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Der Tag Delphi

Titel: Der Tag Delphi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Schüssen aus einer Maschinenpistole hörte. Im dritten Stock war eine Salve abgefeuert worden. McCracken packte seine Uzi fester und lief los.
    »Hier in der Nähe bin ich verhört worden«, flüsterte Kristen dem Indianer zu. »Irgendwo am nächsten Gang, glaube ich.«
    Sie wollte noch etwas hinzufügen, doch der Indianer riß sie zurück.
    »Runter!« befahl er, und bevor Johnny sie mit sich zu Boden riß, konnte sie aus den Augenwinkeln gerade noch das Ungeheuer in Menschengestalt ausmachen.
    Sie prallten auf die harten Fliesen, und die Kugeln pfiffen über sie hinweg. Bevor Kristen wieder zu Atem kam, war es dem Indianer irgendwie gelungen, das Messer zu werfen, das er in der Hand gehalten hatte.
    Fünfzehn Meter entfernt grub die Klinge sich in Traggeos Unterarm. Die Hand des Mannes wurde hochgerissen. Eine weitere Salve riß Splitter aus der Decke. Traggeo schrie vor Schmerz auf, warf sich herum und prallte neben dem Schlüsselschalter des Kontrollzentrums gegen die Wand. Mit derselben behenden Bewegung zog er das Messer aus dem Unterarm und wechselte seine Waffe in die linke Hand.
    Da Johnny glaubte, im Vorteil zu sein, war er wieder aufgesprungen und losgelaufen. Doch dabei hatte er nicht die Schnelligkeit von Traggeos Reaktion in Betracht gezogen. Er hatte kaum die halbe Strecke zu seinem Widersacher zurückgelegt, als Traggeo die Waffe schon wieder auf ihn richtete. Johnny sah, wie der Lauf sich in seine Richtung senkte, und begriff im gleichen Augenblick, daß er seinen eigenen Tod sah.
    Doch die Todesvision war falsch gewesen und wurde von einer wirbelnden Gestalt außer Kraft gesetzt, die um die Ecke sprang und sich auf Traggeo warf.
    Blaine hatte die dröhnende Stimme Johnny Wareagles einen Augenblick erkannt, bevor erneut eine Salve aufpeitschte. Als er um die Ecke bog, sah er zuerst Johnny und warf sich dann auch schon auf die fast genauso große und verschwommen vertraute Gestalt, die die Maschinenpistole direkt auf den riesigen Indianer richtete. Der Schütze drehte sich im letzten Augenblick um, holte mit einem blutigen Arm aus und versetzte Blaine einen Hieb auf die Nase. Der Schlag machte McCracken benommen, und er kam nicht mehr dazu, seine Uzi zu benutzen. Der große Schütze tippte auf einem Keypad an der Wand neben ihm zwei Ziffern ein.
    Eine Tür mit der Aufschrift MONITOR-KONTROLLE glitt auf, und Traggeo warf sich durch die Öffnung. Als Wareagle ihm zur Tür folgte, begrüßte ihn aus dem Raum dahinter ein Kugelhagel. McCracken gelang es, eine Salve in den Raum zu schießen, dann glitt die Tür wieder zu. Blaine sprang auf und drückte auf dieselben beiden Tasten.
    Nichts passierte. Die Tür bewegte sich nicht. Johnny Wareagle legte die Handflächen darauf, als wolle er sich hindurchgraben.
    »Schön, dich hier zu treffen, Indianer«, sagte Blaine schwer atmend.
    Er wollte fortfahren, als ein vertrautes Stakkatogeräusch an seine Ohren drang. Obwohl es aufgrund der schweren Mauern der Sandburg Eins kaum auszumachen war, erkannten er und Johnny es sofort.
    »Hubschrauber, Indianer.«
    »Sie kommen schnell näher.«
    Ihre Blicke kehrten gleichzeitig zu der Tür mit der Aufschrift MONITOR-KONTROLLE zurück.
    »Hier können wir nichts mehr tun«, sagte McCracken.
    »Im Augenblick jedenfalls nicht, Blainey.«
    Blaine bemerkte erst jetzt die Frau, deren Augen von einem Schock und Unsicherheit kündeten.
    »Sieht so aus, als hättest du die einzige Gefangene der Sandburg Eins befreit, Indianer«, sagte er und sah wieder zu Kristen. »Ich möchte nur allzugern erfahren, weshalb man Sie hier eingesperrt hat.«
    »Was führt dich in die White Sands, Indianer?« fragte Blaine, als sie zum Haupteingang im Erdgeschoß stürmten. Die Frau, die sie befreit hatten, konnte kaum mit ihnen Schritt halten.
    »Traggeo, Blainey.«
    »Ich wußte doch, daß ich diesen Burschen von irgendwoher kenne.«
    »Das Höllenfeuer.«
    »Es führt uns wieder zusammen.«
    »Aber nicht für lange, wenn uns nicht die Flucht gelingt.«
    »Keine Bange, Indianer. Ich bin sicher, Sal hat draußen alles unter Kontrolle.«

Sechsundzwanzigstes Kapitel
    »Na, wen haben wir denn da«, begrüßte Sal Belamo sie, als sie die Sandburg Eins verließen. Dann sah er wieder zu den Helikoptern hinüber, die sich über die Wüste näherten. »Willkommen auf der Party, Großer. Kein Wunder, daß ich dich nicht aufspüren konnte.«
    Er wartete mit zwei Maschinenpistolen in den Händen neben einem Humvee, den er in der unterirdischen Garage

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