Der Tag Des Falken
Propellerturbinen mit je fünfhundert PS angetrieben. Sie kann unbeweglich schweben, aber auch bis zu zweihundert Knoten erreichen und sechs Stunden in der Luft bleiben. Außer mit Sensoren ist sie mit einem kleinen Radargerät und einer Restlicht-Infrarotkamera bestückt, um Ziele selbst ansteuern und identifizieren zu können. Darüber hinaus kann sie verschiedene Nutzlasten tragen ...« Er machte eine Pause und musterte die Gesichter der Anwesenden, bevor er hinzufügte: »Zum Beispiel Waffen.«
Direktor Crandall reagierte sofort. »Sie wollen dort draußen zwischen all den anderen Vögeln bewaffnete Roboterflugzeuge rumschwirren lassen?«
Martindale hob eine Hand. »Lassen Sie ihn ausreden, Crandall. Bitte weiter, Admiral.«
Hardcastle holte tief Luft. Die erste Hürde war genommen.
»Normalerweise würden die Drohnen unbewaffnet fliegen. Aber wir werden bewaffnete Sky Lions bereithalten, um zu verhindern, daß Schiffe oder Flugzeuge in Sperrgebiete eindringen -notfalls auch mit Gewalt.«
Auf Hardcastles Zeichen schaltete McLanahan auf die nächste Präsentation um. »Im Augenblick lassen wir eine Sky Lion ein Patrouillenboot der Küstenwache verfolgen. Unser Überwachungsradar hat das Ziel erfaßt... hier«, sagte er, indem er einen Leuchtzeiger benützte. »Ein zwölf Meter langes FCI der Coast Guard ein schnelles Patrouillenboot - auf der Fahrt nach Südflorida.«
Er deutete auf den linken Bildschirm, der das Kristallblau des Karibischen Meeres zeigte. »Dies hier ist der Blick aus der Drohne nach vorn; unten eingeblendet sind die Flugparameter der Sky Lion.«
Hardcastle nickte Major McLanahan zu, der sich jetzt zu Martindale und den anderen umdrehte.
»Wie der Admiral bereits ausgeführt hat, Sir«, begann McLanahan, »werden die Drohnen mit Hilfe von Radar- und Sensordaten, die teilweise von dieser Plattform kommen, von Computern gesteuert. Ich habe der Sky Lion gerade befohlen, dieses Patrouillenboot abzufangen.«
Dann verschwand das Videobild und wurde durch undeutliche schwarze Wellenlinien mit eingestreuten helleren Flecken und Streifen ersetzt. »Ich habe auf Infrarot umgeschaltet, damit das Boot sich vom Wasser abhebt. Je kräftiger das Rot, desto heißer das Infrarotsignal... ah, da haben wir's schon!« In der Bildmitte hob sich ein hellroter Punkt von den Rosa- und Gelbtönen des warmen Wassers ab, und eine Digitalanzeige bestätigte, daß das Ziel erfaßt war.
»Im Sinkflug ist die Drohne jetzt fast zweihundert Knoten schnell.
Sie wird erst langsamer, wenn sie näher kommt.« Der leuchtende Infrarotpunkt wurde stetig größer. Zwischendurch schaltete McLanahan mehrmals auf Video um, das ihnen das Patrouillenboot in kabbeliger See zeigte.
»Die Drohne ist noch knapp eine halbe Seemeile entfernt«, erläuterte der Major, indem er auf die eingeblendeten Daten zeigte. »Ihre Geschwindigkeit beträgt nur mehr dreißig Knoten - eine Verringerung bei weiterhin stabiler Fluglage, zu der nur eine Drohne mit Schwenktriebwerken imstande ist. Sobald sie näher heranfliegt, können Sie alle Einzelheiten des Patrouillenboots genau erkennen. Kurz gesagt: Wir haben ein Schmugglerboot abgefangen und identifiziert.«
»Natürlich ist das Abfangen von Schiffen in amerikanischen Gewässern nur ein Aspekt der Bemühungen, den Drogenschmuggel in diesem Gebiet zu unterbinden«, fuhr Hardcastle fort, als McLanahan seine Vorführung beendet hatte. »Könnten wir sämtliche Boote vor Südflorida abfangen, würde der amerikanische Drogenmarkt mit nur zehn bis fünfzehn Prozent weniger Kokain und Marihuana versorgt. Das wäre zwar schon ein Erfolg, aber damit dürfen wir uns nicht zufriedengeben.
Trotz aller Bemühungen von Coast Guard und Customs Service kommen die meisten Drogen nach wie vor auf dem Luftweg ins Land.
Der Schmuggel mit Flugzeugen geht schnell, die Schmuggler haben ihr Produkt länger unter Kontrolle, ihre Erfolgsaussichten sind bei guter Organisation verhältnismäßig hoch. Könnten wir den Schmuggel mit Flugzeugen unterbinden, würden dreißig bis vierzig Prozent weniger Drogen ins Land kommen — und das wäre ein bedeutsamer Erfolg!«
Hardcastle zeigte auf den Bildschirm, auf dem wieder die amerikanischen Küstengewässer mit den weißen Korridoren zu sehen waren. »Diese Routen sollen auch für den Luftverkehr gelten.
Einfliegende Maschinen müssen in den Korridoren bleiben und zugewiesene Höhen einhalten. Flugweg und Höhe werden von unseren Überwachungsstellen kontrolliert; jede
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