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Der Tag der Dissonanz

Der Tag der Dissonanz

Titel: Der Tag der Dissonanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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sollten, um Ihnen den weiteren Weg zu weisen, halten Sie Ausschau nach einem kleinen Schild, das direkt über einer Öllampe hängt und einen geschnitzten Afghanen zeigt.«
    »Ein Afghane wie der Hund oder wie der Teppich?« Der Marder fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Das Etablissement heißt Zur Eleganten Hündin. Zweifellos werden Sie mit den dort dargebotenen Vergnügungen zufrieden sein. Ich selbst weiß es natürlich nicht. Ich habe Familie.«
    »Natürlich«, erwiderte Jon-Tom feierlich. »Danke.«
    Als er einsam die schwachbeleuchtete Hauptstraße entlangschritt, ertappte er sich bei dem Wunsch, Talea ginge jetzt neben ihm. Talea mit dem feuerroten Haar und dem unerschöpflichen Einfallsreichtum. Talea mit dem blindwütigen Mut und dem heftigen Temperament. Ob er sie liebte? Er war sich nicht mehr sicher. Er hatte es geglaubt, hatte geglaubt, daß auch sie ihn liebte. Aber sie war viel zu unstet, um sich als Ehefrau eines wandernden Bannsängers zur Ruhe zu setzen, der sein Handwerk noch nicht meisterte.
    Nicht lange nach der Schlacht am Jo-Troom-Tor hatte sie bedauernd vorgeschlagen, daß ihre Wege sich trennen sollten, wenigstens für eine kleine Weile. Sie brauchte Zeit, um über wichtige Dinge nachzudenken, und sie empfahl ihm, das gleiche zu tun. Es war schwer für ihn. Er vermißte sie wirklich. Aber es war durchaus möglich, daß sie für einen einzigen Mann zu unabhängig war.
    Doch er hielt an seinen Hoffnungen fest. Vielleicht würde sie eines Tages des Umherwanderns müde werden und zu ihm zurückkehren. Es blieb ihm nichts, als zu warten.
    Was Flor Quintera anging, die er ungewollt mitten aus ihrem Cheerleader-Training in diese Welt gerissen hatte, so hatte sie sich als schwere Enttäuschung erwiesen. Anstatt angemessen fasziniert von ihm zu sein, stellte sich heraus, daß es sie nach einer Karriere als schwertschwingende Söldnerin gelüstete. So war sie mit Caz davongezogen, dem großen höflichen Hasen mit der gepflegten Stimme und den eleganten Manieren. Jon-Tom hatte schon monatelang nichts mehr von ihnen gehört. Flor war ein Traum, der ihn in die Wirklichkeit zurück geführt hatte, und das sehr schnell.
    Wenigstens war dies die passende Welt, um Träumen nachzustreben. Im Augenblick sollte er jedoch einer Medizin nachgehen. Er klammerte sich an diesen Gedanken fest, als er in die winzige Seitenstraße einbog.
    Genau wie der Marder es vorhergesagt hatte, vernahm er nun grölendes Singen und Gelächter. Doch anstelle einer vereinzelten kleinen Öllampe hingen zu beiden Seiten der Eingangstür sehr große beeindruckende Lampen aus klarem schräggeschliffenen Kristall.
    Über der Tür befand sich ein freihängendes Schild, das eine prachtvoll frisierte Hündin zeigte, die in Federn und Geschmeide gehüllt war. Sie sah mit einem eindeutigen ›Na, komm‹ -Blick über die pelzige Schulter und hatte kokett die Hüften aufgereckt.
    Davor befand sich eine kleine Veranda. Unter dem Regenschutz blieb Jon-Tom stehen und klopfte zweimal gegen das stark geölte Holz der Tür. Sie wurde von einem ein Meter hohen Mäuserich in einem gestärkten Anzug geöffnet. Lärm überflutete Jon-Tom, als der Türsteher ihn von oben bis unten musterte.
    »Hereinspaziert ins Vergnügen!« sagte er schließlich und trat beiseite.
    Jon-Tom nickte und trat ein. Der Mäuserich schloß hinter ihm die Tür.
    Er fand sich in einem Salon wieder, der mit prachtvollem Mobilar ausgestattet war, und in dem sich ein wildes Gemisch verschiedenster Wesen von mindestens zwei Dutzend Arten und Gattungen befand. Alle tänzelten und sprangen umher, ohne sich im mindesten darum zu scheren, mit welchen Partnern sie dabei zusammen kamen. Es waren auch mehrere Menschen darunter, Männer und Frauen. Sie bewegten sich frei zwischen ihren intelligenten pelzigen Gegenstücken.
    Jon-Tom nahm das Treiben in sich auf, lauschte den lasziven Dialogen, nahm die Bewegung der Hände und Pranken wahr und begann denn Verdacht zu hegen, daß er hier nicht in eine Bar geraten war. Es bestand kein Zweifel, um welche Art von Etablissement es sich hierbei handelte. Er war noch immer etwas erstaunt, obwohl er das nicht hätte sein dürfen: Schließlich war es nur logisch, daß Mudge sich gerade an einem solchen Ort aufhielt.
    Dennoch wollte er nicht das Risiko eingehen, ins Fettnäpfchen zu treten und sich zu blamieren. Immerhin konnte der erste Eindruck ja auch täuschen. Also sprach er den Mäuserich an: »Entschuldigung, das hier ist doch

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