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Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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fest. »Sie können jeden Augenblick hier sein.« Er hatte das kleine Gerät aufs Hangardach gestellt.
    Es funktionierte nicht nur als ELT, sondern auch als Infrarot-Blinklicht, das fürs bloße Auge unsichtbar, aber mit einem Nachtsichtgerät aus mehreren Kilometern Entfernung zu erkennen war.
    »Was wollt ihr eigentlich, Sandra?« fragte Van Nuys, während Long und Salman sich verteilten, um die aufs Dach führenden Leiter-n zu überwachen. »Damit habt ihr bloß erreicht, daß wir alle umgelegt werden...«
    »Wir nehmen dich mit zurück. Darum geht's, Max.«
    »Das dürft ihr nicht! Wir sind in Mexiko, die Border Security Force hat kein Recht, hier...«
    »Amerikanische Bürger dürfen wir überall verhaften.« Nun, das klang zumindest gut. »Du erzählst mir jetzt, was du über Sa-lazar weißt. Er hat vor, eine größere Lieferung Drogen zu transportieren ...
    wohin?«
    Van Nuys schüttelte den Kopf. Geffar, die bisher auf eine der Leitern gezielt hatte, bedrohte ihn mit ihrem Revolver. »Max, du kennst mich!
    Wenn du nicht auspackst, muß ich dich erschie ßen. Gleich jetzt.«
    »Das glaub' ich dir nicht.«
    »Vielleicht gibt's eine bessere Lösung«, überlegte Geffar laut. »Ich könnte dich für Salazar zurücklassen... Möchtest du dich lieber mit ihm auseinandersetzen?« Seine Angst war beinahe zu riechen. Der sonst so elegante Van Nuys hatte fast die Hosen voll. »Ich könnte dich laufenlassen, aber er würde glauben, du hättest ausgepackt, und Fischfutter aus dir machen.« Sie zog ein Bündel Dollarscheine aus der Tasche. »Ich schlage dich bewußtlos und stecke dir das Geld und meine Karte in die Tasche. Mal sehen, ob du dich dann noch rausreden kannst!« Geffar stopfte ihm die Scheine in die Brusttasche. »Fertig, Max! Du erzählst ihm einfach, du hättest keine Ahnung, wie dieses Geld in deine Tasche gekommen ist...«
    »Okay, bringt mich hier raus, dann können wir über alles reden ...«
    »Immer schön der Reihe nach, Max. Wenn du ausgepackt hast, können wir darüber reden, ob wir dich mitnehmen. Mauerst du dagegen weiter...«
    »Okay, okay... Salazar ist gerade dabei, eine Riesenmenge Drogen auszuliefern. Seine Maschinen fliegen nach Kolumbien, um den Stoff abzuholen und morgen nacht zu verteilen.«
    »Wo?«
    »Überall. In Florida, Louisiana und Texas, auf den Bahamas. Er soll fünfzig Tonnen auf einmal transportieren...«
    »Fünfzig Tonnen?«
    »Yeah. Jetzt seht zu, daß ihr mich wegbringt.«
    »Bleib unten, dann klappt's vielleicht«, forderte Geffar ihn auf. Im nächsten Augenblick zerfetzte ein Feuerstoß aus einem Sturmgewehr das Teerdach vor ihnen. Geffar wälzte sich auf den Bauch, zielte rasch auf die Umrisse eines Mannes auf dem be-
    nachbarten Hangar und drückte zweimal ab. Der Mann verschwand mit einem Aufschrei. Geffar wußte, daß das Mündungsfeuer ihre genaue Position verraten hatte. Sie faßte Van Nuys an den Schultern und riß ihn hoch. »Weg von hier, Max!« Als sie ihn mit sich zog, durchlöcherten weitere Schüsse das Hangardach an der Stelle, wo sie eben noch gele gen hatten.
    Auf beiden Seiten ihres Hangars standen weitere Flugzeughallen, auf deren Dächern - wie auf dem Flachdach des fünfzig Meter entfernten Verwaltungsgebäudes - jetzt immer mehr Soldaten zu erkennen waren.
    »Wir werden umzingelt«, stellte Long fest. »Wo bleibt der verdammte Hubschrauber? Er müßte längst da sein!«
    Plötzlich wurden die Hangars in gleißend helles Flutlicht getaucht.
    Soldaten hatten die sonst zur Vorfeldbeleuchtung dienenden Scheinwerfer eingeschaltet und so gedreht, daß sie die Hallen anstrahlten. Auf den benachbarten Hangars sahen Long und Geffar ein halbes Dutzend Soldaten, deren Zahl sich ständig vergrößerte. Und nirgends etwas, das als Deckung hätte dienen können...
    »Als Retter seid ihr die reinsten Totengräber«, sagte Van Nuys und wollte aufstehen.
    »Liegenbleiben!« fauchte Geffar ihn an.
    Van Nuys schüttelte ihre Hand ab. »Ich behaupte, ihr hättet mich entführen wollen. Sie brauchen mich für ihr Unternehmen; sie können mich nicht einfach umlegen...« Er sprang auf, hob beide Arme und drehte sich einmal um die eigene Achse, um zu zeigen, daß er nichts zu verbergen hatte.
    »Ich bin's, Van Nuys, Coronel Salazars Assistent! Sie haben versucht, mich zu entführen...«
    Ein Schuß fiel. Van Nuys griff sich an die linke Schulter und klappte zusammen. Geffar kroch zu ihm hinüber. »Ich hab' dir gesagt, daß du unten bleiben sollst, Idiot!« Sie sah Long an.

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