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Der Tag der Dissonanz

Der Tag der Dissonanz

Titel: Der Tag der Dissonanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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solchen Dingen ziemlich empfindlich reagieren. Zancresta beschäftigt sich mit bösen Zaubern, bereitet giftige Geschenke zu und verflucht alle, die ihn erzürnen oder im Weg stehen. Seit dieser Sache ist es höchst gefährlich geworden, sich ihm zu nähern. Die einzige Möglichkeit für ihn, seine Selbstachtung wiederzugewinnen und seine Schmach wettzumachen, besteht darin, irgend etwas zu unternehmen, das ihn wieder als der Schildkröte vom Baum gleichwertig erscheinen läßt. Doch er sieht keine Chance, so etwas zu tun. Dieser Clodsahamp verweigert alle Herausforderungen und Duelle.«
    »Clodsahamp«, erklärte Jon-Tom höflich, »hält nicht viel von Spielereien.«
    »Man munkelt, dem sei so, weil er langsam senil wird.«
    Jon-Tom erwiderte nichts darauf. Es hatte keinen Wert, sich mit Chenelska anzulegen, und ihn zu erzürnen.
    »Folglich ist mein Meister schrecklich enttäuscht, da es keine Möglichkeit gibt zu beweisen, daß er wirklich der Kunstfertigste auf dem Gebiet der Magie ist.
    Vor kurzem traf die Nachricht über Clodsahamps schlimme Krankheit ein, die er nicht mit eigener Magie kurieren kann und für die er eine Medizin benötigt, die nur in einem Land jenseits von Snarken zu bekommen ist. Als mein Meister davon hörte, war er entzückt.«
    »Wenn wir aus dieser Geschichte heraus kommen sollten«, flüsterte Jon-Tom Mudge zu, »dann knüpfe ich Sorbl an den Füßen auf und hänge ihn mit dem Schnabel nach unten über eine offene Weinbrandflasche.«
    »Kumpel, ich 'offe ernstlich, daß du Gelegen'eit dazu bekommst«, meinte Mudge.
    »Dank der Informationen, die uns der Famulus des Hexers bescherte, waren wir dazu in der Lage, euch zu orten und abzufangen«, sagte Chenelska. »Was hat euer Meister mit uns vor?«
    »Das weiß ich nicht, Mann, Im Augenblick sieht es so aus, als würde es genügen, euch daran zu hindern, eure Mission auszuführen und mit der nötigen Medizin zurück zukehren. Wenn er schwach genug geworden ist, wird mein Meister vielleicht Mitleid mit ihm haben und nach Süden reisen, um ihm das Privileg zuteilwerden zu lassen, ihn um Hilfe anflehen zu dürfen.«
    »Das würde Clodsaham nie tun«, versicherte Jon-Tom dem Rüsselbär. »Er würde Zancresta eher ins Gesicht spucken, als ihn um Hilfe zu bitten.«
    »Dann wird er wohl sterben.« Chenelska sagte das völlig gefühllos. »Mir ist das unwichtig. Ich diene nur meinem eigenen Meister.«
    »Ja, du bist ein guter Sklave.«
    Der Rüsselbär trat noch näher an den Wagen heran und schlug zornig gegen die Seitenplanke. »Ich bin kein Sklave!«
    »Ein Sklave ist jemand, der ohne Fragen alle Befehle seines Herrn ausführt, ohne an die möglichen Konsequenzen zu denken.«
    »Ich kenne die Konsequenzen dessen, was ich tue.« Chenelska glitzerte ihn böse und nicht mehr freundlich an.
    »Einer dieser Konsequenzen bin ich mir sicher: Ich werde von dieser Reise in weitaus besserer Lage zurück kehren als ihr. Du hältst dich wohl für sehr schlau, Mann, wie? Man hat mich über alle Tricks aufgeklärt, die ein Bannsänger anwenden kann. Mit deiner Stimme allein kannst du nur Musik hervorbringen, aber keine Magie, solange du dein Instrument nicht hast. Wenn ich mich dazu entschließen sollte, dir die Gurgel durchzuschneiden, wäre ich in noch größerer Sicherheit.
    Und was diese Wasserratte angeht, die dich begleitet, so könnte es sein, daß der Meister sie freiläßt. Sollte er das tun, so werde ich sie persönlich erwarten, um sie so zu begrüßen, wie es ihr zukommt.« Mit diesen Worten schritt der Rüsselbär von ihnen fort und beschleunigte sein Tempo, um sich wieder an die Spitze der kleinen Prozession zu begeben.
    »Ich fang an mir zu wünschen, daß du mich doch bei Madame Lorsha zurückgelassen 'ättest«, sagte der Otter später am Abend.
    »Damit dir Torks Zärtlichkeiten zuteil würden?« Jon-Tom schnaubte. »Wäre ich nicht gekommen, um dich zu retten, lägen deine Einzelteile jetzt schon über ganz Timswitz verstreut, und das weißt du auch.«
    »Besser, nach drei Tagen Glückseligkeit zu sterben, als in irgendeiner schmierigen Zelle in Malderpot zu vergammeln und auf ein noch prosaischeres Ende warten zu müssen.«
    »Noch sind wir nicht tot. Das ist immerhin etwas.«
    »Wirklich? Du ‘ast es wirklich drauf, nach Stroh'almen zu greifen!«
    »Ich erlebte einmal, wie ein Mann mit keinem anderen Hilfsmittel als einem trockenen Grashalm ein Feuer entfachte. Das wärmte uns beide im Hochgebirge eine ganze Nacht lang.«
    »Na, der is

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