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Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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One
Zwei Tage später
    »Deck klarmachen zum Drohnenstart! Deck klarmachen zum Drohnenstart!«
    Geffar beobachtete vom Rand der Startfläche für Drohnen, wie die Bedienungsmannschaft eine Seagull mit Deltaflügeln aus dem Aufzug zum Katapult rollte. Neben ihr stand Patrick Mc-Lanahan, der jetzt als ihr Stellvertreter auf Hammerhead One für Drohnenstarts verantwortlich war. »Der Alarm wurde um sieben Uhr drei gegeben«, sagte er mit einem Blick auf seine Armbanduhr. »Spätestens in fünf Minuten sollte sie in der Luft sein.«
    »Wo ist das Ziel?«
    »Gut hundertfünfzig Seemeilen vor der Westküste Floridas«, antwortete McLanahan. »Kein Flugplan, keine Zollvoranmeldung, niedrige Flughöhe. Die Seagull fängt ihn innerhalb von dreißig Minuten ab.« Er empfing über Kopfhörer eine Meldung und fügte hinzu: »In Homestead wird eine Sea Lion startklar gemacht, um die weitere Verfolgung übernehmen zu können.«
    Die Bedienungsmannschaft schuftete wie ein Mechanikerteam in Indianapolis, um die Seagull für den Katapultstart klarzumachen.
    »Drohne aufgestellt, Katapult getestet, eine Minute vorbei«, sagte McLanahan, der sich auf einem Schreibbrett Notizen machte.
    Jetzt überprüften vier Techniker die Drohne. Kameras und Sensoren, Triebwerk, Luftschraube, Treibstoff, Antennen und Gesamtzustand des Vogels wurden kontrolliert. Hochgereckte Daumen zeigten dem Sicherheitsoffizier, daß alles in Ordnung war.
    »Erster Check ohne Triebwerk beendet, zwei Minuten vorbei«, stellte McLanahan fest.
    Die Techniker hasteten davon, und die Plattformreling vor dem Katapult wurde eingefahren. »Jetzt wird die Datenübertragung getestet«, erklärte McLanahan Geffar. Auf Anweisung des Sicherheitsoffiziers wurde das Triebwerk angelassen und lief warm. »Zweiter Check mit Triebwerk beginnt, drei Minuten vorbei«, sagte McLanahan.
    Die letzte Überprüfung sämtlicher Funktionen der Seagull vor dem Start erfolgte ferngesteuert vom Kontrollzentrum aus. Sie war abgeschlossen, als das Triebwerk wieder in Leerlaufstellung gebracht wurde. »Zweiter Check mit Triebwerk beendet, noch dreißig Sekunden«, konstatierte McLanahan. Die Bedienungsmannschaft entfernte die Spannketten, mit denen die Drohne bisher noch gefesselt gewesen war, und zog sich hinter die Sicherheitsnetze zurück.
    »Klar zum Start, Deck frei. Start!« Das Triebwerk der Seagull heulte auf, und das fünfzehn Meter lange Katapult schleuderte die Drohne über den Rand der Plattform. Sie sank zunächst etwas, so daß Geffar schon fürchtete, sie werde ins Meer stürzen, fing sich aber sofort wieder, ging in steilen Steigflug über und kam rasch außer Sicht.
    »Die Datenübertragung steht«, berichtete McLanahan. »Die Seagull steht bere its mit KEYSTONE in Verbindung und emp fängt Informationen über das anzusteuernde Ziel.«
    Als die beiden zu dem Aufzug gingen, der sie ins Kontrollzentrum bringen würde, wurde eine weitere Seagull aufs Katapult geschoben, damit sie für Notfälle bereitstand.
    Hardcastle saß auf dem Kommandantenplatz vor dem Zentral-
    bildschirm, der ein Radarbild der Westküste Floridas in hundert Seemeilen Umkreis von dem Ziel zeigte, das die Seagull jetzt ansteuerte.
    Er machte Geffar den Platz frei, nachdem sie sich beim Comp uter angemeldet hatte. »Die Seagull hat Kontakt mit KEYSTONE, ist auf Kurs und fliegt Plantation Key an«, berichtete er. »Wir haben Radarkontakt mit mehreren Booten westlich von Cape Romero und Ten Thousand Islands, die möglicherweise Schmuggelware aufnehmen wollen.«
    »Okay, lassen Sie eine Sea Lion in Alladin City startklar machen.«
    McLanahan, der den Admiral beobachtete, stellte fest, daß Hardcastle sichtlich enttäuscht war, als Geffar den Einsatz einer landgestützten Maschine anordnete - bestimmt hatte er gehofft, selbst mit einer Sea Lion von der Plattform starten zu dürfen. Seit dem sogenannten Zwischenfall vor Boca Raton hatte Elliott ihm - außer für Ausbildungs- und Überführungsflüge - praktisch Flugverbot erteilt.
    Darunter litt Hardcastle offensichtlich. Zugesetzt hatte ihm auch die Kampagne in den Medien wegen seiner angeblichen Alkoholisierung zum Zeitpunkt des Einsatzes. Und sein Verhältnis zu seinem Sohn Daniel war seither nachhaltig zerrüttet...
    Alles das wegen des Todes eines Schmugglers ? dachte McLa-nahan.
    Hardcastle hatte getan, wozu die Hammerheads berechtigt waren; er hatte lediglich in die Tat umgesetzt, was er zur"Lösung des Drogenproblems in den Vereinigten Staaten vorgeschlagen

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