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Der Tag der Traeume

Der Tag der Traeume

Titel: Der Tag der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Tisches. Sie hatten sich nach dem Fiasko des heutigen Abends hier versammelt, weil sie sich alle Sorgen um Rick machten, der sich nicht mehr gemeldet hatte, seit Kendalls Foto überlebensgroß und für die ganze Stadt sichtbar auf der Leinwand erschienen war.
    Nur Chase fehlte. Da ein anderer Reporter an seiner Stelle über die Diashow berichtet hatte, hatte er von der ganzen Sache nichts mitbekommen und sich folglich auch nicht bei seiner Mutter eingefunden, wofür Raina ihrem Schöpfer dankte. Sie fühlte sich jetzt nicht dazu in der Lage, sich mit ihrem ältesten Sohn und ihrer eigenen Lügengeschichte auseinander zu setzen. Erst galt es, demjenigen ihrer Söhne beizustehen, der sie jetzt am meisten brauchte.
    »Es war eine Schande«, empörte sie sich. »Eine absolute Schande. Ich kann einfach nicht glauben, dass jemand so etwas tut.« Sie runzelte die Stirn, als sie daran dachte, was sie auf der Leinwand gesehen hatte.
    »Ich wüsste nicht, warum es eine Schande sein sollte, sich für einen Wäschekatalog fotografieren zu lassen«, verteidigte Charlotte Kendall. »Findest du nicht auch, Roman?«
    Roman räusperte sich. »Ganz deiner Meinung. Die Sachen waren zwar etwas … gewagt, aber Kendall sah heiß aus.« Prompt stieß Charlotte ihrem Mann den Ellbogen in die Rippen.
    »Klasse. Sie sah klasse aus«, berichtigte sich Roman hastig, dann legte er den Arm um seine Frau. »Du weißt schon, wie ich das meine. Ich bete dich an, aber ein Mann müsste schon blind sein, wenn ihm bei dem Anblick nicht das Wasser im Mund zusammengelaufen wäre.«
    Raina verdrehte die Augen.
    »Du redest anscheinend zwei Mal, bevor du ein Mal überlegst, mein Sohn«, meldete sich Eric trocken zu Wort.
    »Jedenfalls hat Kendall keinen Grund, sich für dieses Foto zu schämen«, beharrte Roman.
    »Das finde ich auch.« Eric stützte die Ellbogen auf den Tisch.
    Raina lächelte. Sie hatte die Stimmung im Raum ganz bewusst aufgeheizt und zufrieden festgestellt, dass alle auf Kendalls Seite standen. »Okay, nun, wo wir uns in diesem Punkt einig sind, sollten wir überlegen, wie wir Kendall helfen können. Das arme Ding würde sich sicher am liebsten in einem Mauseloch verkriechen.«
    »Wir können jeglichen Klatsch im Keim ersticken und ihr zeigen, dass wir zu ihr halten. Ansonsten glaube ich, wäre es ihr am liebsten, wenn wir die ganze Sache unter den Tisch fallen lassen«, meinte Charlotte.
    »Unter den Tisch fallen lassen?«, entrüstete sich Raina. »Irgendwer muss ihr das schließlich eingebrockt haben.«
    »Und es ist ihre Sache, das herauszufinden.« Romans Tonfall mahnte Raina, das Thema nicht weiter zu verfolgen.
    Da sie schon einmal Zielscheibe seines Zorns gewesen war, wäre es vielleicht klüger, ihn nicht weiter zu reizen. Aber sie hatte ihn zur Welt gebracht, das gab ihr ja wohl das Recht, wenigstens ihre Meinung zu äußern. »Immerhin gehört sie schon fast zur Familie, und ich bin sicher, Rick wäre froh, wenn …«
    »Wir uns alle um unsere eigenen Angelegenheiten kümmern würden«, beendete Eric den Satz für sie.
    Raina warf ihm einen verstimmten Blick zu. Da sie sich im Lauf der letzten Monate sehr nah gekommen waren, kannte er ihren brennenden Wunsch nach Enkeln und verstand auch, wie viel ihr daran lag, ihre Söhne glücklich zu sehen. Aber weder das Eine noch das andere würde sich verwirklichen lassen, wenn Kendall den Kopf verlor und aus Yorkshire Falls flüchtete.
    »Ich stimme Eric zu, Raina. Auch wenn du Rick und Kendall noch so sehr liebst – du kannst nicht ihre Entscheidungen für sie treffen, und du kannst schon gar nicht den Lauf des Schicksals ändern.« Ein bittender Unterton schwang in Charlottes Stimme mit.
    »Entschuldige, aber da bin ich anderer Meinung. Falls du dich erinnerst, hat so eine Kleinigkeit wie eine vorgetäuschte Herzschwäche meine Söhne auf die idiotische Idee gebracht, eine Münze zu werfen, und Roman hat dich geheiratet. Und abgesehen von den üblichen kleinen Zwistigkeiten seid ihr beide doch sehr glücklich miteinander. Was beweist, dass sich das Schicksal manchmal doch beeinflussen lässt.« Zwar lastete ihr die Lüge noch immer schwer auf der Seele, aber der Zweck heiligte nun einmal die Mittel, und zum Glück war ja alles gut ausgegangen. Stünde sie allerdings noch ein Mal vor derselben Entscheidung, würde sie wahrscheinlich anders handeln. Aber es ließ sich nicht leugnen, dass ihr Plan aufgegangen war.
    »Du wirst dich aus der ganzen Sache heraushalten, Mom.« Romans blaue

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