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Der Tanz der besseren Gesellschaft (German Edition)

Der Tanz der besseren Gesellschaft (German Edition)

Titel: Der Tanz der besseren Gesellschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhard Feuchtenbeiner
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zärtlich auf Augen und Mund.
    Eng aneinandergeschmiegt standen die beiden und betrachteten das Bild, das sich ihnen im Spiegel bot: wahrlich ein schönes Bild. Rechts die üppige, vollreife Frau, mit erfahrenen, schön geschnittenen Augen und sinnlichen Lippen, die ihre schwellenden Formen unter dem luftigen, weich fallenden Nachtkleid verbarg; links die jugendliche Anmut in Gestalt ihrer Tochter, straff und schlank und gänzlich bereit, sich dem Leben in vollen Zügen hinzugeben. Beider Köpfe drehten sich wieder aufeinander zu, die Frauen küssten sich und versanken dann erneut in der Betrachtung ihres Spiegelbilds.
    Dann senkte Hermine den Kopf auf die einladende Brust ihrer Mutter und seufzte. „Ach, Mama, mir ist heute so ängstlich zumute. Den ganzen Abend schon fühle ich mich bedrückt und leide unter beklemmenden Gefühlen.“
    „Deshalb wollte ich nach dir sehen, Liebes. Ich erkenne wohl, wenn dich Sorgen umwölken. Und wie finde ich dich vor zu so nachtschlafener Stunde? Nackt vor dem Spiegel!“ Sie sagte dies aber mit Güte und ohne jeden Vorwurf in der Stimme.
    „Sei mir nicht gram, Mama, ich bitte dich. Ich konnte doch nicht schlafen, so viele Gedanken wirbeln mir durch den Kopf, so viele Gefühle pressen mir aufs Herz, und diese Hitze in mir! Am liebsten würde ich heute Nacht zu dir ins Bett kommen und bei dir die Nacht verbringen, und mich so recht an dich kuscheln und dich herzen und küssen bis ich nicht mehr kann.“
    „Mein Schatz, dein Wunsch soll dir erfüllt werden. Hier, ein Küsschen, und hier, noch eins, und noch eins. Deinen Schmerzen werden wir schon beikommen; komm nun mit mir, wir wollen in mein Zimmer und uns an unserer Nähe erfreuen!“
    Hermine entrang sich ein Seufzer der Freude und Erleichterung und sie hakte sich bei ihrer Mutter unter und ging mit ihr in deren Schlafgemach. Dort brannte eine mattblaue Ampel und verbreitete ein heimeliges und geheimnisvolles Halbdunkel; die sinnliche Atmosphäre wurde noch von schwerem Parfüm unterstrichen, dessen Odeur den Raum durchzog. Dem Bett sah man an, dass seine Besitzerin bereits darin gelegen hatte.
    Hermine eilte, sobald sie den Raum betreten hatte, schnell zum Bett und lag im selben Augenblick in den Laken; Brunhilde schlüpfte aus dem Nachtkleid, unter dem sie lediglich ein Seidenhemdchen trug. Die beiden Knöpfe der Achselspangen waren rasch gelöst und auch die letzte Hülle fiel zu Boden. Nach Sekunden stand auch die schöne Mutter nackt wie am Tag ihrer Geburt auf dem Perserteppich, der vor dem Bett ausgebreitet lag.
    Ein göttlich schönes Bild: Zwar hatte die Frau ihren Frühling bereits hinter sich, doch vom Herbst war desgleichen nichts zu sehen. Sie stand in der vollen Blüte ihres Lebens und zeigte die ganze, wollüstige Fülle des Fleisches, wie sie reifen, sinnlichen Weibern zu eigen ist und die auf eine andere Art beinahe noch begehrenswerter macht als die so reine Anmut der Jugend.
    Die Erbin der Möbelfabrik ihres verblichenen Gatten überragte ihre Tochter um ein kleines Stück; in ihrer Jugend musste sie von geradezu anbetungswürdiger Schönheit gewesen sein. Soweit es bei der Fülle möglich war, standen ihre Brüste noch immer aufrecht da. Ihre Brustwarzen wiesen noch dieselbe blassrosa Färbung auf, die auch jene ihres Mädchens zierte, nur waren sie wohl um die Hälfte größer. Ihre Arme waren schön geformt, ihre Schenkel prall, und trotz aller Üppigkeit ihrer Formen bildete die Taille noch immer einen feinen, verhältnismäßig schlanken Schwung. Ihr ganzer Leib strahlte Lust aus, Freude am Begehren, an sinnverwirrendem Genuss; wem die Molligkeit beim Weibe zupass kam, den hätte ihr Anblick wohl in rasendes Entzücken versetzt. Ihr rundlicher Bauch, der vielleicht eine Spur zu deutlich von der Witwe Freude am Genießen sprach, endete nach unten hin in einem dichten Haarbusch. Ihre Hinterbacken wiederum konnte man getrost als Abbild klassischer Schönheit bezeichnen. All ihre begehrliche Fleischesfülle und ihre Lust am sinnlichen Erleben schienen in diesem Körperteil zusammengeflossen zu sein: ein kerngesunder, vor Wollust strotzender, sechsunddreißig Jahre alter Prachtarsch. Die geneigte Leserin möge diesen Ausdruck verzeihen; jedoch schien es, als könne das Hinterteil dieses wohlhabenden Vollweibes jedes andere an Herrlichkeit übertreffen. Es ist natürlich gut möglich, dass so manche Leserin selbst an diesem Ende auf das Wunderbarste ausgestattet sein mag und dies in Zweifel zieht. Nun ist

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