Der Tag an dem ich erwachte
ganzen Tag frei genommen, mein Liebling“, sagt er, während er meinen zitternden Körper zärtlich streichelt und ich zu einem weiteren Höhepunkt komme. Er merkt es und schmunzelt wissend. „Was wünschst du dir zum Geburtstag?“
„Ich will ein Baby!“, antworte ich wie aus der Pistole geschossen, und sein Lächeln erstirbt.
„Gail, Liebling, nicht schon wieder diese Schallplatte!“, fleht er mich an, wobei er genervt die Augen verdreht. „Du weißt doch, dass es nicht geht! Jeder andere Wunsch steht dir jedoch frei“, versucht er, mich zu besänftigen, mit mäßigem Erfolg. „Du darfst dir alles aussuchen, wonach dir der Sinn steht, Geld spielt dabei keine Rolle. Schmuck, Designerklamotten, Abendkleider… Willst du vielleicht ein neues Haus? Oder eine komplett andere Einrichtung?“
„Ich will ein Baby!“, wiederhole ich stur und sehe ihm trotzig in die Augen. „Ich bin deine Frau, ich liebe dich, und ich will ein Kind von dir!“, schreie ich ihn fast an und spüre, wie meine Hände sich zu zwei wütenden Fäusten zusammenballen. Wie m eine Fingernägel sich in das weiche Fleisch eingraben. „Verdammt noch mal, wo ist dein Problem?“, kreische ich, völlig außer mir. „Du hast mich schließlich geheiratet, wieso willst du denn keine Familie mit mir gründen?“
„Beruhige dich, Gail“, sagt er leise und liebkost mein Gesicht mit seinen weichen Lippen, bis ich die Augen schließe und mich dem schönen Gefühl voll und ganz überlasse. „So ist es brav, mein Schatz“, murmelt er, während er sich weiter nach unten vorarbeitet. Ich bin machtlos, ihm regelrecht hörig. Ein Spielzeug in seinen Händen, schwach und willenlos. Mach mit mir, was du willst, Gebieter, denke ich, während mein Körper in einem weiteren Feuerwerk der Ekstase explodiert. Wie macht er es nur, dass ich ihn so abgöttisch liebe? Wie schafft er es nur, eine willenlose Sklavin seiner Lust aus mir zu machen? Nein, korrigiere ich mich beschämt. Nicht seiner, sondern meiner Lust. Ich bin nach ihm süchtig, so ist es nun mal. Was fällt mir nur ein, Forderungen an ihn zu stellen? Wieso bin ich so töricht und undankbar, wieso muss ich immer mehr von ihm verlangen? Ich habe doch bereits alles, was eine Frau glücklich macht, und noch viel mehr. Schließlich bin ich nicht die einzige Frau auf dieser Erde, die keine Kinder hat. Obwohl es so schön wäre, ein Baby zu haben… Ich schüttele den Gedanken ab, lenke mich davon ab, denke an etwas anderes. Wie immer. Plötzlich wird mir klar, dass mein Mann den ganzen Tag lang mir gehört, mir allein! Ich lächele strahlend, er lehnt sich zurück und sieht mich an, scheint von meinem Anblick wie hypnotisiert.
„Ich liebe dein Lächeln, Gail“, sagt er und zeichnet zart mit seinem Finger die Konturen meiner Lippen nach. „Wo möchtest du deinen Geburtstag feiern, Prinzessin?“
Ich denke eine Weile nach und fühle mich wie ein Kind in einem riesigen Spielwarenladen.
„Ich will mit dir in die Stadt fahren“, bestimme ich schließlich.
„Ein Einkaufsbummel?“, fragt er amüsiert.
„Ich will neuen Schmuck!“, verlange ich.
„Euer Wunsch ist mir Befehl, Hoheit“, verbeugt er sich, während seine Hand mit meinen Fingern spielt.
„Ich will ein schönes neues Kleid, und dann führst du mich zum Essen aus, zu diesem neuen Italiener, von dem alle so schwärmen.“
„Finde ich gut!“, strahlt er und wirkt plötzlich nachdenklich, aber, da ich ihn bereits viel zu gut kenne, merke ich sofort, dass er mir etwas vorspielt. Also stelle ich keine Fragen, sehe ihn nur schweigend an und gehe nicht auf sein Spiel ein. Wie eine hungrige Katze, die geduldig darauf wartet, bis die Maus aus ihrem Versteck herauskommt, egal, wie lange es dauert. „Es gab da noch was, Gail, was war es nur?“, reibt es sich die Stirn und beobachtet mich aus dem Augenwinkel. „Ich bin ein alter Mann, und alte Männer sind bekanntlich vergesslich.“ Ich weiß, dass er mich mit einem Geschenk überraschen will, doch ich gebe mich ahnungslos und schmunzele.
„Woher soll ich’ s wissen?“, hebe ich eine Augenbraue hoch, weil ich weiß, dass es ihm gefällt. Schließlich gibt er nach.
„Ach ja, jetzt weiß ich es wieder!“, schlägt er sich mit der Hand auf die Stirn. „Apropos Schmuck. Sieh nur, was ich gestern Abend im Garten gefunden habe. Jemand muss es verloren haben, warst du es, Gail?“ Er greift nach einer länglichen flachen Schachtel aus schwarzem Samt, die ich ihm sofort gierig aus der
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