Der Tag Des Falken
von Nachrichten, die Rushell Masters, der Einsatzleiter der Hammerheads auf der Homestead AFB, zum Teil für Geffar gekennzeichnet hatte. Sie setzte sich an ihre Konsole und rief ihn im Büro an.
»Gut, daß Sie anrufen«, sagte Masters. »Das FBI hat gerade eine der hier arbeitenden Putzfrauen verhaftet. Sie soll mit einem Handfunkgerät auf dem Vorfeld erwischt worden sein. Und ihre Grüne Karte ist auch gefälscht. Das FBI glaubt, daß sie schon längere Zeit spioniert und Informationen über Flugbewegungen weitergegeben hat.
Die FBI-Agenten haben sie nach Miami mitgenommen.«
»Für wen spioniert? Kolumbianer?«
»Vermutlich.«
»Können wir jemanden rüberschicken, der sie vernimmt?«
Am anderen Ende entstand eine unbehagliche Pause. »Da -
nach habe ich schon gefragt. Das FBI behauptet, ich sei nicht berechtigt, die Festgenommene zu befragen.«
»Aber das haben Sie doch früher auch...«
»Als Ermittler im Customs Service«, stellte Masters fest. »Das FBI weiß angeblich nicht, ob die Border Security Force dazu befugt ist. Eine dumme Ausrede, wenn Sie mich fragen.«
»Das lasse ich gleich klären, Rush. Sonst noch was?«
»Die Jungs können's kaum noch erwarten, die Sea Lion fliegen zu dürfen. Sind die zugesagten Maschinen unterwegs?«
»Sie bekommen insgesamt sechs. Sobald sie umlackiert, bewaffnet und mit Zusatztanks ausgerüstet sind, üben alle Piloten hier draußen Landungen auf der Plattform. Danach stationieren wir vier Maschinen auf Hammerhead One und die beiden anderen als Schulflugzeuge in Homestead. Soviel ich gehört habe, haben sich über ein Dutzend Piloten gemeldet - ein gutes Zeichen!«
»Am besten spreche ich mit Brad Elliott über unsere Rechte gegenüber den Sicherheitsbehörden«, schlug Hardcastle vor, als Geffar ihr Gespräch mit Homestead beendete. »Das mit den neuen Piloten ist erfreulich. Wurde allmählich auch Zeit!«
»Ich bin froh, daß wir endlich die V-22C bekommen«, sagte Geffar.
»Bisher haben wir nur Piloten, aber keine Flugzeuge. Wir müssen alle unsere Leute in Tag- und Nachtlandungen auf der Plattform schulen, bevor wir einen Dienstplan aufstellen können. Und zerbrechen Sie sich nicht den Kopf wegen der Finanzierung. Dafür ist Elliott zuständig. Er weiß genau, wie er's machen muß. Angeblich ist er mit der Hälfte aller Abgeordneten und Senatoren befreundet, und der Rest hält ihn wegen seines geheimnisvollen Husarenritts von letztem Jahr für einen Helden. Er kann...«
»Alarm!« unterbrach Becker sie. »Eine nicht identifizierte Maschine, vermutlich aus Nassau. Außerhalb der Luftstraßen. Ein langsames Flugzeug in niedriger Höhe. Beim jetzigen Kurs überfliegt es in fünf Minuten die FIR-Grenze.«
»Also dann los, Leute!« sagte Geffar und drehte sich nach ih rer Konsole um. »Computer-Logbuch aktivieren und erste Warnung senden.«
»Logbuch aktiviert«, bestätigte Becker.
»An alle Flugzeuge, an alle Flugzeuge«, begannen die Controller, »hier U. S. Border Security Force. Ich rufe das unbekannte Flugzeug mit Kurs eins-fünf-fünf Grad, Standort vier-null Meilen südwestlich von VORTAG South Bimini und sechs-fünf Meilen östlich von VORTAG Biscayne Bay: Sie sind dabei, ohne Freigabe in den Luftraum der Vereinigten Staaten einzufliegen. Melden Sie sich auf eins-zwo-eins-komma-fünf- oder gehen Sie auf Gegenkurs. Alle Flugzeuge auf dieser Frequenz überprüfen ihren Standort und melden sich bei der zuständigen Anflugkon-trolle.«
Diese Warnung wurde in Englisch und Spanisch auf über einem Dutzend Frequenzen gesendet und diente zugleich als Mahnung für alle sonstigen anfliegenden Maschinen: Die Ham-merheads sind auf dem Posten; wir sehen euch - und fangen euch ab, wenn ihr nicht reagiert.
»Keine Antwort«, meldete einer der Controller Geffar und Hardcastle. »Er überfliegt jetzt die FIR-Grenze.« Da östlich von Florida die Entfernungen zwischen den Fluginformationsgebieten Bahama-Inseln, Kuba und Miami verhältnismäßig klein waren, funkten die Controller schon vor der FIR-Grenze erste Warnungen, obwohl ihr Zuständigkeitsbereich erst mit der Air Defense Identification Zone begann. »In schätzungsweise zehn Minuten erreicht er die ADIZ.«
»Er holte etwas nach Süden aus«, stellte Becker fest. »Auf diesem Kurs fliegt er in tausend Fuß genau über uns hinweg.« Er hatte das HIGHBAL-Radarbild auf den mittleren Monitor geholt. Der Computer, der ständig Kurs, Höhe und Geschwindigkeit des Ziels darstellte, errechnete auch die
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