Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel

Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel

Titel: Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jan Friedman
Vom Netzwerk:
Tüchtigkeit wie zuvor. Mit einem Blick auf die Displays einer nahen Konsole stellte der Erste Offizier fest, daß alle Systeme einwandfrei funktionierten.
    Und doch war etwas anders als sonst.
    »Kann ich Ihnen helfen, Sir?« erklang eine Stimme hinter ihm.
    Chakotay drehte sich um und sah Lieutenant Carey. Der rothaarige Mann wirkte fast wie eine Glucke, die versuchte, ihre Küken zu schützen.
    In gewisser Weise hielt Carey die Triebwerke für seine Kinder und den Maschinenraum für sein Nest. Diese Haltung war recht deutlich geworden, als er die Nachfolge des ursprünglichen Chefingenieurs der Voyager antrat, um kurze Zeit später von B’Elanna Torres abgelöst zu werden.
    »Ich muß mit Ihnen reden«, sagte der Erste Offizier ernst.
    Chakotay führte Carey in eine Ecke des Maschinenraums und sah ihm dann in die Augen.
    »Wir setzen die Suche nach Lieutenant Torres und Fähnrich Kim fort«, sagte er. »Aber wir müssen uns auch auf die Möglichkeit vorbereiten, daß wir sie nicht finden. Für diesen Fall möchte der Captain, daß Sie als Chefingenieur tätig werden.«
    Carey nickte. »Wie ich hörte, hat sich bei der Suche bisher nicht viel ergeben.«
    »Das stimmt leider«, bestätigte Chakotay.
    Carey blickte auf seine Hände hinab. »Wissen Sie, es gab einmal eine Zeit, zu der ich auf diese Nachricht anders reagiert hätte. Ich will damit nicht sagen, daß ich Lieutenant Torres jemals etwas Schlimmes wünschte – ich bin nicht so dumm gewesen.
    Aber Sie erinnern sich bestimmt an unsere Differenzen.«
    Der Erste Offizier entsann sich gut daran. Bei einem Streit hatte B’Elanna zugeschlagen und Carey an mehreren Stellen das Nasenbein gebrochen.
    »Zuerst habe ich sie nur für einen Hitzkopf des Maquis gehalten«, fuhr Carey fort. »Für jemanden, der sich nicht um Regeln und Vorschriften schert. Das war ein Irrtum, wie sich schließlich herausstellte.« Er sah auf. »Nichts für ungut, Sir.«
    Chakotay nickte wortlos.
    »Ich habe unter der Leitung von mehreren Chefingenieuren gearbeitet, wie Sie meiner elektronischen Personalakte entnehmen können«, sagte Carey. »Niemand von ihnen

verstand sein Handwerk so gut wie Lieutenant Torres. Und niemand wurde so sehr geschätzt wie sie.«
    Der Erste Offizier schluckte. »Ja«, entgegnete er. »Ich weiß.
    Und ich bin Ihnen dankbar dafür, daß Sie ausdrücklich darauf hinweisen, Mr. Carey. Wie dem auch sei: Wir müssen auf alles vorbereitet sein.«
    Carey nickte. »Aye, Commander. Sie können sich auf mich verlassen.«
    Chakotay lächelte schief. »Genau das wollte ich von Ihnen hören. Leisten Sie auch weiterhin gute Arbeit, Lieutenant.«
    »Ich werde mir alle Mühe geben«, sagte Carey.
    Der Erste Offizier wandte sich ab und schritt in Richtung Ausgang. Er hielt nach wie vor an der Hoffnung fest, daß B’Elanna Torres und Harry Kim noch lebten, daß Carey nicht die Leitung des Maschinenraums übernehmen mußte.
    Aber bei allen Schutzgeistern und Seelenfreunden: Mit jeder verstreichenden Minute wurden Chakotays Hoffnungen
    geringer.
    17
    Janeway betrat die Brücke und freute sich nicht gerade auf das, was jetzt bevorstand. Immerhin hatten sie alle gehofft, daß sich durch Pacrias Hinweis wirklich etwas Konkretes ergab.
    Doch bisher war es nicht gelungen, eine neue Spur von B’Elanna und Kim zu finden. Sie hatten Zeit und wertvolle Ressourcen geopfert, ohne irgend etwas zu entdecken.
    Ihnen blieb nichts anderes übrig, als es noch einmal mit dem ursprünglichen Plan zu versuchen, der auf Tuvoks
    Extrapolationen beruhte. Janeway hielt nicht besonders viel davon, aber sie sah keine andere Möglichkeit.
    Außerdem: Sie war die Kommandantin der Voyager. Und das bedeutete, daß sie alle schwierigen Entscheidungen treffen mußte.
    Sie nahm im Kommandosessel Platz und wandte sich an den Piloten. »Mr. Paris?«
    Er drehte sich um und schien zu ahnen, was nun bevorstand.
    »Aye, Ma’am?«
    »Neuer Kurs«, sagte Janeway. »Zwei drei vier Komma
    zwei.«
    »Bestätigung«, sagte Paris und versuchte, sich seine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Er berührte mehrere Schaltflächen. »Kurs wird geändert«, meldete er mit einer Stimme, die nur pflichtbewußt klang, nicht aber begeistert.
    »Captain«, sagte Tuvok.
    Janeway sah in seine Richtung und fragte sich, was er ihr mitteilen wollte. Hatte er seine Meinung inzwischen geändert?
    Sah er die Situation jetzt aus einer anderen Perspektive?
    »Ja, Lieutenant?«
    Das Gesicht des Vulkaniers blieb ausdruckslos, aber in

Weitere Kostenlose Bücher