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Der Tag an dem ich cool wurde

Der Tag an dem ich cool wurde

Titel: Der Tag an dem ich cool wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juma Kliebenstein
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schon gut!«, sagte ich und schaute unschuldig. »Ich geh ja schon.«
    Karli und ich konnten kaum noch den Mittwoch erwarten, den letzten Schultag vor den Ferien, an dem wir die Fabs so richtig auf fliegen lassen wollten. Die würden es nie mehr wagen, über uns zu lästern!
    Es war vielleicht nicht ganz in Ordnung gewesen, ins Freibad einzubrechen, aber wie Opa immer sagt: Der Zweck heiligt die Mittel!

    Und dann war es so weit: Der Tag unserer Rache war gekommen. Karli und ich hatten unseren Auftritt in der Schule genau geplant. Wir trafen uns um halb acht an der Bushaltestelle vor der Schule.
    »Hi«, sagte Karli. Er quietschte in den höchsten Tönen und seine Ohren glühten vor Aufregung.
    »Hi«, sagte ich. »Bist du startklar?«
    »Das kannst du glauben«, sagte Karli. »Mann, wie ich mich auf die blöden Gesichter freue!«
    Mir ging es genauso.
    Wir rannten zum Schulklo. Jetzt kam nämlich der allerallerbeste Teil unserer Racheaktion!
    Zum Glück war alles leer. Sicherheitshalber schlossen wir uns in eine Kabine ein und begannen, die mitgebrachten Plastiktüten mit den Sachen der FabFive auszuräumen.
    Karli zog sich Yannicks T-Shirt über, ich zog das von Lucas an.
    Gerade als wir fertig waren, klingelte es zur ersten Stunde. Wir stopften die restlichen Sachen der Fabs wieder in die Plastiktüten.
    »Hmmm«, sagte Karli, als ich eine große Schulbrotplastik-dose aus dem Rucksack zog und zwei große, irre stinkende Münsterkäse hervorholte. Ich stopfte sie tief in die beiden Plastiktüten.
    »Den Gestank kriegen sie wochenlang nicht aus ihren Klamotten raus«, sagte Karli fröhlich.
    Dann packten wir die Tüten in unsere Rucksäcke.
    Als wir aus dem Schulklo herauskamen, waren die Flure menschenleer. Der Unterricht hatte begonnen. Wir gingen leise zu unserer Klassenzimmertür und blieben stehen.
    Karli hielt die Hand hoch. Ich schlug ein. Ich atmete noch einmal tief durch. Dann war der große Moment gekommen.
    Ich klopfte an.
    »Ja?«, kam Bodels Stimme von drinnen.
    Ich öffnete und trat ein.
    »Ach, die Herren Ebermann und Rosenberg sind auch schon da«, sagte Bodel. »Rein mit euch, aber dalli.«
    Dann drehte er sich zur Tafel um.
    Jetzt war es so weit. Ich ging langsam zum Mittelgang und schaute zu den FabFive. Vielleicht lag es daran, dass ich so lange nur schwarze Sachen getragen hatte. Die Fabs kapierten sofort, was los war.
    Alle fünf schauten wie vom Donner gerührt. Sie sahen mich an
    und dann Karli,
    mich
    und Karli.
    Lucas gab ein komisches Geräusch von sich.
    »Was steht ihr denn im Gang herum?«, fragte Bodel ungeduldig. »So kann doch keiner lesen, was an der Tafel steht! Setzt euch!«
    Lucas machte den Mund auf und zu wie ein Fisch, der auf dem Trockenen liegt und nach Luft schnappt.
    Ich grinste ihn an.
    Aääätsch, dachte ich. Einfach nur: Ääääätsch.
    Und ich dachte an all die gemeinen Kommentare, Mr Piggy, Fettwanst, Der beste Bauch der Welt.
    Ich dachte an zusammengebundene Schnürsenkel, an Sahne im Mäppchen und daran, wie es war, im Bus an die Haltestangen gefesselt zu werden.
    Und dann dachte ich daran, wie es wohl sein musste, nackt durch die Stadt laufen zu müssen, an einem Samstagabend. Tja, dachte ich. Wir, die Freaks, sind eben doch die Coolsten. Ich hatte das Gefühl zu schweben.
    »Hey!«, rief Yannic. »Der hat mein T-Shirt an!« Er zeigte auf Karli.
    Bodel drehte sich um.
    »Jetzt reicht es aber!«, rief er. »Ebermann und Rosenberg, setzen! Und Schubert, Klappe halten!«
    »Aber...«, sagte Yannic. Dann schwieg er.
    Karli und ich setzten uns auf unsere Plätze und holten unsere Schulhefte hervor. Dabei ließ Karli wie zufällig Tims Handy aus der Tasche gleiten.
    Jetzt sprang Tim auf.
    »Gib das her!«, rief er.
    Karli schob das Handy schnell zurück in die Tasche.
    »Was denn?«, fragte er ganz unschuldig.
    Er schüttelte den Kopf und schaute friedlich nach vorne. »Tim hat heute Morgen offensichtlich eine Menge Energie«, sagte Bodel. »Komm doch mal her und rechne uns die Aufgabe an der Tafel vor!«
    Tim bekam einen roten Kopf.
    Natürlich hatte er keine Ahnung, was Bodel von ihm wollte. Während Tim an der Tafel stand und schweigend auf die Zahlen guckte, die Bodel angeschrieben hatte, tuschelten die Fabs hinten heftig herum.
    »Du spinnst wohl!«, brüllte auf einmal Noah.
    »Was denn?«, rief Finn.
    Da verlor Bodel die Geduld.
    »Noah, Lucas, Yannic und Finn, das ist die letzte Warnung!«, sagte er. »Wenn ich noch ein Wort von euch höre, sitzt ihr nach, auch

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