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Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Navigationscomputers, der die Impulse eines Leitsen-
    ders und von vier Nebensendern einer Loran-Kette auswertete. »Loran-Daten aufgezeichnet. Sie stimmen bis auf eine Zehntei-meile mit den GPS-Koordinaten überein.«
    »Sparen Sie sich die Einzelheiten«, wehrte der Skipper ab. »Sagen Sie mir bloß, wo, zum Teufel, er ist.«
    »Genau zehn Seemeilen südlich von Marsh Island«, meldete McConahay. »Weit innerhalb der Zwölfmeilengrenze.«
    »Er hat nicht aufgepaßt und ist in unseren Zuständigkeitsbereich gedriftet«, stellte Ehrlich fest. »Jetzt hat sich die lange Beschatterei also doch gelohnt! Mr. ROSS, fragen Sie nach, wo unsere Falcon bleibt.«
    Oberleutnant Martin ROSS, der Zweite Offizier, gab seine Frage an die Nachrichtenzentrale. Sekunden später meldete er: »Sir, wir haben Verbindung mit Omaha Six-One aus New Orleans. Die Maschine ist in fünf Minuten da.«
    »Erst in fünf Minuten? Sie hat schon fünf Minuten Verspätung!«
    Im nächsten Augenblick plärrte eine Stimme aus den Brückenlautsprechern: »Resolute, hier Omaha Six-One auf Uniform.
    Eintreffen in drei Minuten. Kommen.«
    Ehrlich wandte sich aufgebracht an ROSS. »Hat der Kerl den Scrambler eingeschaltet?«
    »Augenblick, ich frage nach, Sir.«
    »Hoffentlich hat er's getan, verdammt noch mal!«
    »Äh... Sir?« Das war McConahay.
    »Augenblick!« Der Skipper nickte ROSS zu. »Ja?«
    »Jetzt hat er den Scrambler eingeschaltet, Sir.«
    »Skipper...?«
    »Was gibt's denn, McConahay?«
    »Der Frachter nimmt Fahrt auf, glaub' ich.«
    »Was?« Ehrlich sprang auf und trat ans Radar.
    »Unmittelbar nach der Meldung von Seven-One, Sir. Anscheinend will er die Zwölfmeilenzone verlassen.«
    »Ich hab's gewußt! Der Hundesohn hat unsere Frequenzen abgehört.«
    Er wandte sich an ROSS. »Wache an Deck antreten las sen. Rudergänger, volle Kraft voraus! Wir müssen ihn vor der Zwölfmeilengrenze stoppen!«
    McConahay stand von seinem Kartentisch auf-der Brücke der Resolute auf. »Wir wollen ihn stoppen? Jetzt? Es ist... es ist nach zwei Uhr morgens...«
    »Bringen wir Sie um Ihren Schönheitsschlaf, Mr. Conahay?« Ehrlich machte eine Logbucheintragung. »Nirgends steht, daß wir nicht auch nachts arbeiten. In zehn Minuten haben diese Kerle unsere Hoheitsgewässer verlassen. So lange brauchen wir auch, um sie einzuholen. Deshalb halten wir uns jetzt ran!«
    »Beide Maschinen volle Kraft voraus, Sir«, meldete der Rudergänger. »Fahrt zwölf Knoten und zunehmend.«
    »Falls uns der Kerl durch die Lappen geht, erschieße ich diese Falcon-Besatzung! Wir haben schon zuviel Zeit mit ihm vergeudet, als daß er jetzt noch ausreißen dürfte!«
    Tatsächlich hatte die Resolute den verdächtigen Frachter- die in Panama registrierte achtundneunzig Meter lange Numestra del Oro-schon mehrere Tage beobachtet. Das Schiff hatte einen Hafenliegeplatz in Galveston angefordert und danach zwei Tage lang knapp außerhalb der Zwölfmeilengrenze geankert, um auf einen Liegeplatz zu warten. In den Buchten um Galveston gab es reichlich Ankerplätze, die dem Kapitän die Möglichkeit geboten hätten, der Besatzung Landurlaub zu gewähren, aber er konnte natürlich warten, wo er wollte. Und als dann ein Liegeplatz frei wurde, hatte der Skipper gefunkt, seine Reederei habe ihn angewiesen, erst einen Teil der Ladung in Mobile zu löschen und dann wieder Galveston anzulaufen. Natürlich kam es vor, daß Frachter so weit vor der Küste ankerten oder plötzlich ihren Bestimmungshafen änderten, aber für die Coast Guard waren solche Auffälligkeiten stets ein Alarmsignal.
    Östlich von Nikaragua war der Frachter bereits von einem Pa-
    trouillenboot der Coast Guard der Island-Klasse inspiziert worden, aber Papiere und Ladung der Numestra waren nur flüchtig kontrolliert worden. Als Fracht- und Fahrgastschiff hatte sie eine gemischte Ladung an Bord: überholte Motorenblöcke aus Mexiko, Kaffee und Rattanmöbel aus Brasilien, Schrott aus Ve nezuela, einige Autos und Busse und eine Handvoll Passagiere, von denen keiner Amerikaner war. Auf ihrem Oberdeck und in den Laderäumen waren verplombte Vierzig-Fuß-Container ge-52
    stapelt. Mit Einwilligung des Kapitäns durfte die Küstenwache solche Container öffnen, aber Boote der /s/and-Klasse hatten nur achtzehn Mann Besatzung - nicht genug für die gründliche Durchsuchung eines größeren Frachters.
    Danach durfte die Numestra ihre Fahrt fortsetzen, und die Küstenwache benachrichtigte den U. S. Customs Service, der in den angegebenen

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