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Der Tag der Dissonanz

Der Tag der Dissonanz

Titel: Der Tag der Dissonanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Leben gelernt, seitdem du in unsere Welt gekommen bist? Wer weiß, was Jalwar dem Mädchen alles versprochen 'at. Er ist Kaufmann, 'ändler. Anscheinend 'at er ihr was Besseres geboten als wir. Vielleicht waren das ja in Wirklichkeit ehrliche Leute, damals am Strand, Leute, die er nur beschissen 'atte. Das 'ier ist keine Welt, in der man die Leute beim Wort nehmen darf, mein Freund. Vielleicht ist Jalwar ja in seiner 'eimatstadt in Wirklichkeit 'n ganz reicher alter Knacker.«
    »Wenn er gewollt hat, daß Wahnwitz ihm hilft, warum haben sie dann die Karte mitgenommen? Die brauchen sie doch wohl kaum, um den Weg nach Snarken zurück zufinden.«
    »Dann ist es ja wohl mächtig klar, daß die gar nicht nach Snarken wollen.« Der Otter drehte sich um und blickte auf den kaum sichtbaren Pfad. »Und das sollten wir eigentlich auch beweisen können.«
    Tatsächlich waren auf dem taufeuchten Boden hinter dem Lager die Fußabdrücke Jalwars eng neben Wahnwitz' Sandalenfährte. Sie zeigten hügelabwärts, der Wüste entgegen.
    »Ist doch wohl klar, was die vor'aben, Kumpel. Die wollen nach Crancularn. Des'alb 'aben sie auch die Karte geklaut.«
    »Aber warum? Warum nicht mit uns hingehen?« Roseroar schüttelte verwundert den Kopf. »Du bist genauso schwer von Begriff wie der Junge da, Liebchen. Ja begreift ihr denn nicht, was los is? Jalwar ist "andler! Die beiden werden versuchen, den ganzen Vorrat der Medizin, die seine 'exerschaft so dringend braucht, aufzukaufen, um damit 'ne kleine Erpressung zu starten.« Er sah Jon-Tom mit starrem Blick an. »Wir 'aben dem alten Kerl einfach zuviel verraten, Kumpel, und nun will er uns austricksen.«
    »Jalwar vielleicht...«, murmelte Jon-Tom unglücklich, »aber ich kann nicht glauben, daß Wahnwitz...«
    »Warum denn nicht, Kumpel? Oder ‘ast du etwa geglaubt, daß die in dich verliebt war? Nach allem, was sie durchgemacht 'at, sieht die doch nur noch zu, daß sie auf ihre Kosten kommt. Kann man ihr ja auch nicht verdenken, wa?«
    »Aber wir haben doch für sie gesorgt, und zwar gut.« Achselzuckend entgegnete Mudge: »Anscheinend nicht gut genug. Wie ich schon gesagt 'ab, man weiß nie, was der alte Jalwar ihr dafür versprochen 'at, daß sie ihm 'ilft.«
    »Was nun, Jon-Tom?« fragte Roseroar sanft.
    »Umkehren können wir nicht, ob wir die Karte nun haben oder nicht. Wir könnten zwar wahrscheinlich wieder zum Dorf der Verzauberten wandern, um uns eine neue geben zu lassen, aber dann würden sie einen Vorsprung von mehreren Wochen bekommen. Wenn Mudges Verdacht stimmt, dürfen wir nicht soviel Zeit verlieren. Sonst kriegen sie die Medizin nämlich mühelos als erste in die Finger. Ich habe die Karte ziemlich intensiv studiert, als Grelgen sie uns gegeben hat. Ich kann mich teilweise noch an die Eintragungen erinnern.«
    »Das ist nicht alles, Kumpel.« Mudge beugte sich vor und legte die Nase dicht an den Boden. Als er sich wieder aufrichtete, bebten seine Barthaare, »'n Otter kann 'ne Fährte über Land auch im Wasser verfolgen, solange genug persönliches Parfüm übrig ist, um seine Nase zu kitzeln. Diese Spur ist so frisch wie 'ne junge 'ure. Bis es regnet, 'aben wir 'ne Fährte, die wir verfolgen können, und vor uns liegt Wüste. Wenn wir im Laufen pinkeln, könnten wir diese verdammten Verräter vielleicht noch ein'olen.«
    »Da bin ich auch füa. Nicht aufgeben, Jon-Tom.«
    »Ich dachte nicht ans Aufgeben, Roseroar. Ich dachte daran, was wir tun sollen, wenn wir sie tatsächlich eingeholt haben.«
    »So isses richtig.« Sie beugte sich weit zu ihm herüber.
    »Überlaß die Einzelheiten mal mia.« Und ihre Zähne schimmerten sehr weiß.
    »Ich bin nicht sicher, daß das eine sehr zivilisierte Lösung wäre, Roseroar.« Trotz des Verrats war die Vorstellung, wie sich Wahnwitz in der Gewalt von Roseroars Tatzen wand, alles andere als erbaulich.
    »Alles, was ich tue, richtet sich nach dem Ehrenkodex meina Gesellschaft, Jon-Tom«, sagte sie steif. Plötzlich runzelte sie die Stirn, als ihr noch etwas einfiel. »Nun erzähl mia bloß nicht, daß du füa das kleine Luda immer noch Gefühle hegst?«
    Jon-Tom nahm gerade seinen Rucksack wieder auf. »Wir wissen noch nicht, ob sie wirklich freiwillig mit Jalwar gegangen ist. Vielleicht hat er sie ja auch dazu gezwungen.« Mudge wartete bereits am Rande des Lagers. »Ach, komm schon, Kumpel. Selbst wenn du mal den Altersunterschied außer acht läßt, war das Mädchen immer noch größer und stärker als das olle Frettchen. Und

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