Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
schußbereiten Waffen ragten noch steil in den Nachthimmel auf. An der Gangway dicht unterhalb der Brücke warteten zwei mit Pistolen und M-16 bewaffnete Unteroffiziere - einer davon Hauptbootsmann Eddie Morrison, der Chef des Prisenkommandos eins.
    Ehrlich trat zwischen Morrison und dem anderen Bewaffneten auf die Gangway. Die beiden Schiffe waren noch etwa drei Meter von einander entfernt, und die Matrosen mit den Leinen hielten Bootshaken bereit, um die Poller der Numestra erfassen zu können. Der verrostete Stahlrumpf des Frachters ragte über dem schneeweißen der Resolute auf. Matrosen des Frachters lungerten zwischen den an Deck festgezurrten Containern herum und verschwanden sofort, wenn ein Scheinwerfer sie er faßte.
    Ehrlich hob seinen Handlautsprecher an den Mund. »Ich bin Fregattenkapitän Ehrlich, Kapitän des Küstenwachkutters Reso-lute.
    Ich möchte Ihren Kapitän sprechen.«
    »Ich bin Kapitän Martinez!« rief der dicke Bärtige in dem weißen Hemd zurück. Dann fiel ihm sein Handlautsprecher ein, und er benutzte ihn wieder. »Wir sind friedliches Schiff in internationalen Gewässern. Warum Sie mein Schiff stoppen?«
    »Sie haben meine in amerikanischen Hoheitsgewässern er-teilte Aufforderung zum Beidrehen mißachtet, Kapitän Martinez.. Sie haben sich auf keiner Gebiets- oder Notfrequenz gemeldet. Das ist ein Verstoß gegen die Sicherheitsbestimmungen für Handelsschiffe.
    Ich bitte, an Bord kommen zu dürfen, um Ihre Papiere und Ihre Ladung zu kontrollieren.«
    »Sie haben kein Recht, uns zu durchsuchen! Sie haben kein Recht, an Bord zu kommen...«
    »Ich bin berechtigt, jedes Schiff, das in amerikanischen Gewässern gegen Sicherheitsbestimmungen verstößt, zu inspizieren.
    Dazu gehört auch die Kontrolle von Logbuch und Manifest. Sollte aus Ihrem Manifest hervorgehen, daß Sie für die Vereinigten Staaten bestimmte Fracht befördern, bin ich berechtigt, auch diese Fracht zu überprüfen. Und wie Sie vor drei Tagen selbst angegeben haben, ist das der Fall. Hiermit weise ich Sie an, beizudrehen und die Überprüfung durch meine Leute abzuwar»Nein! Nicht ohne Erlaubnis meines Reeders...«
    »Ich brauche weder die Erlaubnis Ihres Reeders noch die Ihrer Regierung«, behauptete Ehrlich. »Beschweren können Sie sich un nächsten amerikanischen Hafen. Ich wiederhole: Drehen Sie sofort bei!«
    »Sie können mich nicht in internationalen Gewässern stoppen!«
    protestierte Martinez, dessen Englisch plötzlich besser geworden war. »Das ist Piraterie!«
    Ehrlich zog sein Handfunkgerät heraus und drückte auf die Sprechtaste. »Mr. Applegate, lassen Sie das Geschütz für einen Schuß vor den Bug des Frachters richten. Prisenkommando zwei
    soll bewaffnet an Deck kommen. Für alle übrigen gilt erhöhte Alarmbereitschaft.«
    Im nächsten Augenblick kam Applegates Stimme aus den Außenlautsprechern der Resolute »Kommando eins, Deckung!« Sekunden später tauchten die drei mit Gewehren bewaffneten Matrosen weg, die Männer an den Fendern und Bootshaken ließen sich hinters Schanzkleid fallen und zogen ihre Pistolen, und die beiden Unteroffiziere bei Ehrlich luden ihre M-16 durch. Der Turm der 7,6-cm-Maschinenkanone schwang nach rechts vor den Frachterbug. Während der Kapitän der Numestra zusah, kamen sechs weitere Matrosen an Deck gerannt, gingen in Deckung und richteten ihre Gewehre auf den Frachter.
    »Dies ist die letzte Aufforderung, Kapitän Martinez«, sagte Ehrlich durch den Handlautsprecher. »Stoppen Sie freiwillig, sonst zwingen wir Sie dazu.«
    Martinez hob abwehrend die freie Hand. »Gut, wir stoppen. Halten Sie Ihre Leute zurück.« Er hatte kaum ausgesprochen, als ein zweiter Mann in einem grauen Seidenanzug zwischen einigen Containern hervorkam, hinter Martinez stehenblieb und ihn ansprach. Die beiden schienen kurz miteinander zu diskutieren.
    »Was halten Sie davon, Chief?« wollte Ehrlich von Morrison wissen.
    »Sieht so aus, als hätte der eigentliche Boß sich bemerkbar gemacht«, meinte der Oberbootsmann. »Jetzt zeigt sich bestimmt bald, wer drüben den Ton angibt.«
    Der Mann im Seidenanzug verschwand wieder. Kapitän Martinez kehrte auf die Brücke zurück, und wenig später wurde das Stampfen der Maschine des Frachters zu einem dumpfen Brummen. Der Kapitän kam auf die Brückennock und hob seinen Handlautsprecher. »Erlaubnis zum Anbordkommen erteilt.«
    »Lassen Sie Ihre Mannschaft auf dem Achterdeck antreten, Kapitän«, befahl Ehrlich ihm. Er mußte diesen Befehl mehrmals

Weitere Kostenlose Bücher