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Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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einzelnen Punkte mit.
    »Okay, Admiral, was soll das alles?« fragte Geffar.
    »Das will ich Ihnen gern sagen. Ich bin aufgefordert worden, Ideen für ein Projekt zu liefern, mit dem ich mich seit einigen Monaten befasse. Vorerst ist es nur für Admiral Cronin gedacht, aber ich hoffe, daß es seinen Weg bis ganz oben macht - sogar bis ins Weiße Haus.«
    Geffar musterte Hardcastle zunächst skeptisch, dann aber mit wachsendem Interesse. Sie zeigte auf den schattigen Picknickplatz am Rande der Rasenfläche. Als sie einen der Tische erreichten, nahm Geffar langsam Platz und bemühte sich, ihre schmerzenden Muskeln und Gelenke zu vergessen. »Okay, Admiral...«
    »lan.«
    »Okay, lan. Und Sie dürfen Sandra zu mir sagen, wenn Sie aufhören, so schleimig zu grinsen. Worum geht's also bei Ihrem großen Projekt?«
    »Um alles das, was Sie vorhin angesprochen haben. Unsere Arbeit wird durch Kompetenzstreitigkeiten und Zuständigkeits-wirrwar behindert. Uns fehlen die materiellen und personellen Voraussetzungen, um Schmuggler daran zu hindern, ihre Ware ins Land zu bringen, und die eigentlich Zuständigen lassen es an politischem und finanziellem Engagement fehlen.
    An Schaufensterreden, Absichtserklärungen und Gesetzentwürfen ist kein Mangel. Aber handfestes Engagement? Das würde harte, vielleicht sogar unpopuläre Entscheidungen voraussetzen, Drogenschmuggler und ihre Hintermänner weltweit zu verfolgen -nicht nur vor unseren eigenen Küsten.«
    »Sie reden selbst wie ein Politiker, Hardcastle. Kandidieren Sie zufällig für irgendein Amt?«
    »Ich bin kein Politiker. Ich bin Offizier der Küstenwache. Mich würde ohnehin keiner wählen.«
    »Richtig!« Geffar schüttelte den Kopf. »Ich verstehe noch immer nicht ganz, worauf Sie hinauswollen.«
    »Hören Sie, wie hoch ist der Anteil der mit Flugzeugen ins Land geschmuggelten Drogen?«
    »Ein Drittel, vielleicht vierzig Prozent. Der Rest kommt auf dem Seeweg oder in Containern...«
    »Gelänge es uns also, den Luftweg zu sperren, kämen mindestens dreißig Prozent weniger Drogen ins Land, was...«
    »Irrtum!« unterbrach Geffar ihn. »Die Menge würde zeitweilig zurückgehen, aber das war's schon. Bei steigenden Preisen werden neue Dealer aktiv, die neue Vertriebswege finden. Die auf dem Luftweg beförderte Menge würde sinken — aber auf anderen Routen würde um so mehr geschmuggelt werden.«
    »Aber wenn Sie im voraus wüßten, daß der Containerschmuggel aufblühen wird, könnten Sie Ihre Kontrollen rechtzeitig verstärken.«
    »Wie denn, nachdem wir schon jetzt an der Grenze unserer Leistungskraft angelangt sind? In Florida treffen tagtäglich über 80
    dreihundert Container ein! Ein durch Nationalgardisten oder Reservisten verstärktes sehr gutes Kontrollteam braucht für einen Container ungefähr zwei Stunden. Deshalb bleiben rund achtzig Prozent aller ins Land gebrachten Container unkontrolliert.«
    »Sie verstehen nicht, worauf ich hinauswill. Unser erstes Ziel muß es sein, den Luftweg zu sperren. Weichen die Drögen-schmuggler dann aus, nehmen wir uns ihre anderen Routen vor. Aber wir hindern sie zumindest daran, die bequemste Route zu benützen - den Luftweg.«
    »Und? Sie haben noch immer nicht erklärt, wie Sie das erreichen wollen. Wie wollen Sie den Drogenschmuggel auf dem Luftweg unterbinden?«
    »Die Radarüberwachung im Südwesten der Vereinigten Staaten ist fast lückenlos. Wir haben Computer, die den Kurs von Radarzielen mit aufgegebenen Flugplänen vergleichen und verdächtige Maschinen ermitteln können...«
    »Okay, dann haben Sie also zehn Flugzeuge, die nachts vor der Küste rumschwirren und vielleicht Schmuggelware abwerfen — oder auch nur nach Norden unterwegs sind. Und von Hunderten von Radarzielen, die tagsüber erfaßt werden, sind vielleicht zwei Dutzend verdächtig. Was tun Sie mit denen?«
    »Wir steuern sie an.«
    »Womit?«
    »Hätten Sie Lust auf einen kleinen Wochenendflug?«
    »Wozu?«
    »Ich möchte Ihnen eine Neuentwicklung vorführen, die uns weiterhelfen könnte. Ich hole Sie am Sonntagmorgen um sieben Uhr hier ab. Bis dahin können Sie sich noch ein paar Tage erholen und...«
    »Was haben Sie vor, Hardcastle? Versuchen Sie etwa, mich für irgendein dämliches Projekt einzuspannen, das euch Coasties mehr Einfluß sichern soll?«
    »Mein Projekt hat nichts mit der Küstenwache zu tun. Ich bezweifle sogar, daß die Jagd auf Drogenschmuggler zu ihren eigentlichen Aufgaben gehört. Natürlich wird sie immer daran beteiligt sein,

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