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Der Tag, an dem John Dillinger starb

Der Tag, an dem John Dillinger starb

Titel: Der Tag, an dem John Dillinger starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Jordan!«
     Rojas warf sich nach vorn, aber Dillinger drehte sich um und schlug ihm den Lauf seiner Maschinenpistole aufs Handgelenk, so daß der Mexikaner sein Messer fallen ließ. Die beiden standen Brust an Brust: Rojas versuchte mit aller Kraft, Dillin­ ger die Thompson zu entreißen, aber der Amerikaner stellte ihm ein Bein, so daß sie beide stürzten und zwischen den Pferden in die Büsche rollten.
     Der Mexikaner ließ plötzlich los und zog seinen Revolver. Er drückte ab, während Dillinger ihn von sich wegstieß. Der Schuß verfehlte sein Ziel: Die Kugel prallte auf den felsigen Boden und surrte davon. Während die anderen erschrocken zusammenliefen, verschwand Rojas im dichten Busch.
     Als Dillinger sich aufrappelte, umdrängten ihn die anderen schon. »Was ist passiert?« erkundigte Fallon sich besorgt.
     »Wenn Nachita mich nicht gewarnt hätte, hätte Rojas mich erstochen.« Dillinger wandte sich an den Indianer. »Hat der Schuß uns verraten?«
     Nachita nickte bedauernd. »Jetzt wissen sie, wo wir sind. Wir müssen auf einen Angriff gefaßt sein.«
     In diesem Augenblick zuckte ganz in der Nähe ein Blitz her­ ab, dem unmittelbar darauf ein ohrenbetäubender Donner­ schlag folgte. Dann setzte schlagartig heftiger Regen ein – eine wahre Sintflut, und eine wohltuende Kühle breitete sich aus.

    Rojas stürmte in blinder Panik weiter, denn er fürchtete, jeden Augenblick könnten hinter ihm Schüsse fallen. Die Regennacht war so finster, daß er kaum die Hand vor Augen sah. Er rannte in geduckter Haltung weiter und hielt den linken Arm hochge­ reckt, um sein Gesicht vor peitschenden Zweigen zu schützen.
     Plötzlich stolperte er über etwas, verlor das Gleichgewicht und rutschte über den Rand eines steilen Einschnitts und verlor dabei seinen Revolver, den er schußbereit in der rechten Hand getragen hatte. Rojas wußte, daß er die Waffe in der Dunkel­ heit nicht erst zu suchen brauchte. Er spürte, daß das Geröll unter seinen Füßen abrutschte, und suchte verzweifelt einen Halt. Als seine Hände eine Baumwurzel umfaßten und Rojas sich daran hochzog, wurde der Regen noch stärker.
     Er mußte von diesem Berg herunter, das stand fest. Er stol­ perte blindlings durch Gänsefuß und Mantinilla weiter, verlor immer wieder das Gleichgewicht, rutschte auf Geröllfeldern aus und wußte zuletzt nicht mehr, in welche Richtung er sich bewegte.
     Als er schließlich erschöpft rastete, hatte er sich hoffnungslos verirrt. Der Regen fiel noch immer in Strömen und übertönte alle Geräusche, aber hinter Rojas polterten losgetretene Steine das Geröllfeld herab. Seine Kehle war wie zugeschnürt, wäh­ rend er die Dunkelheit mit den Augen zu durchdringen ver­ suchte. Als ein weiterer Steinregen niederging, wandte er sich ab, um zu flüchten.
     Irgend jemand sprang ihn von hinten an, so daß er in die Knie sank. Er warf sich herum, schlug blindlings um sich und spürte, daß Hände nach seiner Kehle griffen.
     Dann waren plötzlich überall Hände, die ihn zu Boden drück­ ten und ihm die Arme auf den Rücken drehten. Er wollte einen Schrei ausstoßen, aber im nächsten Augenblick steckte ihm ein Knebel, der ihn halb erstickte, im Mund, so daß nur noch das Rauschen des starken Regens und die fremden Stimmen zu hören waren.
     »Vielleicht gibt Ortiz sich damit zufrieden, wenn wir ihm diesen bringen«, meinte Cochin. »Er ist der schlimmste Schin­ der im Bergwerk gewesen.«
     Die anderen murmelten zustimmend, aber Chato widersprach: »Er ist nur mit Rivera zufrieden!«

    »Was fangen wir dann mit dem hier an?«

    »Na, seid ihr jetzt froh, daß ich mit dem Chevvy gefahren bin?« fragte Dillinger, als alle außer Nachita sich unter dem Dach seines Kabrioletts zusammendrängten. »Wie Studenten in einer Telefonzelle!«
     Aber er hatte nichts dagegen, denn damit die anderen Platz hatten, saß Rose auf seinem Schoß.
     »Seht euch Nachitas Schirm an«, forderte Fallon sie auf.
     Der alte Indianer hatte zwei Binsenmatten aus seiner Sattelta­
    sche geholt und an den Schmalseiten zusammengebunden, so daß sie Schultern und Arme bedeckten, als er sie sich auf den Kopf legte.
     »Er hat ein tragbares Dach«, meinte Dillinger.
     »Du glaubst doch nicht etwa, daß Indianer mit Regenschir­
    men herumreiten?« fragte Chavasse.
     Ihre fast heitere Stimmung verflog jedoch schlagartig, als ein Eulenschrei durch den Regen drang.
     »Das ist keine Eule gewesen!« stellte Fallon fest.
     »Alles

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