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Der Tag an dem ich cool wurde

Der Tag an dem ich cool wurde

Titel: Der Tag an dem ich cool wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juma Kliebenstein
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mitten in der Nacht nach Hause bringe, kriegt deine Mutter womöglich noch einen Herzinfarkt vor Schreck. Aber glaubt bloß nicht, dass das alles war! Morgen werden wir uns ausführlich über euren idiotischen Ausflug unterhalten!«
    Karli biss sich auf die Backe, damit Papa nicht sehen konnte, dass er immer noch grinste. Ich musste auch schlucken, um nicht allzu fröhlich auszusehen.
    Es war mir völlig wurscht, wie viel Ärger es morgen geben würde. Wir hatten gesiegt, und wir hatten unsere Rache, denn wir würden den FabFive auch noch klarmachen, wer ihnen die größte Blamage ihres Lebens eingebracht hatte!
    Karli und ich unterhielten uns noch lange über unser grandioses Abenteuer, nachdem wir zum zweiten Mal in dieser Nacht in die Betten gefallen waren.
    Bevor Papa in seinem Zimmer verschwand, schaute er noch einmal zu Karli und mir rein.
    »Versucht bloß nicht wieder, irgendeinen Unfug anzustellen«, sagte er. »Ich bekomme es mit, wenn ihr auch nur einen Fuß aus dem Zimmer streckt!«
    Die Tür knallte zu.

    »Schau mal, was wir hier haben!«, rief Karli und schwenkte eine der beiden Plastiktüten.
    »Lass mal gucken«, sagte ich.
    Wir kippten die Tüten auf dem Boden aus und schauten uns die Sachen der Fabs an.
    Wie erwartet, alles teure Kleider. Und die allerneuesten Handys.
    Leider waren sie ausgeschaltet. Ich hätte zu gern gewusst, ob Lucas wirklich die Nummer von Anna-Lena hatte, dem schönsten Mädchen unserer Klassenstufe. Damit hatte er nämlich letztens erst geprahlt. Wenn er aber lässig an Anna-Lena vorbeischlenderte, guckte die nicht mal hoch.
    Ich betrachtete Noahs Turnschuhe. Innen war ein kleiner Zettel eingenäht.
    »Ich gehöre Noah Süttler«, stand darauf. Handgeschrieben. »Schau mal!«, rief ich und warf Karli den Schuh rüber.
    Er las. Dann prustete er los.
    Wir beide hielten uns den Bauch vor Lachen. Die hielten uns für Freaks?
    »Ich gehöre Noah Süttler«, piepste Karli.
    »Wenn du mich findest, bring mich bitte zurück zu meinem Herrchen«, japste ich.
    Karli schnappte sich einen Stift, so einen, mit dem man CDs beschriften kann, und malte ein Smiley mit rausgestreckter Zunge auf das eingenähte Zettelchen.
    »Der bringt uns um«, sagte ich.
    »Guck mal!«, sagte Karli. Er hielt Yannics T-Shirt hoch. Es war, wie alles, was die Fabs trugen, das allerneueste Modell einer Sportfirma. Yannic hatte es erst ein- oder zweimal angehabt.
    Ich zog Lucas’ T-Shirt aus der Tüte und hielt es mir vor den Bauch.
    »Na«, sagte ich. »Wie sehe ich aus?«
    Karli grinste.
    Ich zog das Shirt über den Kopf. Es passte! Obwohl ich mein eigenes T-Shirt noch darunterhatte. So gesehen war es ein Glück, dass die Fabs so weite Sachen trugen. Ich betrachtete Karli, der Yannics T-Shirt übergestreift hatte. Es war so groß und Karli so dünn, dass er beinah darin verschwand.
    Wir lachten beide so sehr, dass wir fast keine Luft mehr bekamen.
    »Na, Yannic?«, sagte ich. »Wie fühlt man sich denn so als Oberaffe?«
    »Bestens, danke, Alter«, quietschte Karli. »Und du, Lucas, hast du schon die Koffer gepackt für den Urlaub auf Bali?«
    Wir lachten und lachten.
    Und genau da hatte ich eine Idee!
    Karli warf sich vor Freude auf den Boden, als ich ihm erzählte, was ich mir ausgedacht hatte.
    »Das haut sie aus den Latschen!«, rief er begeistert.
    Wir beschlossen, diese geniale Idee am Mittwoch, dem letzten Schultag, in die Tat umzusetzen. Lucas würde danach nämlich größte Lust bekommen, uns umzubringen, aber in den Ferien waren die Fabs im Urlaub, und wir brauchten keine Rache zu befürchten.
    In Hochstimmung redeten wir so lange, bis wir endlich einschliefen. Wir waren uns einig: Dies war die beste Nacht unseres Lebens!

Reparaturpause

    Die beste Nacht unseres Lebens war aber am nächsten Morgen ganz schnell vorbei. Ich schoss aus dem Bett hoch wie eine Rakete, als die Tür aufflog.

    »Raus mit euch!«, rief Papa. »In fünf Minuten seid ihr unten in der Küche!«
    Rums!, knallte die Tür wieder zu.
    Ich fiel zurück auf die Matratze.
    Ich war sterbensmüde und im Zimmer war es schon sonnenhell. Ich linste rüber zum Gästebett. Karli rührte sich überhaupt nicht.
    Die Tür flog wieder auf.
    »Raus mit euch, habe ich gesagt«, sagte Papa noch einmal. »Sofort!«
    Peng! Die Tür knallte wieder zu.
    »Huoahh«, murmelte Karli.
    Ich fühlte mich ähnlich. Aber ich wusste, wenn Papa so wütend war, galt Alarmstufe Rot.
    Wir machten uns also auf den Weg nach unten.
    Karli sah noch blasser aus als

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