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Der Tag an dem ich cool wurde

Der Tag an dem ich cool wurde

Titel: Der Tag an dem ich cool wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juma Kliebenstein
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war ich. Mir taten alle Knochen weh. Karli kroch mehr, als dass er ging.
    »Na, ihr beiden«, sagte Papa, als wir zum Gartentisch zurückkehrten und uns jeder eine Flasche Wasser an den Hals hängten. »Ihr wart ja wirklich fleißig. Dafür gibt es heute Abend Würstchen!« Er wedelte mit einer Grillzange vor unseren Nasen herum.
    Vielleicht hatte Papa erwartet, dass wir ein Freudengeheul anstimmen würden, aber das taten wir nicht. Wir waren sauer und erledigt und packten unser Zeug zusammen, um an den See zu gehen.
    Und dort erwartete uns die Überraschung des Jahrhunderts.

…10: Planänderung

    Karli und ich suchten uns ein abgelegenes Plätzchen hinter ein paar Büschen. Von dort aus konnten wir das Treiben am Strand beobachten, aber man konnte uns nicht sehen. Ich hatte nämlich keine Lust, so beleibt, unsportlich und mit Sonnenbrand unten am Strand zu liegen wie auf einem Präsentierteller. Wir hatten das Fernglas mitgebracht, das in Opas Pfadfindertasche gelegen hatte. So was konnte man ja eigentlich immer gebrauchen. Als wir ankamen, war noch nicht viel los, und wir gaben das Beobachten bald auf. Wir unterhielten uns und blätterten in der Computerzeitschrift. Ohne gleich losspielen zu können, war es aber nicht das Gleiche. Unsere Nintendos hatte ja immer noch Papa.
    »Toll«, sagte Karli und verzog das Gesicht. »Um den Urlaub würden uns die FabFive sicher beneiden. Wir sind dabei, echt coole Jungs zu werden.« Er spuckte ins Gras.
    »Und wie«, sagte ich. »Mit Papa und Opa am See, Büchern über Tierspuren und ohne alle absolut lebensnotwendigen elektronischen Geräte. Dagegen kommt Lucas nicht an. Der steht nur auf ‘nem Surfbrett in der Südsee und lässt sich von hübschen Mädchen anglotzen.«
    »Tja«, sagte Karli. »Lucas geht heute Abend bestimmt mit seinen Eltern in ein piekfeines Restaurant. Und wir müssen gleich mit deinem Papa und deinem Opa knorpelige Würstchen essen.«
    »Das werden die langweiligsten drei Wochen unseres Lebens«, seufzte ich.
    Aber Karli hörte mir nicht zu. Er starrte zum Strand, wo es mittlerweile ordentlich voll geworden war. Es war jetzt kurz nach drei und richtig heiß. Da wollte jeder schwimmen. Karli schnappte sich das Fernglas und schaute zum Ufer. Auf einmal richtete er sich kerzengerade auf.
    »Ich glaub, ich spinne«, sagte er. »Kneif mich mal.«
    »Was ist denn?«, fragte ich.
    »Da vorne«, piepste Karli aufgeregt. »Da, guck doch!«
    Er reichte mir das Fernglas.
    Ich hielt es vor die Augen und schaute in die Richtung, in die Karli zeigte.
    Zuerst sah ich nur einen verschwommenen bunten Fleck. Ich drehte so lange, bis das Bild klar wurde. Das Fernglas war gut, man hatte fast das Gefühl, selbst unten am Strand zu sein. Jetzt konnte ich eine Frau erkennen, die mit ihren unheimlich vielen kleinen Locken aussah wie ein überdimensional großer Pudel. Daneben stand ein ziemlich großer Mann, der einen mächtigen Sonnenbrand hatte und ein weißes Unterhemd trug, aus dem ein paar dunkle Brusthaare quollen. Und daneben, mit zwei Strandmatten unter dem Arm, stand ein Junge mit blonder Surferfrisur. Er war so ungefähr in unserem Alter und trug bunte Klamotten mit dem Aufdruck einer angesagten Surferfirma. Das T-Shirt kam mir irgendwie bekannt vor...
    Und dann drehte er sich um.
    »Ach du Scheiße!«, murmelte ich.
    »Das ist Lucas!«, quietschte Karli.
    Karli hatte recht. Es war Lucas, und er trug das T-Shirt, das ich vor ein paar Tagen noch selbst angehabt hatte, am letzten Schultag.
    »Aber was macht der denn hier?«, piepste Karli und sah mich fassungslos an. »Der ist doch auf Bali?«
    Ich ließ das Fernglas sinken.
    Lucas war hier? Am Baggersee in Frankreich?
    Ich war genauso perplex wie Karli.
    Wir starrten uns mit offenen Mündern an.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Karli.
    »Keine Ahnung«, sagte ich. »Jedenfalls habe ich keine Lust, von Lucas entdeckt zu werden.«
    »Frag mich mal«, sagte Karli. »So ein Mist aber auch! Der ist doch stinkesauer auf uns. Wir müssen echt aufpassen, dass er uns nicht sieht.«
    Zum Glück lagen wir weit genug vom Strand entfernt, hinter den Büschen. Jemand, der uns hier nicht vermutete, würde uns auch nicht sehen.
    »Mann, das ist doch echt nicht zu fassen!«, schimpfte Karli und schlug die Plastikflasche mit Orangensaft auf den Boden.
    »Jetzt müssen wir uns sogar hier vor dem Blödmann verstecken! Wer hätte denn ahnen können, dass der uns in Frankreich über den Weg laufen würde?«
    Während Karli wütend vor

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