Der Tag an dem ich erwachte
warten da draußen zwei Gentlemen auf euch, die mir gerade einen Check ausgestellt hatten, der mich für euren Ausfall bei der Arbeit für eine unbestimmte Zeit entschädigen soll. Was soll ich sagen? Ich hasse Überraschungen! Aber in diesem Fall ist ihnen die Überraschung wirklich gelungen.“ Er zeigte uns den Check, und wir schnappten beide nach Luft, als wir den Betrag sahen. „Ich werde ihn natürlich schnellstmöglich auf seine Echtheit prüfen lassen“, sagte unser Chef, doch seinem Gesichtsausdruck zu entnehmen, war er bereits davon überzeugt, dass der Check echt war. „Auf was wartet ihr noch, Mädels?“, fragte er schnippisch, „soll ich euch etwa mit der Peitsche aus dieser Küche verjagen? Damit ihr Platz für die Leute macht, die ihren Lebensunterhalt mit harter, ehrlicher Arbeit verdienen müssen? Denn ihr beide müsst es ja nicht mehr, oder liege ich falsch?“
„Ich glaube nicht, Boss“, hörte ich Avas liebliche Stimme und bewunderte insgeheim ihren sarkastischen Unterton. Dabei zog sie mich unauffällig an der Hand in Richtung Ausgang. „Wir sind so gut wie weg, Boss. War schön, für Sie zu arbeiten!“
„Was ist mit den ganzen Blumen?“, rief er uns hinterher.
„Dürfen Sie behalten“, lächelte Ava großzügig. „Betrachten Sie sie als ein Abschiedsgeschenk!“
Seit diesem Tag lebe ich in einem Märchen. Mein Traumprinz erschien wie aus dem nichts und heiratete mich vom Fleck weg. Ich dachte, so etwas geschah nur in Märchen, aber mein Leben, das ich in der Nacht zuvor noch verfluchte, hatte mich eines Besseren belehrt. Ich weiß immer noch nicht, womit ich dieses Glück verdient hatte, doch irgendwann hörte ich auf, es ständig zu hinterfragen und Angst zu haben, eines Tages aus diesem schönen Traum zu erwachen und mich wieder in meinem alten Kinderzimmer vorzufinden. Mein Prinz nahm mich in sein Schloss mit, in sein wunderschönes Haus am Meer, das sich auf einem anderen Kontinent befand, weit weg von meinem früheren Leben und seinem grauen Alltag, den ich keine Sekunde lang vermisse, und machte mich zu einer Prinzessin. Leider war meine Mutter kurz nach meiner Abreise gestorben, ihr Herz hörte eines Nachts einfach auf zu schlagen, ich glaube, sie konnte die Einsamkeit nicht ertragen. Ich denke voller Liebe und Dankbarkeit an sie zurück, denn nicht zuletzt dank ihrer strengen Erziehung hatte ich mich für den Richtigen aufgespart, auch wenn sie mit meiner Wahl nicht einverstanden war. Er tut mir leid, dass wir uns im Streit getrennt hatten, doch ich bin mir sicher, dass sie vom Himmel auf mich herabblickt und sich mit mir freut. Dank ihr bin ich auch eine gute Hausfrau geworden, ohne es zu beabsichtigen, hatte sie mich perfekt auf die Ehe vorbereitet. Mein Mann beteuert mir jeden Tag aufs Neue, dass er sein Glück kaum fassen kann, eine Frau wie mich geheiratet zu haben. Er war zutiefst gerührt, als er feststellte, dass ich noch eine Jungfrau war und führte mich langsam und behutsam in die Freuden der körperlichen Liebe ein. Er ist ein fantastischer Liebhaber, großzügig, geduldig und raffiniert. Mit der Zeit hatte er mir beigebracht, wie ich auch ihn zum Gipfel der Lust bringen kann, und ich werde immer besser darin. Erst gestern Nacht hatte ich ihn mit einem neuen Liebesspiel überrascht, nachdem ich ihn in meinen neuen Dessous empfangen hatte. Er liebt es, wenn ich mich für ihn sexy anziehe, aber noch mehr liebt er es, wenn ich mich langsam für ihn ausziehe. Manchmal lasse ich dabei Musik laufen und tanze für ihn, genau wie gestern. Er lehnt sich auf dem Bett zurück und betrachtet mich voller Genuss und Bewunderung, bis er sich kaum noch zurückhalten kann. Ich liebe diesen Moment, in dem ich merke, dass seine Begierde ihren Gipfel erreicht hat, dann gehe ich langsam auf ihn zu und fange an, ihn mit meinen Händen und meiner Zunge zu verwöhnen. Gestern Nacht war ich so erregt, dass ich auf das Vorspiel verzichtete und ihn anflehte, mich sofort zu nehmen, so hart es ging. Ich hatte ihn noch nie darum gebeten, und seine schönen, klugen Augen, die ich so sehr liebe, weiteten sich zuerst vor Überraschung, und dann vor Lust. Ich spüre immer noch ein leichtes Kribbeln zwischen meinen Beinen, wenn ich nur daran denke. Der einzige Wermutstropfen in dem süßen Sirup meines Glücks ist die Tatsache, dass mein Liebster so viel arbeitet. Er geht aus dem Haus, während ich noch schlafe und kommt erst abends zurück. So verbringe ich den ganzen Tag voller Sehnsucht
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