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Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Gewitter vorhergesagt, zwischen denen wir uns verstecken können... Wie groß ist die Lieferung, die wir für Senor Altes Weib transportieren sollen?«
    »Fünfzigtausend Kilo auf einmal. Mit Abwürfen auf den Bahamas, in Florida und vor Kuba.«
    »Fünfzigtausend... imposant!«
    »Noch ist die Ware nicht am Bestimmungsort. Was brauchen Sie von uns?«
    »So was klappt nur mit detaillierter Planung«, antwortete Salazar.
    »Ich brauche eine Liste der Abwurfstellen, den Zeitpunkt jedes Abwurfs und das genaue Gewicht sämtlicher Teillieferungen.«
    »Ich beschaffe Ihnen alles, was Sie brauchen«, sagte Van Nuys, »aber ich muß Ihren Plan begutachten, bevor Gachez Ihre Maschinen nach Kolumbien kommen läßt, um die Ware abzuholen. Ehrlich gesagt bezweifle ich, daß es möglich sein wird, eine so große Lieferung in einer Nacht abzuholen und zu verteilen, aber wenn Sie sich das zutrauen, lasse ich mich gern überzeugen.«
    »Sie haben's jetzt mit den neuen Cuchillos zu tun, Mr. Van Nuys«, versicherte Salazar ihm. »Der Auftrag ist so gut wie ausgeführt.«
Zollamt Ciudad del Carmen, Mexiko
    Nach der Rückkehr in seine Dienststelle suchte der mexikanische Zollbeamte sofort seinen Vorgesetzten auf. »Comman-dante, Senor Salazar ist zurückgekommen«, meldete er Major Carlos Fiera. Sein Vorgesetzter streckte eine Hand aus, und der Beamte gab ihm sein Schreibbrett mit dem ausgefüllten Inspektionsformular.
    Fiera überflog den Vordruck. »Sie haben vier weitere Passagiere eingetragen«, stellte er fest. »Wen hat Senor Salazar diesmal mitgebracht?«
    »Danach habe ich Ihren Anweisungen entsprechend nicht gefragt« , antwortete der Beamte. Als sein Vorgesetzter unwillig die Stirn runzelte, fügte er jedoch hastig hinzu: »Drei davon sind Sa-lazars Leute gewesen.
    Der vierte war ein Amerikaner namens Maxwell Van Nuys. Er hat einen Aktenkoffer bei sich gehabt. Mehr habe ich nicht feststellen können, Commandante.«
    »Haben Sie sonst noch was mitgeführt?« Der Beamte schwieg zunächst, während er überlegte, was er darauf antworten sollte. »Was haben Sie inoffiziell beobachtet?«
    »Mehrere Koffer sind in eine gepanzerte Limousine geladen worden, Commandante.«
    Bargeld, keine Drogen, überlegte Fiera. Ein Drogenimport wäre problematisch gewesen, aber die Einfuhr von Bargeld - vor allem in dieser Stadt, die praktisch von Salazar beherrscht wurde -
    war etwas Alltägliches. Fiera zeichnete das Formular an der dafür vorgesehenen Stelle ab und gab es seinem Beamten zurück. »Behalten Sie Ihre Beobachtungen für sich. Abtreten!«
    Sobald der Mann sein Dienstzimmer verlassen hatte, stand Fiera auf, reckte sich, trat an die Kaffeemaschine und goß sich eine Tasse ein. Durch die Jalousie beobachtete er die klapprigen alten Taxis, die durch die gepflasterten Gassen der Altstadt von Ciudad del Carmen rumpelten. Seine bewundernden Blicke galten den nicht mehr ganz jungen, aber noch immer begehrenswerten Europäerinnen vor den Souvenirgeschäften, aber er ärgerte sich über die vielen Japaner, die von Jahr zu Jahr zahlreicher zu werden schienen: Fiera schätzte ihr Geld, aber er verachtete ihr gleichförmiges Aussehen und ihr unverständliches Ge plapper. Jetzt schloß er die Jalousie ganz und zog sie bis auf halbe Höhe des Fensters hoch.
    Dies war das vereinbarte Signal für seinen amerikanischen Kontaktmann, der täglich mehrmals am Zollamt vorbeifuhr. Um die Mittagszeit würde er nochmals aus dem Fenster sehen, um nach dem Gegensignal Ausschau zu halten. Ein an den Pfosten des Stopschilds unmittelbar vor seinem Dienstzimmer gekettetes lila Herrenfahrrad bedeutete, daß sein Signal verstanden worden war und das Treffen stattfinden konnte.
    So hatte Carlos Fiera schon seit vielen Jahren die amerikanische Drug Enforcement Agency über außergewöhnliche Aktivitäten auf dem laufenden gehalten. Die DEA zahlte immer gut und behandelte die Kontakte zu ihren Informanten streng vertraulich. Da die Kleinstadt Ciudad del Carmen so fest in Salazars Hand war, erforderte jede Kontaktaufnahme mit der DEA strengste Sicherheitsvorkehrungen - keine Anrufe, keine Besuche, keine Korrespondenz. Tatsächlich hätte der Major offizielle Besuche von DEA-Agenten oder mexikanischen Behördenvertretern an Salazar weitergemeldet.
    Die einzig sicheren Kontaktmöglichkeiten waren tote Briefkästen, kurze Treffen in überfüllten Geschäften oder Restaurants oder nächtliche Treffs auf einsamen Wüstenstraßen. Dabei über-
    gab Fiera eine verschlüsselt

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