Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
umgetauscht...«
    Riley wandte sich angewidert ab und schüttelte den Kopf.
    »Dämlicher geht's nicht«, murmelte er, starrte aus dem Fenster und ließ Simpson im eigenen Saft schmoren. »Sie sind ab sofort in Frank Melvins Abteilung versetzt«, sagte er dann. »Meine Sekretärin hat Ihre Unterlagen bei sich draußen.«
    Simpson wurde blaß. »Melvin... Ich komme zur Afrika-Abteilung?
    Warum? Das verstehe ich nicht...«
    »Das Generalkonsulat in Kinshasa hat Ersatz angefordert«, antwortete Riley. »Es braucht sofort einen neuen Mann. Genau der richtige Posten für Sie.«
    »Kinshasa? In Zaire, meinen Sie? Sie schicken mich wegen dieser Sache nach Zaire?«
    »Gute Reise, Simpson.«
    »Aber ich bin unschuldig.« Simpson sprang auf. »Ich hab' nichts von dem verdammten Kokain gewußt! Ich kann jeden Cent meiner Ausgaben belegen...«
    »Simpson, wir nehmen unsere Leute in Schutz - solange sie sich kooperativ zeigen. Ich habe ihnen die Chance dazu gegeben, aber Sie mußten sich hinter einem Anwalt und Ihren Rechten verstecken. Sie haben meine ganze Abteilung in Mißkredit gebracht. Ich kann Ihnen nicht mehr helfen. Alles Gute, Mr. Simp son, und viel Spaß im Busch!«
Flugplatz Zaza, Verrettes, Haiti
    Einen Tag später »Senor Gachez. Was für eine Überraschung!« sagte Salazar über die abhörsichere Verbindung. Er saß in seinem Dienstzimmer am Schreibtisch und ließ sich von einem kleinen Bauernjungen die Stiefel putzen. Bei ihm waren Major Trujillo, sein Chefpilot, und Capitän Hermosa, sein Adjutant. Sie alle hatten auf diesen Anruf gewartet.
    »Wir haben von dem bedauerlichen Vorfall gehört, der neulich in San Diego passiert ist«, fuhr Salazar fort. »Hundert Kilo. Eine kleine Lieferung, aber ein Vorfall mit großen Konsequenzen.«
    »Kein Grund zur Schadenfreude, Salazar«, wehrte Gachez ab. »Dafür sind andere Lieferungen durchgekommen...«
    »Flüssiges Kokain? Gefrorenes Kokain? Sehr einfallsreich, Senor, aber die Hammerheads haben nur zwei Wochen gebraucht, um Ihnen auf die Schliche zu kommen. Jetzt ist der ganze Südwesten abgeriegelt.
    Überall stehen Radarballons, und der Cu-stoms Service hat die Zahl seiner Inspektoren verdoppelt. Alles wegen hundert Kilo!«
    »Melden Sie sich, wenn wir vernünftig übers Geschäft reden können.«
    »Sie wollten mich kaltstellen, Senor Gachez. Sie wollten unsere Vereinbarung nicht einhalten.«
    »Sie haben sich nicht daran gehalten! Wir hatten sechstausend Dollar pro Kilo vereinbart...«
    »Und Ihretwegen ist der Preis nochmals in die Höhe gegangen«, unterbrach Salazar ihn. »Da alle Grenzen jetzt scharf bewacht werden, muß ich einen Risikozuschlag berechnen. Weitere Lieferungen kosten Zwölftausend Dollar pro Kilo. Fünfzig Prozent Anzahlung, den Rest nach Auslieferung.«
    »Zwölftausend Dollar? Niemals!«
    »Dafür garantiere ich prompte Auslieferung überall in den Vereinigten Staaten«, antwortete Salazar. »Und nicht nur ein paar mickrige Kilo - wir transportieren alles Kokain, das Sie und die übrigen Kartellmitglieder auf Lager haben.«
    Gachez schwieg so lange, daß Salazar schon dachte, er hätte aufgelegt. »Zehntausend«, sagte er dann.
    »Zwölftausend, Senor. Keinen Cent weniger.«
    Wieder eine lange Pause. »Abgemacht.« Am anderen Ende wurde aufgelegt.
    Salazar lehnte sich grinsend zurück. Der Kleine nahm sich den anderen Stiefel vor. »Wir sind wieder im Geschäft, Senores - für zwölftausend Dollar pro Kilo.«
    Hermosa - wie immer in letzter Zeit sehr ernst - äußerte sich nicht dazu. Trujillo nickte zustimmend. »Ausgezeichnet, Coro-nel, aber das Überwachungssystem der Border Security Force ist tatsächlich fast unüberwindbar geworden. Selbst mit Jagdschutz wird es sehr schwierig sein, dort durchbrechen.«
    »Wir setzen mehr Flugzeuge ein, operieren weit auseinander-
    gezogen, stoßen nach Norden und Westen vor...«
    »Das hängt davon ab, wohin Gachez die Ware geliefert haben will, Coronel«, wandte Trujillo ein. »Im Südosten müßten wir mit einer ganz anderen Taktik operieren.«
    »Ihnen fällt bestimmt was ein, Major. Ich habe volles Vertrauen zu Ihnen.« Sein Blick fiel auf den kleinen Schuhputzer. »Hmmm, vielleicht habe ich selbst eine Idee...« Und er streckte eine Hand aus, um den Kopf des Jungen zu tätscheln.
    Hermosa beobachtete Salazars Miene und hatte das Gefühl, eine eiskalte Hand greife nach seinem Herzen. Nein! begehrte er innerlich auf. Nicht einmal Salazar würde das in Erwägung ziehen ...
Kontrollplattform Hammerhead

Weitere Kostenlose Bücher