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Der Tag der Dissonanz

Der Tag der Dissonanz

Titel: Der Tag der Dissonanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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läßt es sich leichter tanzen als auf dem Boden«, meinte Wahnwitz.
    Grelgen grinste sie an. »Das hängt ganz davon ab, was man in der Luft macht, Kind.« Mit großer Würde drehte sie sich um sich selbst und führte die vier Ältesten ins Dorf zurück.
    Jon-Tom begriff: Sie waren wieder frei, und die Feen ebenfalls.

XII
    Mit Hilfe der Karte fanden sie aus der schmalen Schlucht der Verzauberten hinaus. Musik und rhythmisches Gegrunze folgten ihnen, als sie ein Dorf voller Feen hinter sich ließen, die wie die Wahnsinnigen Aerobik praktizierten. Grelgen würde noch eine ganze Weile an sich arbeiten müssen, bevor sie wie Jane Fonda aussähe, doch war sie wild entschlossen, ihre Untertanen zu übertrumpfen, und Jon-Tom zweifelte nicht daran, daß sie die dafür erforderliche Willenskraft besaß.
    Ein mehrtägiger Marsch durch wildreiches Gebiet führte sie über den höchsten Bergpaß und die westlichen Abhänge hinab. Trotz Grelgens eindringlicher Mahnung, daß die Strecke bis Crancularn alles andere als leicht zu bewältigen sein würde, begannen sie sich etwas zu entspannen. Seit sie das verzauberte Dorf hinter sich gelassen hatten, waren ihnen keine gefährlichen Tiere oder vernunftbegabten Wesen begegnet, und das Land bot reichlich Nahrung.
    Vor ihnen lag die Wüste. Jon-Tom war davon überzeugt, daß sie sie binnen weniger Tage würden durchqueren können. Alles verlief genau nach Plan.
    Er wurde nicht mehr von bösen Träumen heimgesucht und erwachte frisch und gelassen. Das Laub war ihm ein bequemes, federndes Bett gewesen. Sie befanden sich wieder in einem Laubwald, nachdem sie den größten Teil der Immergrüngebiete hinter sich gelassen hatten.
    Er schob seinen Umhang zurück. An der Feuerstelle des Vorabends stiegen noch immer einige vereinzelte Rauchschwaden empor. Roseroar schnarchte leise auf der gegenüberliegenden Seite der Glut, während Mudge in seiner Nähe schlummerte. Das war an sich schon ungewöhnlich, denn normalerweise erwachte der Otter stets als erster.
    Jon-Tom ließ seinen Blick über den Rest des Lagers schweifen und fuhr in die Höhe.
    »Jalwar? Wahnwitz?«
    Der Wald gab keine Antwort - und auch sonst niemand.
    Er sprang auf und wiederholte seinen Ruf. Damit weckt er Mudge und Roseroar.
    »Was'n los, Kumpel?«
    Jon-Tom zeigte auf die Lagerstelle. »Sieh doch selbst.«
    Mudge inspizierte die Schlafplätze der beiden.
    »Frühstücksbeeren sind die jedenfalls nicht jagen gegangen. Ihre Ausrüstung ist auch weg.«
    »Ob jemand sie verschleppt hat?« fragte Jon-Tom murmelnd.
    »Warum sollte'n jemand sich hia anschleichen und die beiden klauen, während er uns gemütlich im Schlummerland schlafen läßt?« wandte Roseroar ein. »Das ergibt doch keinen Sinn.«
    »Da hast du recht, das leuchtet wirklich nicht ein. Also sind sie aus freien Stücken gegangen und mit einer Heimlichkeit, die den Verdacht der Vorsätzlichkeit nahelegt.* »Was?« knurrte sie verwirrt.
    »Entschuldigung. Da spricht wieder der Jurist in mir. Ich will damit sagen, daß sie ihre Flucht geplant haben. Frag mich aber nicht, warum.«
    »Wohin sollten sie denn gehen?«
    »Vielleicht gibt es in der Nähe eine Stadt. Ich schau mal auf der Karte nach.« Er griff in seine Tasche und erwischte nur - Luft. Nach kurzer, hektischer Suche gab es keinen Zweifel mehr: Die Karte war fort.
    »Mudge, hast du...?«
    Der Otter schüttelte den Kopf, und seine Barthaare sträubten sich vor Zorn. »Du ‘ast sie mir nie gegeben, Chef. Ich 'ab es selbst gesehen, wie du sie eingesteckt ‘ast.« Er seufzte, setzte sich auf einen Stein und rückte'seine Mütze zurecht, wobei er die Feder nach gewohnter Art keck schräg nach vorne stellte.
    »Kann allerdings nicht be'aupten, daß mich das wundert. Dieser Corroboc war ja vielleicht 'n Bastard erster Klasse, aber als er diesem Mädchen seinen Namen gab, da 'at er wirklich gewußt, was er tat.«
    »Ich hab ihren Motiven von Anfang an mißtraut«, ergänzte Roseroar. »Wia hätten das kleine Biest in Snarken verkaufen sollen, als wia Gelegenheit dazu hatten.«
    Jon-Tom ertappte sich dabei, wie er gen Nordwesten starrte, durch lichter werdenden Wald hinaus in Richtung Wüste. »Das ergibt doch keinen Sinn! Und Jalwar? Der ist auch fort, und dafür gibt es noch weniger einleuchtende Gründe. Wie will er denn ohne unseren Schutz irgendwo zurechtkommen?«
    Mudge stellte sich neben seinen Freund und legte ihm die Pranke freundschaftlich auf die Schulter. »Ach, Junge! 'aste wirklich so wenig übers

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