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Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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gute Piloten an Bord. »Ja, Mr.
    ROSS, lassen Sie ihn startklar machen. Und lassen Sie den Frachter über Funk auf Englisch und Spanisch zum Beidrehen auffordern.« Damit war für eine eventuelle Gerichtsverhandlung vorgesorgt. Der Frachterkapitän konnte sonst behaupten, er habe den Befehl der Küstenwache nicht verstanden. Dank dieses Tricks waren schon etliche Schmuggler mit auf Bewährung verhängten Strafen davongekommen.
    »Der Nachrichtenraum meldet, daß der Frachter auf keinen Anruf auf den Notfrequenzen antwortet«, berichtete ROSS wenig später. Wenn nicht sämtliche Funkgeräte der Numestra ausgefallen waren - wonach sie verpflichtet gewesen wäre, beizudrehen und durch Lichtsignale Hilfe anzufordern -, mißachtete sie den Befehl zum Beidrehen und versuchte, aus amerikanischen Hoheitsgewässern zu flüchten.
    »Entfernung zehn Meilen, weiter abnehmend«, warf McCo-nahay ein. »Der Frachter steht kurz vor der Zwölfmeilengrenze.«
    »Lassen Sie das Grüne Buch durchprobieren«, ordnete Ehrlich an.
    Das Grüne Buch war kein Buch mehr, sondern ein Computerausdruck mit intern benutzten Funkfrequenzen, die alle Reedereien der Coast Guard melden mußten. Das Funksystem der Resolute sendete automatisch eine Warnung auf sämtlichen Frequenzen, damit sich später beweisen ließ, daß die Numestra zum Beidrehen aufgefordert worden war. »Dann lassen Sie unsere Situation dem Bezirk melden.«
    Der Kutter kam dem Frachter näher, aber bei nur fünf bis sechs Knoten Fahrtüberschuß schien das ewig zu dauern.
    »Null Reaktion auf allen Frequenzen«, berichtete der Oberleutnant wenig später. »Aber unsere Anrufe sind von anderen Stationen bestätigt worden. Die Sender funktionieren also.«
    »Hat der Bezirk schon geantwortet?«
    »Er hat unsere Funksprüche bestätigt«, sagte ROSS. »Noch keine Erlaubnis zum Anbordgehen vom Außenministerium.«
    »Melden Sie dem Bezirk, daß ich auf eigene Verantwortung an Bord der Numestra del Oro gehe, weil ich Grund zu der Annahme habe, daß auf dem Frachter ein Notfall vorliegt«, sagte Ehrlich. »Ich brauche das Einverständnis des Bezirkskommandos so rasch wie möglich, aber Sie können melden, daß ich sofort eingreifen werde.«
    »Aye, Sir.« Nachdem ROSS die Meldung weitergegeben hatte, erkundigte er sich: »Und welchen Notfall haben wir auf dem Frachter beobachtet, Sir?«
    »Offenbar völligen Funkausfall«, knurrte Ehrlich. »Damit ist ein Schiff dieser Größe ein Sicherheitsrisiko. Außerdem mache ich mir Sorgen wegen der Boote in der Nähe des Frachters, die ihn angegriffen oder einen medizinischen Notfall an Bord haben könnten. Das müssen wir sofort feststellen. Außerdem sehe ich keine Positionslichter — ebenfalls ein Sicherheitsrisiko.«
    ROSS nickte grinsend. Obwohl der Skipper ziemlich jung und erst Fregattenkapitän war, dachte er clever wie ein Veteran.
    »Entfernung vier Meilen«, meldete McConahay quälend lange Minuten später. »Der Frachter ist jetzt weit außerhalb unserer Hoheitsgewässer, Sir.«
    »Verstanden, Mr. McConahay«, bestätigte Ehrlich, »aber so leicht entwischt er uns nicht. Er hat Funkausfall oder ignoriert unsere Anrufe - und beides gibt uns das Recht, ihn zu stoppen und zu kontrollieren.
    Mr. ROSS, lassen Sie den Heli starten. Er soll die Brückenbesatzung durch Lichtsignale zum Beidrehen auffordern.«
    ROSS überwachte die Startvorbereitungen auf der strahlend hell beleuchteten Hubschrauberplattform.
    »Achtung an Deck! Heli klar zum Start!« befahl der Oberleutnant über die Decklautsprecher. Er drehte sich nach Ehrlich um, der mit einem Nicken die endgültige Starterlaubnis erteilte. ROSS
    überzeugte sich mit einem Blick auf den Radarschirm davon, daß der Luftraum um die Resolute herum hindernisfrei war, kontrollierte den Hubschrauber erneut durch sein Marineglas und drückte dann einen Knopf, der das grüne Startsignal aufleuchten ließ. »Heli Start frei!«
    Sekunden später hob die HH-65 Dolphin mit ihren vier Mann Besatzung - alle gut bewaffnet - senkrecht von der Plattform ab und verschwand in der Nacht. Während der Hubschrauber dem Frachter nach vorausflog, waren nur noch seine roten und grü nen Positionslichter zu erkennen.
    »Dreieinhalb Meilen«, meldete McConahay. Die Numestra war nur schemenhaft an der Kimm auszumachen, aber ihre mit höchster Leistung arbeitende Maschine war selbst aus dieser Entfernung deutlich zu hören.
    Die Dolphin holte den Frachter rasch ein, und von der Resolute aus war zu beobachten, wie ihr

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