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Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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zeigen, daß er verstanden hatte. Im nächsten Augenblick wirkte er seltsam aufgeregt, starrte in den Fußraum seines Cockpits und sah dann mit deutlich besorgtem Gesichtsausdruck zu der Sea Lion.
    »Rauch!« rief Hardcastle. »Sein Motor qualmt!«
    »Auch im Cockpit ist Rauch«, sagte Geffar. Sie drückte auf ihre Sprechtaste. »Three Victor November, wir sehen Rauch unter Ihrem Motor und im Cockpit. Statt nach Opa-Locka fliegen wir zum Flugplatz Sunrise Beach. Folgen Sie uns. Keine Bestätigung erforderlich.« Sie sah den Piloten mehrmals heftig nicken. Vor der Windschutzscheibe wurde der Rauch durch den Luftstrom der Scheibenenteisung v ertrieben und zog durch Lüftungschlitze in der Decke ab. Trotzdem schien er allmählich dichter zu werden.
    »Shark Two-Zero, Mayday, Mayday, Mayday!« funkte Hard castle auf der Notfrequenz. »Position fünfundzwanzig Meilen südöstlich von Biscayne Bay, Kurs zwo-null-null Grad, Höhe tausend Fuß, Geschwindigkeit hundertzwanzig Knoten. Wir begleiten Three Victor November, eine Cessna 210 mit einer Person an Bord. Die Cessna hat Rauch im Cockpit und teilweisen Funkausfall. Wir begleiten sie zur Notlandung in Sunrise Beach.«
    »Three Victor November, fahren Sie Ihr Fahrwerk aus«, forderte Geffar den Piloten auf. »Halten Sie diese Geschwindigkeit bis kurz vor dem Aufsetzen.« Das Fahrwerk erschien, aber die Ausfahrbewegung wurde abrupt gestoppt.
    »Three Victor November, das Fahrwerk ein- und wieder ausfahren.«
    Kein Erfolg. Van Nuys hielt seine Höhe, schien aber Schwierigkeiten zu haben, geradeaus zu fliegen. Geffar hielt etwas mehr Abstand von seiner Maschine.
    »Three Victor November, noch zehn Meilen bis zur Landung. Wir sinken langsam und gehen mit der Fahrt auf neunzig Knoten herunter.
    Betätigen Sie leicht Ihre Klappen und verringern Sie Ihre Geschwindigkeit.« Die Klappen wurden nicht betätigt. Die Cessna wurde langsamer, aber gleichzeitig schien der Rauch dichter zu werden.
    »Wahrscheinlich ein Kabelbrand oder ein Kurzschluß im Ge nerator«, vermutete Hardcastle. »Er soll ihn lieber abstellen, bevor sich der Brand im Motorraum ausweitet.« Geffar gab die An-
    Weisung weiter, aber die Rauchentwicklung wurde keineswegs schwächer.
    »Three Victor November, noch drei Meilen. Fahren Sie Ihr Fahrwerk noch mal ein und aus. Oder versuchen Sie, es manuell auszufahren.« Wieder keine Bewegung. »Okay, Three Victor November, Sie müssen sich auf eine Bauchlandung einrichten. Lassen Sie den Klappenschalter in Mittelstellung. Wir fliegen mit neunzig Knoten an und begleiten Sie bis zum Aufsetzen. Über der Landebahnschwelle stellen Sie Zündung und Treibstoffzufuhr ab, um die Brandgefahr zu verringern. Alles Gute!«
    Als der Platz in Sicht kam, flog Van Nuys noch schwankender, aber er hielt durch und schwebte zur Landung ein. Das Fahrgestell schien etwas weiter herausgekommen zu sein - die Räder waren ganz sichtbar -, aber es war bestimmt nicht verriegelt. Und die Klappen ließen sich nicht betätigen. »Jetzt!« rief Geffar, als das Flugzeug über der Landebahnschwelle war. Hardcastle und sie sahen, daß der Propeller zum Stehen kam. Van Nuys war sogar geistesgegenwärtig genug, um kurz den Anlasser zu betätigen und die Luftschraube querzustellen, damit sie bei der Bauchlandung nicht verbogen wurde.
    Dann setzte die Cessna auf. Van Nuys war offenbar ein erfahrener Pilot. Er kam mit dem Heck zuerst auf, hielt den Bug so lange wie möglich hoch und rutschte so über die Landebahn. Aber dann brach die Maschine jäh nach links aus, legte sich auf die Nase, schlitterte quer über den Asphalt und blieb in einem flachen Graben westlich der Landebahn liegen.
    Geffar setzte am Nordende der Landebahn gut 100 Meter von der Cessna entfernt auf, sprang aus der Sea Lion und rannte auf die verunglückte Maschine zu. Plötzlich tauchten von irgendwoher Feuerlösch- und Rettungsfahrzeuge auf, hätten sie beinahe umgefahren und kamen mit quietschenden Reifen vor der Cessna zum Stehen. Ein Feuerwehrmann mit dem weißem Helm des Kommandanten trat Geffar entgegen und forderte sie auf, Abstand zu halten, um die Rettungsarbeiten nicht zu behindern.
    Geffar nickte. »Wir sind für Verletztentransporte ausgerüstet, falls Mr. Van Nuys in ein Krankenhaus überführt werden muß«, sagte sie.
    Der Feuerwehrkommandant musterte sie überrascht und mißtrauisch.
    »Woher wissen Sie, daß das Van Nuys ist?«
    »Wir haben seinen Flug von den Bahamas aus verfolgt. Wir haben ihn in der Nähe unserer

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