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Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Hardcastles zweifelnden Blick. »Okay, okay. Sie ist stinksauer.«
    »Weil ich letztes Wochenende verpaßt habe?« Der Junge nickte.
    »Tut mir leid, Daniel, aber ich...«
    »Bei mir brauchst du dich nicht zu entschuldigen. Mom bildet sich ein, daß ich bleibende Schäden davontrage, wenn meine zweiwöchentliche Interaktion, wie sie's nennt, mit meinem Va ter ausfällt. Klar, mir tut's leid, wenn wir nicht zusammen sind, 89
    Dad. aber von bleibenden Schäden kann wirklich keine Rede sein!«
    Hardcastle stand auf, sammelte die Unterlagen von seinem Schreibtisch ein und sperrte sie in den Wandsafe. »Komm, wir gehen.
    Hast du schon was gegessen?«
    »Ich... ich hab' gehofft...«
    »Laß mich raten«, sagte Hardcastle lächelnd. »Ein Flug in der Scorpion?«
    »Der letzte ist schon lange her...«
    »Der nächste Flugplatz, auf dem ich dich absetzen könnte, ist Taimiami. Von dort aus müßtest du zwei, drei Meilen weit zu Fuß gehen.«
    »Das war's wert - und ich versprach' dir, daß Mom nichts davon erfahrt.«
    Jennifer, das wußte Hardcastle recht gut, war strikt dagegen, daß er Daniel in der Super Scorpion mitnahm. Aber Hardcastle war gern mit seinem Sohn zusammen. Danny war so voller Energien, so lebendig, aber auch etwas wild. Das genaue Gegenteil seiner beherrschten, dominierenden Mutter, einer Immobilienmaklerin in Miami, und seines Bruders Roger, der an der John Hopkins University Medizin studierte.
    Er war stolz auf Roger und empfand noch immer Zuneigung für seine Ex-Frau, aber am liebsten war er mit Daniel zusammen. In seiner Gesellschaft fühlte er sich um Jahre jünger - ein unbezahlbares Gefühl!
    »Gut, du kannst mitfliegen«, entschied Hardcastle. »Aber ich rufe bei Tiger Air in Taimiami an, ob jemand dich heimbringen kann. Per Anhalter darfst du nachts nicht mehr fahren, sonst hat's deine Mutter echt auf meinen Skalp abgesehen, wenn sie's rauskriegt.«
    Nachdem Hardcastle seine Unterlagen weggeschlossen hatte, nahm er das Farbband aus der Schreibmaschine und steckte es im Vorzimmer in den Aktenvernichter.
    »Dein Projekt muß wirklich sehr geheim sein«, stellte Daniel fest.
    »Tust du das jeden Abend? Wie umständlich!«
    »Dafür beziehe ich mein Riesengehalt.«
    »Yeah, richtig, zweitausendneunhundertelf Dollar und dreiundachtzig Cent im Monat. Vor Steuern.«
    »Hast du Angst, daß es von mir nichts zu erben gibt?«
    »Das ist's nicht«, sagte Daniel, während sie das Vorzimmer verließen. »Ich höre bloß immer Mom reden. Sie sagt, daß du leicht 'nen Spitzenposten in der Industrie kriegen könntest, wenn du bloß aufhören würdest, den Seemann zu spielen.«
    »Was hältst du davon?«
    »Du tust eben, was du tun mußt. Und ich gebe zu, daß mir dieses Feuergefecht bei Mahogany Hammock ziemlich imponiert hat. Hast du wirklich 'nen Transporter abgeschossen? Richtig aus der Luft?«
    »Das ist nichts, worauf man stolz sein könnte, Daniel. Es ist einfach notwendig gewesen.«
    »Mann, das hält' ich sehen wollen! Die Schmuggler müssen schon geglaubt haben, sie wären entkommen, als sie plötzlich keine Power mehr hatten und in die Everglades abstürzten. Wetten, daß ihnen das den ganzen Tag verdorben hat?«
    Hardcastle äußerte sich nicht dazu.
    Als die beiden aufs Dach des Brickell Plaza Federal Buildings traten, flammten die Plattformscheinwerfer automatisch auf und zeigten ihnen den eleganten roten Hubschrauber, der mitten auf dem H stand. Daniel löste die Verzurrungen, wie es ihm sein Vater schon vor Jahren gezeigt hatte, und vergaß dabei auch nicht die Sichtkontrolle der Rotorblätter und des Heckrotors.
    Sie waren eben eingestiegen und empfingen über Funk Wetter- und Verkehrsinformationen, als Hardcastle einen uniformierten Mann des Sicherheitsdienstes die Stufen zur Plattform heraufkommen sah.
    »Verdammt«, murmelte Hardcastle. »Harri-son - der Stellvertreter des Sicherheitschefs.«
    Daniel sagte nichts. Hardcastle sah d en Uniformierten an, der jedoch nicht zu erkennen gab, was er hier oben wollte. Daniel, der sich angelegentlich für die Instrumente in seiner linken Cockpithälfte interessierte, fragte schließlich: »Ist er noch da?«
    »Ja, aber er sagt nichts. Ich glaube nicht, daß irgendwelche Türen oder Safes unversperrt geblieben sind... Ich lasse das Triebwerk an.«
    Während das Triebwerk auf Touren kam, beobachtete der Ad-miral, wie Harrison am Plattformrand stehenblieb und kurz in sein Handfunkgerät sprach, bevor der Triebwerkslärm ihn übertönte.
    Dann ging er

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