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Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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irritiert. Aber Hermosa verschwieg klugerweise, was die ganze Einheit wußte: Salazar kassierte einen Teil des Gewinns für sich und zweigte von jeder größeren Sendung ein paar Kilogramm für sich ab, um sie über Verbindungsmänner in Haiti, auf den Bahamas oder in Mexiko zu verkaufen. Ob Sala-zar wirklich glaubte, das falle keinem auf- vor allem dem Kartell nicht?
    »Ich bin Soldat, merken Sie sich das, Capitän!«
    »Ich bitte um Entschuldigung, Commandante«, sagte Her-mosa hastig. »Ich wollte Sie keineswegs...«
    »Raus mit Ihnen!« Das Kokain begann zu wirken. Er fühlte sich leichter, mächtiger. »Lassen Sie meinen Hubschrauber zu einem Inspektionsflug klarmachen.«
    Hermosa atmete erleichtert auf, als die dicke Holztür ihn von Salazar, der offensichtlich high war, und seinen Wurfmessern trennte.

Zweites Kapitel
Golf von Mexiko,
südlich von Marsh Island, Louisiana
02.17 UhrCST
    »Ortsbestimmung... jetzt!«
    Fregattenkapitän Russell Ehrlich, Skipper des Küstenwach-kutters WMEC 520 Resolute, nahm einen Schluck aus seinem Kaffeebecher und versuchte, sich zu entspannen. Auf der Brücke der Resolute war es trotz geöffneter Stahltüren feuchtheiß. Vor ihren schrägen entspiegelten Scheiben lag das Dunkel einer klaren Winternacht im Golf von Mexiko.
    Nur im Norden, in Richtung New Orleans, erhellte ein schwacher, kaum wahrnehmbarer Lichtschein die Kimm.
    »Ich habe den Standort, Sir«, meldete McConahy, der Navigationsoffizier. McConahay war ein hagerer, bebrillter Leutnant, der frisch von der Coast Guard Academy in New London kam. Er schien sich im lebhaften Betrieb auf der Brücke nicht recht wohl zu fühlen und nur selten den Wunsch zu haben, aufs Meer hin auszusehen. Statt dessen war er damit beschäftigt, Standlinien in Seekarten einzuzeichnen und seinen Computern die neue-sten Werte einzugeben. Ehrlich hatte den Eindruck, McConahay versuche tiefer zu sprechen, wenn er mit dem Skipper redete. Ah, die neue Coast Guard... »Entfernung dreizehn Seemeilen, Fahrt etwa zwei Knoten, exakt voraus.«
    »Ist der Frachter allein, Mr. McConahay?«
    »Das Radar zeigt keine weiteren Schiffe, Sir«, meldete der Leutnant nach einem Blick auf den Radarschirm, »aber wir befinden uns am äußersten Rand seiner Reichweite. Sie könnten schwer auszumachen oder von dem Frachter verdeckt sein.«
    »Wo bleibt unsere Luftunterstützung?« fragte Ehrlich sich
    laut. Er nickte McConahay zu. »Bestimmen Sie unseren Standort mit dem GPS und verifizieren Sie ihn mit Loran. Koppeln Sie den Standort des Frachters genau mit. Falls wir den Kerl vor Ge richt bringen, muß ich einwandfrei beweisen können, daß er sich in amerikanischen Hoheitsgewässern befunden hat.«
    »Aye, Sir.« Leutnant McConahan machte sich an die Arbeit -aber wußte der Skipper nicht, daß seine Standortbestimmungen immer exakt waren?
    Der junge Navigationsoffizier speicherte die Koordinaten des Radarziels und fragte dann den Standort der Resolute im GPS-Computer ab. Das Global Positioning System wertete Daten von in 000 Kilometern Höhe über dem Äquator fixierten geostatio-nären Navigationssatelliten aus, um mit bemerkenswerter Präzision Standorte, Geschwindigkeiten und Zeitsignale zu liefern. Mit Hilfe dieses Systems konnten sie ihren eigenen Standort auf einen Meter genau bestimmen und den eines Radarziels auf 100 Meter genau festlegen.
    Die Resolute, einer der sechzehn Küstenwachkutter der Reli- cmce-Klasse, war mit modernster Elektronik vollgestopft, die einen Großteil der Routinearbeiten an Bord überflüssig machte. Während die meisten großen seegehenden Kutter über hundert Mann Besatzung brauchten, kam die vierundsechzig Meter lange und 950 BRT große Resolute deshalb mit nur sechsund-achtzig Mann aus. Die als Such- und Rettungsschiff konstru ierte Resolute war erst vor kurzem für Einsätze gegen Drogenschmuggler umgebaut worden. Ihre Bewaffnung bestand aus einer 7,6-cm-Maschinenkanone mit Feuerleitradar auf dem Vorschiff sowie Granatwerfern und 12,8-mm-MGs, die aus der Waffenkammer an Deck gebracht und in Halterungen montiert werden konnten. Auf dem Achterdeck hatte sie eine Landeplattform mit einem von der Coast Guard Air Station in Mobile, Alabama, ausgesehenen Hubschrauber H-65 Dolphin.
    »...Standort neu bestimmt und verifiziert«, meldete McConahay, indem er die GPS-Koordinaten auf die Seekarte übertrug und mit einem winzigen Dreieck bezeichnete. »Auch Zielposition mit GPS verifiziert.« Er überprüfte die Standortangabe des dritten

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