor sich hätte. »Hier ist doch niemand!«, sagte er. »Aus gutem Grund!«
» Falls jemand kommt«, sagte ich und zog mir die Schuhe an. Papa schüttelte irritiert den Kopf.
»Na egal, wir gehen jetzt zum Auto und ich verfrachte euch nach Hause. Da werdet ihr mir gefälligst erzählen, was das hier bitte sein sollte. Los jetzt!«
Ich schaute Karli an. Er sah genauso verzweifelt aus, wie ich mich fühlte. Gut, ich war gerettet. Aber das, was wir eigentlich vorhatten, das, was wir unbedingt machen mussten, der Eins-a-FabFive-Racheplan, der schien gerade ins Wasser zu fallen.
»Papa«, sagte ich. »Kannst du mit Opa schon mal vorgehen und im Auto auf uns warten?«
Karlis Ohren leuchteten so, dass man es sogar im Mondlicht sehen konnte.
Papa starrte mich an.
»Was?«, fragte er. »Was?«
Dann war er sprachlos.
Und mitten in diese sprachlose Stille hinein hörten wir Stimmen.
Die FabFive.
Sie kamen.
Rette sich, wer kann!
»Los!«, zischte Karli. »Wo steht das Auto? Wir müssen weg, schnell!«
Papa war jetzt vollkommen durcheinander.
»Himmel noch mal«, fluchte er. »Wenn mich hier jemand sieht, bin ich meinen Job als ehrbarer Detektiv los!«
Er rannte los, Karli hinterher.
Ich schnappte Opa am Arm und ging mit ihm so schnell wie möglich zum Rand der Wiese, wo die Bäume standen. Wir waren nicht so schnell wie Karli und Papa, also war es wichtig, dass wir uns im Dunkeln hielten, damit man uns vom Becken aus nicht sah.
Die Stimmen kamen näher.
Karli und Papa waren schon außer Sichtweite, als ich im Halbdunkel fünf Gestalten entdeckte, die sich von der anderen Seite her dem Becken näherten.
»Jungchen«, sagte Opa, »du hast es faustdick hinter den Schwabbelöhrchen!«
»Pscht«, zischte ich.
Die FabFive zogen ihre Klamotten aus.
»Ich bin der König!«, schrie Lucas und rannte mit weit ausgebreiteten Armen auf das Schwimmbecken zu. Dann sprang er mit einem lauten Platsch! mitten hinein.
Die anderen johlten und sprangen hinterher.
»Was ist denn hier los?«,
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