Der Tag an dem ich erwachte
schnell, alter Mann!“, schrie ich seinen leblosen Körper voller unsagbarer Wut an, griff nach der Adrenalinspritze und sah zufrieden, wie er die Augen öffnete.
„ Äääähaaammh“, stöhnte Greg.
„Hallo, Gebieter!“, sagte ich munter. „Du hast mir immer wi eder damit gedroht, mir die Augen auszustechen. Weißt du noch? Antworte mir gefälligst!“, verlangte ich erbost.
„ Uuuuhhhmmm“, sagte Greg.
„Deine Rhetorik war schon mal besser“, spottete ich. „Jedes Mal, wenn ich im Dunklen aufwachte, tastete ich meine Augen ab und hatte jedes Mal Angst, nur leere Höhlen vorzufinden. Und war immer wieder darüber erleichtert, dass meine Augen noch da waren, obwohl ich nach wie vor nichts sehen konnte. Du bist ein widerliches Monster, Greg! Und auch ich bin ein Monster. Das hast du aus mir gemacht: Ein Monster. Was mit dir gerade geschieht, hast du nur dir selbst zu verdanken, also, genieß es, mein Liebling!“ Ich ergriff das Skalpell und stach ihm damit in die Augen. Beobachtete fasziniert, wie die milchig-blutige Flüssigkeit daraus floss und lächelte. Ja, ich lächelte .
„Das tut gut, nicht wahr?“, grinste ich das blutige etwas an, das einst Gregs Gesicht war. Das Gesicht, das ich einst so sehr liebte. „Du siehst schon viel besser aus, wirklich, Schatz!“, sagte ich, während ich mich daran machte, ihm die Hose auszuziehen.
„Mmmuaaah“, sagte Greg.
„Ich weiß, Schatz“, murmelte ich leise. „Genauso habe ich mich damals auch gefühlt! Aber du, Liebster, hast wahrhaftig nichts mehr zu verlieren, denn deiner ist sowieso zu nichts mehr zu gebrauchen. Ich jedenfalls werde ihn alles andere als vermissen.“ Sein Fleisch ließ sich unerwartet leicht schneiden, fast wie Butter. Das Blut spritzte wie eine Fontäne heraus und benetzte meinen ganzen Körper. Als ich das, was noch vor wenigen Minuten seine Männlichkeit war, in meiner Hand hielt, lachte ich laut auf. „Ich kann gar nicht glauben, dass du mir erst gestern damit wehgetan hast, Greg!“, schnaubte ich verächtlich und spritzte ihm erneut Adrenalin, als ich merkte, dass sein Bewusstsein seinen geschundenen Körper schon wieder verlassen wollte. Ich ließ das blutige Stück Fleisch direkt vor seinen leeren Augenhöhlen baumeln, genauso wie er es mit einem silbernen Pendel bei mir machte. „Immer weiter vor und zurück, Greg“, sagte ich leise und verlieh meiner Stimme immer mehr Kraft und Nachdruck. „Immer vor und zurück, immer weiter. Weiter und weiter. Es bewegt sich jetzt von alleine, Greg, weiter und weiter. Deine Augenlider werden schwer, du schläfst ein. Sag mir deinen Namen! Oh, leider war es die falsche Antwort! Es tut mir Leid, Liebling, aber ich muss dich jetzt bestrafen. Ich muss dir jetzt ein für alle Mal deinen Mund stopfen, und zwar genau mit dem, was du mir geraubt hast! Du hast mich nicht gefragt, ob ich es wollte, Schatz, also frage ich dich auch nicht danach. Ich mache es dir nach und tue es einfach. Erstick daran, alter Mann!“ Ich steckte ihm seine angeschnittenen Genitalien in den Mund und schrie meinen ganzen Hass, meinen ganzen Frust, meinen ganzen angestauten Schmerz so laut heraus, dass mein Trommelfell dabei beinahe explodierte.
„ Neeeeeein!“
„ Neeeeein!“, ertönte ein weiterer Schrei wie ein Echo. Ich drehte mich um und sah Robert, der sich an der Türschwelle festhielt, bevor er sich schon wieder übergab.
„Robert, habe ich dir nicht gesagt, du sollst in der Küche warten?“, fragte ich ihn aufgebracht. „Was willst du hier? Geh sofort zurück und vergiss alles, was du gesehen hast!“, verlangte ich. „Du bist außer Gefahr, also, verschwinde, verdammt noch mal!“
„Gail“, stammelte er zwischen seinen Würgekrämpfen, „was hast du mit ihm gemacht? Du hast doch gesagt, es würde schnell und schmerzlos gehen… Was ist hier los, Gail?“ Er sah mich aus weit aufgerissenen Augen an wie ein Reh, das von Angesicht zu Angesicht seinem Jäger gegenüberstand, der es gleich erlegen würde.
„Verdammt noch mal, Robert!“, fluchte ich laut, „was hier geschieht, hat nichts mit dir zu tun, es betrifft nur Greg und mich! Verschwinde wieder, geh in die Küche!“
„Ich… ich kann nicht“, stammelte er, „ich will nicht… Ich will mit all dem hier nichts mehr zu tun haben. Ich gehe jetzt, Gail!“ Danach sprang er in das kalte Wasser und schwamm davon. Ich wusste bereits, dass er keine Chance gegen die Witterung hatte. Ich ging auf und ab, während ich nach etwas suchte,
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