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Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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als das Bild stand. »Die Maschine trägt eine N-Nummer-sie ist also in den Vereinigten Staaten zugelassen. Die Ziffern sind unvorschriftsmäßig klein; sie müßten dreißig Zentimeter hoch sein. Achten Sie auf die Ziffer acht und den Buchstaben O. Dieses Kennzeichen ist verändert worden: Die Acht ist zuvor eine Drei gewesen, und das O ist aus einem C entstanden.«
    »Das ist ein häufig angewendeter Trick, um unsere Leute in der Luft und am Boden zu verwirren«, fügte Hardcastle erklärend hinzu. »Wird dieses Kennzeichen mit der Liste verdächtiger Maschinen verg lichen, scheint keine Fahndungsmeldung vorzuliegen. Bei genauerer Prüfung würde sich herausstellen, daß das Kennzeichen gefälscht ist, aber häufig wird die Verfolgung abgebrochen, wenn der Computer >keine Verstöße, kein Haftbefehl meldet.«
    Auf dem Bildschirm war jetzt die gesamte linke Seite des Flugzeugs zu sehen. »Die Drohne umfliegt die verdächtige Maschine und befindet sich nun links voraus, wo der Pilot sie deutlich erkennen kann.«
    Während die Drohne das Flugzeug überholte, blieb ihre Kamera aufs Cockpit der Zweimotorigen gerichtet. Auf dem Großbildschirm war der Pilot mit Baseballmütze, Sonnenbrille und schwarzem Schnauzbart zu erkennen. Als die Kamera das Cockpit noch näher heranholte, rief der Vizepräsident aus: »Hey, seht euch das an! Der Kerl hat Stoff geladen!«
    Über der rechten Schulter des Piloten waren Ballen zu erkennen, die Marihuana sein mußten.
    »Ein kleiner Schmuggler«, stellte Hardcastle trocken fest.
    »Vermutlich transportiert er nur dreihundertfünfzig bis vierhundert Kilo, die im Straßenhandel rund eine Viertelmillion bringen. Dies könnte heute schon sein zweiter Flug sein. Und falls er dreimal fliegt, hat er heute abend eine halbe Million Dollar verdient, auch wenn er zuletzt aussteigt und seine Maschine in die Everglades abstürzen läßt.«
    Das Flugzeug verschwand plötzlich vom Bildschirm.
    »Was ist passiert?« fragte Martindale.
    »Major?« Hardcastle wandte sich an McLanahan.
    »Er ist in Panik geraten und hat abgedreht«, meldete der Major. »Er bildet sich ein, die Seagull abhängen zu können.«
    Auf dem Monitor wurde kurz ein vergrößertes Radarbild eingeblendet, das erkennen ließ, wie gering der Abstand zwischen Drohne und Flugzeug noch immer war. Die Seagull flog eine enge Linkskurve, um sich wieder hinter das Schmugglerflugzeug zu setzen.
    Gleichzeitig rückte das Radar- und IFF-Symbol der V-22C Sea Lion näher an die Beechcraft heran. Im nächsten Augenblick zeigte der Bildschirm wieder die Zweimotorige, deren Pilot durch Tiefergehen und heftige Ausweichmanöver die Drohne abzuschütteln versuchte.
    »Außerdem versuchen wir, den Verdächtigen über Funk zu erreichen«, sagte Hardcastle. Er sah McLanahan an, der den Kopf schüttelte. »Bisher ohne Erfolg. Die V-22C Sea Lion ist inzwischen fast heran und übernimmt dann die Verfolgung.«
    »Was ist, wenn der Mann einen Herzanfall hat und zu keiner Antwort imstande ist?« fragte Verkehrsminister Coultrane. »Was ist, wenn er den Autopiloten eingeschaltet hat, um sich vielleicht so zu retten?«
    »Er hat keinen Flugplan, keine Freigabe zum Einflug in unseren Luftraum, keine Zollvoranmeldung«, antwortete Hardcastle nüchtern.
    »Und er fliegt außerhalb der vorgeschriebenen Luftstraßen in extrem niedriger Höhe. Das alles paßt nicht zu einem harmlosen Routineflug.
    Wenn er imstande gewesen ist, den Autopiloten einzuschalten, hätte er auch seinen Transponder auf den Notfallcode sieben-sieben-null-null einstellen können.«
    Der Großbildschirm zeigte jetzt ein neues Bild. Die Drohne hatte ihren Abstand auf eine halbe Meile vergrößert, so daß jetzt auch die Sea Lion zu sehen war, die sich mit leichter Überhöhung links neben das verdächtige Flugzeug gesetzt hatte. Die Triebwerksgondeln der V-22C befanden sich in 45-Grad-Stel-lung, um größte Hubkraft mit größter Geschwindigkeit zu vereinigen. Die beiden ausgefahrenen Waffenbehälter der Sea Lion erinnerten an zylinderförmige Ausleger.
    »Acht Seemeilen bis zur Küste«, meldete McLanahan.
    »Nach bisheriger Taktik würde die verdächtige Maschine beschattet, bis der Pilot zu landen versucht oder seine Ladung abwirft«, fuhr Hardcastle fort. »Aber wie die Ereignisse der letzten Wochen bewiesen haben, kann das verdammt gefährlich sein. Es hat keinen Zweck, diesen Schmuggler näher an unsere Küste heranzulassen. Wir haben es hier mit einem nicht identifizierten Flugzeug zu tun,

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