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Der Tag Delphi

Titel: Der Tag Delphi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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ich mich erinnere. Nicht viel los in letzter Zeit, wie überhaupt in den letzten zehn Jahren.«
    Duncan Farlowe drehte sich zu Kristen um. »Das war die Zeit, als die Silberminen erschöpft waren.« Er sah zu Epps zurück. »Ich würde mich gern mit diesen beiden anderen unterhalten, Harley.«
    »Sie haben sich auch ziemlich spät angemeldet. Ich habe sie nicht nach ihren Adressen gefragt.«
    »Dann wird es schwierig sein, Ihnen Weihnachtskarten zu schicken.«
    »Mir paßt es, wenn mir Scheine in die Hand gedrückt werden.«
    Farlowe streckte seine Hand über den Schalter. »Gib mir den Schlüssel, Harley.«
    Zimmer sieben wirkte ziemlich dunkel für diese Tageszeit. Farlowe betätigte den Lichtschalter neben der Tür und öffnete dann die Rolläden und die Vorhänge. Kristen folgte ihm zögernd, fürchtete sich vielleicht vor dem, was der Raum ihr eröffnen würde. Doch ihr schlugen nur der modrige, schale Geruch eines selten benutzten Raums und der schwache Duft von Desinfektionsmitteln entgegen.
    Während Kristen hinter ihm wartete, überprüfte Farlowe alle Schubläden. Er inspizierte kurz das Badezimmer und untersuchte das Bett. Zuletzt wandte er sich dem kleinen Tisch zu, auf dem sich das Telefon befand. Er beugte sich darüber und roch an dem Telefonhörer.
    »Ist er kürzlich gereinigt worden?« fragte Kristen.
    »Nein, kleine Lady – erneuert. Dieses Telefon ist brandneu.«
    »Neu?«
    »Nach dem, wie Sie mir die Aufnahme beschrieben haben, klingt es danach, daß Ihr Bruder in diesem Raum angegriffen wurde. Vielleicht hat er versucht, das alte Telefon als Waffe zu benutzen. Vielleicht zerbrach es, als er es fallen ließ. Auf jeden Fall mußte es ersetzt werden.«
    »Das bedeutet, daß jemand zurückkommen mußte, um es zu ersetzen, nachdem sie David weggebracht haben.«
    Sheriff Farlowe ging in die Hocke. Der lange Lauf seines Peacemakers baumelte unter seinen Beinen und berührte den Teppich. »Das ist nicht der einzige Grund, warum sie zurückgekommen sind. Sehen Sie sich diesen Teppich an. Fällt Ihnen auf, daß der Flor nur in eine Richtung geht?«
    »Nein. Warten Sie mal, doch, ich glaube, Sie haben recht.«
    »Nun, Harley Epps hat hier nicht mehr staubgesaugt, seit Sie in den Windeln lagen, und selbst wenn er es getan hätte, hätte es den Flor nicht so klar ausgerichtet. Nein, ich sage, jemand hat diesen Teppich gereinigt, und das ist noch nicht lange her.«
    Kristen spürte einen Druck in der Magengegend. »Mein Bruder war hier.«
    »Sieht so aus.«
    »Aber nichts kann uns hier verraten, wohin sie ihn gebracht haben, wo er sich jetzt befindet.«
    »Nein, kleine Lady, aber ich habe jetzt eine Ahnung, wie er überhaupt nach Grand Mesa gekommen ist.«
    »Er hat einen Jeep gefahren, einen von diesen kleinen Japanern?«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich habe es mir zusammengereimt.«
    Farlowe hatte es nicht weiter erklärt. Sie kletterten zurück in seinen Pritschenwagen mit Vierradantrieb und fuhren drei Blocks weiter bis zu der örtlichen Werkstatt und Tankstelle. In einer vollgestopften Reparaturbucht stand ein Berg von einem Mann mit roten Haaren und einem entsprechenden Bart, der einen Blaumann trug und seinen Kopf unter die Haube eines alten Ford gesteckt hatte.
    »Jimbo«, sprach ihn Farlowe an.
    »Ich bin ein bißchen beschäftigt, Sheriff.«
    Farlowe knipste die Arbeitslampe aus, die von der offenen Motorhaube baumelte. »Das gilt auch für mich.«
    Der Berg von Mann richtete sich auf und ragte über Farlowe hinaus, der sich zurücklehnte, die Daumen seitlich in die Taschen gesteckt. Kristen bemerkte, daß der Griff des Peacemakers aus der Jacke gedrückt wurde.
    »Ich müßte mal mit dir über den Jeep reden, den du gefunden hast.«
    »Er ist auf meinem Grund und Boden abgestellt worden. Niemand beansprucht ihn, daher gehört er mir.«
    »Seltsam, daß überhaupt keine Papiere in ihm zu finden waren.«
    »Ich nehme an, er wurde gestohlen«, sagte der Berg. »Und hier zurückgelassen.«
    »Könnte sein. Macht es dir etwas aus, wenn ich ihn mir näher ansehe.«
    »Solange du ihn dort läßt, wo er jetzt steht, wenn du damit fertig bist.«
    »In der hinteren Bucht?«
    »Wo er auch bleiben wird, Sheriff.«
    Farlowe tippte gegen seinen breitkrempigen Hut und führte Kristen auf einem Hindernislauf durch Schmiermittel und Öl, das den Boden mit dunklen Flecken überzog. Die rückwärtige Bucht war durch eine fehlende Tür zu erreichen, und dort wartete der Jeep auf sie.
    »Gehört der Ihrem Bruder,

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