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Der Tag der Traeume

Der Tag der Traeume

Titel: Der Tag der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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immer Rick geplant haben mochte, er musste gestern Abend vergessen haben, ihr etwas davon zu sagen. Und da es niemanden gab, dem sie so vertraute wie Rick, würde sie Hannah auch nicht den Gefallen tun, hinter ihr herzulaufen.
    Sie rieb sich erschöpft über die Augen, dann nahm sie eine Schüssel aus dem Schrank.
    »Kendall?«, hörte sie Rick in der Diele rufen.
    »In der Küche!« Sie drehte sich um, als er den kleinen Raum betrat. Und er war nicht allein.
    Hannah trottete vor ihm her. Jedes Mal, wenn sie stehen bleiben wollte, trieb er sie unerbittlich weiter.
    »Was ist denn los?«, wollte Kendall wissen.
    »Jemand sollte dir sagen, dass ich euch beide heute Morgen abholen wollte. Und jemand hat scheinbar keinen Ton darüber verloren«, erklärte er.
    »Könnte es sich bei diesem Jemand um dich handeln?«, fragte Kendall süß und fing dann an zu lachen.
    »Kommt auf den Standpunkt des Betrachters an. Als ich gestern Nacht nach Hause kam, fiel mir ein, dass ich vergessen hatte, dir zu sagen, dass ich Hannah und dich heute Morgen abholen wollte. Aber da ich mich darauf verlassen habe, dass sie dir das ausrichtet, habe ich gedacht, ich rufe lieber nicht vorher an, um euch nicht aus dem Bett zu holen.«
    Hannah richtete den Blick gen Himmel. »Na schön, ich hab’s vergessen. Und?«
    »Weshalb willst du uns denn abholen?«, erkundigte sich Kendall.
    »Ich habe Hannah gesagt, ich würde sie zur Autowaschaktion des DARE-Programms mitnehmen, damit sie ein paar Kids in ihrem Alter kennen lernt, und ich dachte, wir könnten zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und bei der Gelegenheit gleich dein Auto holen.« Rick warf Hannah einen verärgerten Blick zu.
    »Ich hab doch gesagt, ich hab’s vergessen. Nun macht doch nicht gleich einen Staatsakt daraus!«
    Kendall verschränkte die Arme vor der Brust. Sie war über Hannahs Spielchen ebenso erbost wie Rick. »Du hast es also vergessen. Aber du hast nicht vergessen, mir zu erzählen, Rick und du hättet heute Morgen ein Date, nicht wahr?«
    Rick wollte sich einmischen, aber Kendall zwinkerte ihm hinter Hannahs Rücken zu, also schwieg er.
    »Dein Gedächtnis funktioniert scheinbar nur sehr begrenzt«, stellte sie dann sarkastisch fest. »Du versuchst mich zu provozieren, Hannah, und ich wüsste gern, warum.«
    »Weil du mich eigentlich gar nicht hier haben willst. Du duldest mich bloß, weil ich sonst nirgendwo hin kann. Sonst würdest du dich einen Dreck um mich kümmern.«
    Hannahs Worte bestärkten Kendalls Eindruck, ein einsames, verlassenes Kind vor sich zu haben. Wieder keimten Schuldgefühle in ihr auf. Sie hätte Hannah nie so vernachlässigen dürfen.
    Aber das entschuldigte das unverschämte Benehmen ihrer Schwester in keiner Weise. Kendall holte tief Atem, ehe sie zu einer Antwort ansetzte. »Ich sage euch jetzt was. Ihr beide geht zum Autowaschen. Mach Hannah mit ein paar Jugendlichen bekannt, Rick, und ich dusche inzwischen, und dann hab ich auch noch was zu erledigen. Heute Abend reden wir dann in Ruhe über alles. Einverstanden?«, wandte sie sich an Hannah.
    Ihre Schwester kehrte ihr den Rücken zu. »Du kannst mich mal«, murmelte sie.
    »Wie lange dauert die ganze Aktion?«, fragte Kendall Rick mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Den ganzen Tag. Izzy und Norman sorgen für das leibliche Wohl.«
    »Ausgezeichnet. Ein bisschen gute alte bodenständige Arbeit wird Hannah gut bekommen. Dann treffe ich euch beide um fünf bei Norman’s.«
    »Ich kann doch nicht den ganzen Tag lang Autos waschen!«, kreischte Hannah empört, fuhr herum und gab Kendall so Gelegenheit, von Angesicht zu Angesicht mit ihr zu reden. »Das ruiniert meine Nägel, und meine Hände werden aussehen wie die einer Putzfrau!«
    »Besser, du wäschst Autos, als dass ich dir deinen ungezogenen, sarkastischen, vergesslichen Mund mit Seife auswasche!«, fauchte Kendall zurück. »Grundregel Nummer Eins – du behandelst mich so, wie du von mir behandelt werden möchtest, nämlich mit Respekt. Wir sehen uns beim Dinner.« Kendall folgte Hannahs Beispiel, drehte sich wortlos um und verließ den Raum. Als einziges Zugeständnis an die Gebote der Höflichkeit verzichtete sie darauf, die Tür hinter sich zuzuknallen.
     
    Kendall ging zu Fuß zu der Schule, um ihr Auto abzuholen. Danach wollte sie nach Hause fahren, ihren Musterkoffer holen und sich mit Charlotte in deren Geschäft treffen. Aber vorher beschloss sie, noch ein bisschen zu spionieren. Unbemerkt von Rick und Hannah verfolgte sie das

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