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Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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aber wir verschwenden viel Zeit und Geld, indem wir Falcons und Küstenwachkutter auf Drogenschmuggler ansetzen... Wir brauchen eine eigens zur Schmugglerbekämp fung aufgestellte, ausgebildete und ausgerüstete Organisa tion. «
    »Und das ist der Customs Service...«
    »Auch das bezweifle ich. Sie haben vorhin selbst über Material- und Personalmangel geklagt. Außerdem müssen Sie warten, bis die Verdächtigen ihre Ladung über Land oder vor der Küste abwerfen. Und danach sinken die Chancen, alle zu fassen, verdammt schnell.
    Aber was wäre, wenn wir jedes Schiff anhalten würden, das in amerikanische Gewässer einlaufen oder sie verlassen will? Wenn jedes Schiff vorgeschriebene Kontrollpunkte wie Grenzübergänge passieren müßte? Was wäre, wenn wir jedes Schiff inspizieren würden, bevor es in amerikanische Gewässer einläuft?«
    »Das ist unmöglich...«
    »Durchaus nicht! Was wäre, wenn wir verlangen würden, daß jedes Flugzeug eindeutig identifiziert ist, bevor es in den amerikanischen Luftraum einfliegt?«
    »Das tun wir bereits.«
    »Aber was wäre, wenn wir kein Flugzeug einfliegen lassen würden, das nicht eindeutig identifiziert ist?«
    »Nicht einfliegen lassen?VJas soll das heißen?« Sie starrte ihn überrascht an. »Sie meinen, wir... wir sollten es abschießen! «
    »Radarortung bei sechzig Seemeilen, Überwachung bei fünfzig, Anruf bei vierzig, Ansteuern bei dreißig, zweiter Anruf bei zwanzig, Warnung bei fünfzehn, Feuereröffnung bei zehn«, bestätigte Hardcastle. »Das Standardverfahren der Luftverteidigung - nur daß es nicht auf Leichtflugzeuge bei Schmuggelflügen angewandt wird. In Zukunft wenden wir dieses Verfahren an. Wir lassen keine unidentifizierte Maschine einfliegen, Punktum. Wer weder auf Funk oder Lichtsignale noch auf Zeichen reagiert, darf nicht einfliegen. Ahnliches gilt für Schiffe auf hoher See. Alle, die nicht stoppen oder sich zu erkennen geben, werden abgefangen und aufgebracht.«
    »Das sagen Sie so nett und einfach«, widersprach Geffar, »aber 82
    wenn Sie Ihren Plan verwirklichen, werden gelegentlich auch Unschuldige abgeschossen, weil sie...«
    »Damit will ich nur verhindern, daß Drogen, Waffen, Geld und andere Schmuggelware in die Vereinigten Staaten gebracht werden. Wir wissen beide, daß das gegenwärtige System nichts taugt. Deshalb muß eines her, das funktioniert. Der Abschuß Un schuldiger wäre natürlich eine Katastrophe, aber die Angst davor darf uns nicht zur Untätigkeit verurteilen. Wir müssen nur für Sicherheitsvorkehrungen sorgen, die Angriffe auf Leute verhindern, die sich an die Regeln halten.«
    »Sicherheitsvorkehrungen sind schön und gut, Admiral, aber wir wissen beide, daß sie keine Garantie darstellen. Die erste vierköpfige Familie, die Sie abschießen, macht jahrelange Arbeit und Milliarden an Material- und Personalkosten zunichte. Ein einziger solcher Fall könnte die Bekämpfung des Drogenschmuggels um zwanzig Jahre zurückwerfen!«
    »Soviel ich mich erinnere, ist genau dieses Argument vor Jahren gegen die Customs Service Air Branch vorgebracht worden«, sagte Hardcastle.
    »Und wir haben es zu hören bekommen, als wir angekündigt haben, daß unsere zweistrahligen Maschinen notfalls dicht an Sportflugzeuge heranfliegen würden, um ihr Kennzeichen abzulesen. Durch unsere Schuld würden Familien ins Karibische Meer stürzen, hat es geheißen.
    Aber weder Sie noch wir haben in fast dreißig Jahren harmlose Zivilisten umgebracht, sondern viel Unheil verhindert. Nun wird's Zeit, mehr, weit mehr zu tun...«
    Sie schien keineswegs überzeugt zu sein.
    »Ich könnte Ihnen beweisen, daß die Sache klappt«, fuhr er fort, »wenn Sie aufgeschlossen genug sind, um sich selbst ein Urteil bilden zu wollen.«
    »Hey, ich brauche Ihnen nichts zu beweisen! Ich tue meine Arbeit und...«
    »Wovor haben Sie dann Angst?«
    »Vor nichts, was Sie aus dem Ärmel zaubern könnten.«
    »Gut, abgemacht. Am Sonntagmorgen um sieben. Ich hole Sie in Ihrer Dienststelle ab.«
    »Einverstanden«, sagte Geffar. »Ich will bloß hoffen, daß Ihr 83
    Projekt was taugt, Admiral. Von mir und meinen Leuten haben Sie null zu erwarten, bevor ich davon überzeugt bin, daß Ihre große Idee nicht mit einem Fiasko enden wird.« Oder den Cu-stoms Service in die Ecke drängen soll, fügte sie im stillen hinzu.

Drittes Kapitel
Brickell Federal Building, Miami
    Einige Tage später Unter Hardcastles Fingern, die mehr an die Steuerorgane von Flugzeugen und Hubschraubern als

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