Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tag der Rache. Private Berlin

Der Tag der Rache. Private Berlin

Titel: Der Tag der Rache. Private Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Mark Sullivan
Vom Netzwerk:
Ecke setzte.
    Die Katze sprang auf Niklas’ Schoß. Niklas, ein schmaler Junge mit großen, freundlichen Augen, erschrak, freute sich dann aber über die Katze noch mehr als über Cassianos Tor. »S okrates!«, rief er und umarmte den Kater. »W o kommst du denn her?«
    »I ch habe ihn mitgebracht«, machte sich Mattie bemerkbar. »W äre ja schön, wenn du dich über mich genauso freuen würdest.«
    Endlich schien Niklas sie zu bemerken. Er grinste. »M eine Mama!«
    Mattie ging zu ihm, nahm ihn fest in die Arme und streichelte Sokrates über den Kopf. »H ab dich vermisst«, raunte sie.
    Niklas drückte seinen Kopf gegen ihren Bauch. »I ch dich auch. Aber das hättest du sehen sollen, Mama. Cassiano… er ist… bis jetzt der Beste, den es in Berlin je gab.«
    Mattie sah zum Fernseher, wo der Brasilianer in Großaufnahme gezeigt wurde. Hatte er etwas mit Chris’ Verschwinden zu tun?
    Niklas’ Lächeln verblasste, als er wieder zur Katze hinabblickte. »W arum ist Sokrates hier?« Doch bevor sie antworten konnte, grinste er wieder. »I st Chris auch da?«
    Manchmal wunderte sich Mattie über Niklas’ Intuition. Es war, als könnte er verborgene Gefühle erspüren. Aber so wuchs wahrscheinlich jemand auf, der keinen Vater hatte.
    »I ch habe leider keine guten Nachrichten«, sagte Mattie schließlich.
    Niklas’ Gesicht wurde finster. »M usst du nächstes Wochenende wieder arbeiten?«
    Mattie zögerte, immer noch unsicher, was sie oder wie sie es sagen sollte.
    Niklas erhob sich, setzte die Katze ab und stürmte an seiner Mutter vorbei. »D u hast versprochen, mit mir auf dem See Kanu zu fahren. Sonst ist es bald zu kalt.«
    »N iklas!«, hielt ihn Mattie mit scharfer Stimme auf. »E s geht um Chris. Deswegen ist Sokrates hier.«
    Ihr Sohn blieb stehen und drehte sich mit blassem Gesicht um, während Sokrates seine Barthaare an den Knöcheln des Jungen rieb. »W as?«, fragte er verblüfft.
    »E r wird vermisst, Niklas. Chris wird vermisst.«
    »W as heißt das?«, fragte er noch verwirrter.
    »N iemand weiß, wo er ist«, antwortete Mattie, wollte ihm aber nichts von dem Chip erzählen, den man gefunden hatte. »U nd er ist schon ziemlich lange weg, ohne dass jemand was von ihm gehört hat. Viel zu lange.«
    Niklas hob Sokrates hoch und drückte ihn an sich. »M it wem war er zusammen? Hat er an einem Fall gearbeitet?«
    »I ch weiß es nicht.«
    »S onst wusstest du immer alles. Du wusstest immer, was er gemacht hat.«
    »N iklas, ich…«
    Niklas verzog verbittert sein Gesicht. »W enn du nicht gesagt hättest, du würdest Chris nicht heiraten, wüsstest du jetzt, wo er steckt. Dann wäre er nämlich genau hier und hätte mit mir Fußball geguckt.« Er brach in Tränen aus und rannte den Flur entlang in sein Zimmer, Sokrates an sich gedrückt wie seinen letzten Freund auf Erden.

1 8
    Tante Cäcilia hatte die Szene beobachtet und trocknete sich ihre Hände an ihrer Schürze ab. »N iklas!«, rief sie entrüstet. »K omm zurück und entschuldige dich sofort bei deiner Mutter!«
    Doch Niklas knallte nur die Zimmertür hinter sich zu.
    Mattie legte ihre Hand auf die Schulter ihrer Tante. »L ass ihn. Er hat recht. Chris und ich haben uns immer alles erzählt. Früher wusste ich immer, wo er steckt.«
    Ihre Tante war bereit zu streiten, bemerkte aber rechtzeitig Matties Anspannung. »A ber er wird nur vermisst, oder?«, fragte sie stattdessen. »K ann er nicht einfach im Urlaub sein?«
    »N ein. Eindeutig nicht im Urlaub.«
    »D ann…«
    »I ch muss mit Niklas reden.«
    Ihre Tante nickte. »U nd dann kommst du essen. Es gibt Schnitzel.«
    Mattie gab Cäcilia einen Kuss auf die Wange, bevor sie zum Zimmer ihres Sohnes ging. Sie klopfte. Er reagierte nicht. Sie drückte die Türklinke. Abgeschlossen.
    »N icky? Darf ich reinkommen?«
    Einige Momente später hörte sie, wie die Tür von innen aufgeschlossen wurde. Sie betrat das Zimmer ihres fußballverrückten Sohnes, über dessen Bett ein Poster von Cassiano hing.
    Niklas kletterte wieder ins Bett und kuschelte sich an den schnurrenden Sokrates. Mattie setzte sich neben ihn und streichelte über seinen Rücken.
    »D u hast das Recht, sauer zu sein«, begann sie.
    Einen Moment lang reagierte Niklas nicht. »L ebt Chris noch, Mama?«, fragte er schließlich.
    »D avon sollten wir erst einmal ausgehen.«
    »U nd wenn er nicht mehr lebt?«
    Mattie antwortete nicht.
    »W arum liebst du ihn nicht mehr, Mama?«
    Matties Unterlippe zitterte. »I ch liebe Chris. Und ich

Weitere Kostenlose Bücher