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Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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einmotorige Cessna Caravan, startete als erste Maschine zu dem über 2200 Kilometer langen Flug von Mexiko nach Valdivia in Kolumbien. Für diese Strecke würde sie -allerdings mit kurzen Tankstops - fast zehn Stunden brauchen. Der Cessna folgten in Abständen von zehn bis fünfzehn Minuten weitere neun Ein- und Zweimotorige.
    Zuletzt rollten die Big Boys zum Start: die riesige An-26 aus sowjetischer Produktion, deren Nutzlast durch Modifikationen auf zwanzig Tonnen gesteigert worden war, die in Nord-Irland gebaute Short 440 mit ihrem Kastenrumpf, die zu den modernsten Flugzeugen der Cuchillos gehörte, und die ehrwürdige Dou-glas DC-3 mit Heckrad, deren Sternmotoren beim Anlassen gewaltige schwarze Rauchwolken ausstießen. Alle diese Flugzeuge waren von den Cuchillos modifiziert und mit stärkeren Motoren ausgerüstet worden, um größere Drogenfrachten befördern zu können.
    Alle drei Transporter konnten zusätzlichen Treibstoff in Tex-tilbehältern im Rumpf mitführen, wodurch ihre Reichweite sich um mindestens fünfzig Prozent vergrößerte. Mit diesem Zusatztreibstoff und ihrer Drogenladung konnte die An-26 über dreitausend Kilometer weit fliegen: aus Kolumbien in die Vereinigten Staaten und zurück nach Mexiko oder zu einem Ausweichflugplatz. Alle übrigen Maschinen würden auf den Bahamas, auf Kuba oder in Mexiko tanken; waren die vorgesehenen Flugplätze nicht mehr erreichbar, mußten die Besatzungen in Küstennähe notwassern und auf baldige Rettung hoffen.
    Im Verkehrsbüro der Carmen deJ Sol AirJines beobachtete Van Nuys, den Salazar dorthin beordert hatte, wie ein Dispatcher der Cuchillos die Starts in seine Kladde eintrug und die Position jeder Maschine auf einer Wandkarte markierte. Die Bodenstelle stand mit den einzelnen Flugzeugen über Kurzwelle in Verbindung -
    entweder direkt oder über das internationale Flugverfolgungssystem Mexikos.
    Nachdem Van Nuys sich davon überzeugt hatte, daß sämtliche Flugpläne vorschriftsmäßig weitergeleitet waren, zog er sich ins Chefbüro zurück, machte die Tür zu und richtete sich auf eine lange, lange Nacht ein.
    In fünf Stunden sollte die Cessna Caravan zum Tanken auf einem selten angeflogenen Platz außerhalb San Salvadors zwischenlanden; da sie sofort weiterfliegen würde, interessierte der dortige Zoll sich nicht für sie und würde vermutlich nicht mal auf den Platz kommen. So würde es hoffentlich überall laufen, aber selbst wenn Besatzungen Schwierigkeiten bekamen, blieb eigentlich nur die Hoffnung, daß der Zollbeamte sich telefonisch bestechen oder einschüchtern lassen würde. Für Van Nuys standen der Learjet und ein Geldkoffer bereit, damit er zu irgendeinem ausländischen Flugplatz fliegen und eine ihrer Maschinen loseisen konnte, aber er hoffte inständig, daß das nicht nötig sein würde.
    Er war in einem Sessel eingedöst, als laut an die Tür geklopft wurde. »Senor, draußen sein eine Mann für Sie«, sagte ein Angestellter in gebrochenem Englisch.
    »Ich erwarte keinen Besuch. Schicken Sie ihn weg.« »Er sagt, Ihnen das geben.« Der Angestellte kam herein und hielt Van Nuys eine kleine schwarze Pistole Kaliber 22 hin - Sal-mans Waffe. Sie war ein Spezialmodell aus Hartplastik und Kev-lar, das mit Metalldetektoren nicht zu entdecken war, so daß sein ehemaliger Butler, Leibwächter und Sekretär immer und überall bewaffnet war. »Wie heißt der Mann?« fragte Van Nuys. »Er sagt, heißen Salman.« »Ein großer Kerl? Stämmig? Breite Schultern?« »Sj, senor. Muy grande. Muy gordo. Soll ich reinbringen?« Van Nuys hob abwehrend eine Hand. »Nein, ich komme selbst.« Aber bevor er den Raum verließ, zog er dem Angestellten die Pistole aus dem Gürtel - eine mindestens zwanzig Jahre alte Walther P38. Er dachte nicht daran, unbewaffnet hinauszugehen.
    Salman, der von einem der Cuchillos bewacht wurde, stand hinter dem Verwaltungsgebäude in dem zum nächsten Hangar führenden Durchgang. Van Nuys schickte den Bewaffneten mit einer Handbewegung weg. »Salman? Wie, zum Teufel, kommst du hierher?«
    »Ich bin vor ein paar Tagen gegen Kaution entlassen worden«, antwortete der Inder gewohnt monoton. »Ic h habe gehört, daß Sie in Mexiko sind, darum bin ich so schnell wie möglich gekommen.«
    Van Nuys lag die Frage auf der Zunge, wer die Kaution gestellt hatte, aber er sagte nichts. Die Tatsache, daß er's nicht gewesen war, hätte Salman aufbringen können. »Wie hast du rausgekriegt, daß ich hier bin?«
    »Warum sind Sie mir nicht zu

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