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Der Tag der Traeume

Der Tag der Traeume

Titel: Der Tag der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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etwas sagen, was du wissen solltest.«
    Worte waren überflüssig, was er ihr sagen wollte, stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Aber vielleicht half es ihm ja, es laut auszusprechen.
    Er nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände. »Ich liebe dich, Kendall.«
    Ihr Herzschlag drohte auszusetzen. Gerade als sie ihre widerstrebenden Empfindungen halbwegs in Einklang gebracht hatte, lieferte er ihr den letzten, endgültigen Beweis für das Ausmaß seines Vertrauens und seiner Hingabe. Nur war sie sich nicht sicher, ob sie diese Gefühle im gleichen Maße erwidern konnte.
    Aber sie wünschte sich nichts sehnlicher, als dass es ihr gelingen würde. Er war ein Mann unter Tausenden, und sie wollte ihm das Glück schenken, das ihm so lange verwehrt geblieben war. Er liebte sie. »Rick, ich …«
    Ein lautes Raunen rund um sie herum hinderte sie daran, den Satz zu Ende zu führen. Kendall drehte sich um, um festzustellen, was der Grund für die plötzliche Unruhe war, und fuhr entsetzt zurück, als ihr Blick auf die Leinwand fiel, über die noch Sekunden zuvor erst schwarzweiße, dann sepiabraune Bilder der Stadt geglitten waren. Doch stattdessen prangte dort jetzt ein überlebensgroßes Foto, das Kendall nur allzu gut kannte – schließlich hatte sie ja dafür posiert.
    Vor langer Zeit, als sie Geld gebraucht hatte, um ihre Tante in einem erstklassigen Pflegeheim unterzubringen und Brian ihr noch keine besseren Engagements verschaffen konnte, hatte sie sich in verschiedenen, teils recht gewagten Outfits für einen Wäschekatalog ablichten lassen. Unter anderem auch in Leder-Dessous wie bei diesem Foto, auf dem sie auch noch fellgefütterte Handschellen in der Hand hielt. Zwar hatte sie die Sachen, die sie vorführte, nie selbst getragen, sich aber trotzdem für die Fotos nicht geschämt. Bis jetzt.
    Aber damals war sie davon ausgegangen, dass die Bilder nur in Katalogen erscheinen und nicht in aller Öffentlichkeit zur Schau gestellt werden würden. Dieser Gedanke brachte ihr wieder zu Bewusstsein, wo sie sich befand – und dass sie fast nackt auf einer riesigen Leinwand zu sehen war, wo die ganze Stadt sie begaffen konnte. All die Menschen, die Officer Rick Chandler und seiner Familie großen Respekt entgegenbrachten. Hier stand nicht nur ihr, Kendalls, Ruf auf dem Spiel, sondern vor allem der des Chandler-Clans.
    »O Gott, ich muss hier weg!« Sie löste sich aus Ricks Armen und sprang auf, aber als sich alle Augen auf sie richteten, bereute sie diesen Fehler sofort.
    Jeder, der eben noch das Foto angestarrt hatte, konzentrierte seine Aufmerksamkeit jetzt auf sie. Es wurde getuschelt, gekichert und mit den Fingern auf sie gezeigt. Kendall war innerhalb einer Sekunde der Lächerlichkeit preisgegeben. Flammende Röte schoss ihr ins Gesicht, und ihr Mageninhalt drohte ihr in die Kehle zu steigen. Wie hatte das nur passieren können?
    Rick legte einen Arm um sie und versuchte sie vorwärts zu schieben. »Kendall, komm, wir gehen.«
    Aber seine Stimme drang kaum durch den Nebel, der sie mit einem Mal umgab. Als sie sich zur Leinwand umdrehte, sah sie, dass das anstößige Foto durch eines von der First Street ersetzt worden war. Das belastende Material war verschwunden, aber der dadurch angerichtete Schaden ließ sich nicht so einfach beheben, dessen war sich Kendall bewusst. »Ich dachte …«
    »Du kannst mir später erzählen, was du dachtest. Jetzt bringe ich dich erst mal nach Hause.«
    Wieder stieß er sie sacht an, aber sie rührte sich nicht von der Stelle. »Ich dachte, ich würde endlich einmal dazu gehören.«
    Aber offensichtlich war dazu gehören ein Wort, das zu benutzen sie nie das Recht haben würde. Das Gelächter, das erschrockene Nach-Luft-Schnappen und das gedämpfte Geflüster all der Leute, die sie kennen gelernt und ins Herz geschlossen hatte, hallte noch immer in ihren Ohren wider und erinnerte sie an ihren ersten Tag in Yorkshire Falls, wo man sie im Friseursalon deutlich hatte spüren lassen, dass sie eine Außenseiterin war.
    Und daran würde sich niemals etwas ändern.
    »Du gehörst dazu«, versicherte ihr Rick in der Hoffnung, die Worte würden in ihr Bewusstsein einsickern. Sie gehörte hierher, in diese Stadt und zu ihm.
    Rick kannte die Menschen in Yorkshire Falls und wusste, wie tolerant, mitfühlend und warmherzig die meisten waren. Natürlich gab es auch ein paar Ausnahmen. Die allgemeine Reaktion auf das Foto basierte auf dem Schock, den sein Anblick ausgelöst hatte. Aber niemand

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