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Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Abweichung ist strafbar und bewirkt, daß das Flugzeug von einer unserer Maschinen angesteuert wird.«
    Der Admiral deutete auf den linken Bildschirm, der wieder Luftaufnahmen zeigte. »Diese Bilder liefert eine in der Nähe kreisende weitere Drohne. Da Flugzeuge mit anderen Mitteln abgefangen werden müssen als Schiffe, setzen wir dafür einen anderen Typ ein.« Er hielt ein Modell hoch, das sich erheblich von dem der Sky Lion unterschied.
    »Diese Drohne heißt Seagull, obwohl sie nichts von einer Möwe an sich hat. Der Teufel mag wis sen, wie sie zu ihrem Namen gekommen ist!
    Einige technische Daten: Deltaflügel, Vorflügel zur Erhöhung der Steuerbarkeit, Dreihundert-PS-Motor mit Druckpropeller, Geschwindigkeit sechzig bis dreihundertfünfzig Knoten, Flugdauer mindestens zehn Stunden. Bei etwas über sechs Meter Länge hat die Seagull reichlich zwölf Meter Spannweite. Genau wie die Sky Lion kann sie von Land, von Plattformen und von Spezialschiffen aus operieren.«
    »Was wäre mit der allgemeinen Luftfahrt?« hakte Coultrane nach.
    »Sie würden auch Privatflugzeuge zur Benützung dieser Korridore zwingen. Wir wissen alle, daß sie oft die schlechtesten Piloten haben, die sich nun in dichtestem Verkehr zurechtfinden müßten.«
    »Das wäre nicht gefährlicher, als wenn ein Sportflugzeug einen Nahverkehrsbereich über einer Großstadt durchfliegt«, behauptete Hardcastle.
    Der Verkehrsminister schüttelte, offensichtlich nicht überzeugt, den Kopf.
    Hardcastle sprach rasch weiter. »Das Problem, daß Flugzeuge in letzter Sekunde vom Kurs abweichen und unser Radar unterfliegen, wird durch dieses System zumindest teilweise beseitigt. Alle Maschinen in den Korridoren stehen bis zu ihrer Landung in Miami, Opa-Locka, Fort Lauderdale oder Tampa unter Radarüberwachung. Sollte ein Flugzeug auszubrechen versuchen, kann es durch eine Seagull oder eine bemannte Maschine abgefangen werden.«
    Er nickte, als McLanahan ihm ein Zeichen gab. »Dieses Abfangen möchten wir Ihnen nun vorführen, Herr Vizepräsident«, sagte der Major. »Im Augenblick verfolgen wir einen Schmuggler, der von den südlichen Bahama-Inseln aus in die Vereinigten Staaten einzufliegen versucht. Seit seiner Entdeckung haben wir die Seagull in seiher Nähe stationiert.« Er deutete auf der rechten Großbildschirm, der den Start der V-22C Sea Lion von der Plattform über ihnen zeigte.
    »Mit Brad Elliott am Steuerknüppel«, fuhr Hardcastle fort, »nimmt die Sea Lion jetzt die Verfolgung auf. Im Einsatzfall würden zur Besatzung noch zwei mit Gewehren und Pistolen bewaffnete Unteroffiziere gehören.« Durch die riesigen Panoramascheiben der Kommandozentrale war zu beobachten, wie die Sea Lion die Verfolgung aufnahm. Während sie beschleunigte, wurden ihre Triebwerksgondeln langsam in die Horizontale geschwenkt.
    Der mittlere Bildschirm zeigte eine vergrößerte Darstellung des digitalen Hauptradarschirms. »Major McLanahan legt jetzt das Ziel fest, das die Drohne anfliegen und identifizieren wird.« Die Szene auf dem linken Großbildschirm - der Blick in Flugrichtung der Drohne änderte sich schlagartig, als die Seagull jetzt über den rechten Flügel abkippte und im Sinkflug auf ihr befohlenes Ziel zuraste.
    »Das Bordradar der Seagull hat das Ziel aus elf Seemeilen Entfernung erfaßt«, erläuterte Hardcastle weiter. »Bei einer Annäherungsgeschwindigkeit von zweihundertvierzig Knoten ist ihr Ziel in weniger als drei Minuten erreicht.«
    Sekunden später erschien das Ziel - eine beigefarbene Zwei-motorige — mitten auf dem linken Bildschirm. Je näher die Seagull herankam, desto größer wurde das Flugzeug.
    »Noch drei Meilen«, sagte Hardcastle. »Scheint eine Beech-craft Baron zu sein, schätzungsweise acht bis neun Jahre alt. Mit Hilfe ihres Radars geht die Drohne jetzt automatisch so nahe heran, daß das Kennzeichen der Maschine abzulesen ist.«
    Wenig später hatte die Seagull sich rechts neben das Heck des Flugzeugs gesetzt, und ihr Radarentfernungsmesser zeigte, daß der gleichbleibende Abstand nur noch dreißig Meter betrug.
    »Die Drohne bleibt jetzt im Formationsflug«, erklärte Hard-castle.
    »Sie macht alle halbwegs normalen Flugmanöver mit und bleibt auf etwa dreißig Meter dran.«
    Das Bild veränderte sich allmählich, als Major McLanahan einen kleinen Steuerknüppel bewegte, um die Kamera den Flugzeugrumpf entlangzuführen, bis sie Buchstaben und Ziffern erfaßte.
    »Jetzt können Sie das Kennzeichen ablesen«, sagte McLanahan,

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