Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tanz Der Klingen

Der Tanz Der Klingen

Titel: Der Tanz Der Klingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
Vom Netzwerk:
ist kein Herzog, der zu Beifallsstürmen hin
reißt.
Diesen Frühling starb der Sohn des Markgrafen, und
uns allen war klar, dass seine Tochter die Mark erben
würde. Noch bevor ich Rubin die Kunde mitteilte, wusste
ich, was geschehen würde. Daraufhin habe ich versucht,
ein, zwei Brüche mit der … mit Ihrer Hoheit zu kitten,
aber natürlich misstraute sie mir.
Ich vermute, Rubin hatte bereits beschlossen, sich ihrer zu entledigen. Vielleicht hatte er genug davon, sie um
sich zu haben, oder vielleicht konnte er es einfach nicht
ertragen, verheiratet zu sein. Mir ist schleierhaft, wie er
eigentlich ist. Jedenfalls wusste er, dass es etwas Feinsinnigeres als ein Fenstersturz sein musste, um mich zufrieden zu stellen.
Er begann, indem er Abt Minhea bestach, was sich als
nicht allzu schwierig erwies. Der Abt und der Probst
kommen nie gut miteinander aus. Das war seit jeher der
Hintergedanke dieser gemeinsamen Herrschaft, und wir beide bildeten keine Ausnahme. Rubin schwor, er würde Minhea dafür sorgen lassen, dass mein Amt verfügbar wurde und dass er einen Handlanger als meinen Nachfolger einsetzen könnte. Der alte Narr war einverstanden, und so bekam Rubin Zugriff auf die Beschwörungsküns
te Vamkys. Dadurch ist das Medaillon entstanden. Auch meinen nichtsnutzigen Sohn warb er an, was
vermutlich noch einfacher war. Ich habe versucht, Karl
zu zügeln, indem ich ihn an der kurzen Leine hielt, was
Geld anging, aber er war sehr geschickt darin geworden,
Frauen um Zuwendungen anzugehen. Rubin wickelte ihn
mühelos um den Finger. ›Verführ Johanna.‹ forderte er
ihn auf. ›Häng ihr ein Kind an, dann verstoße ich sie mit
Schimpf und Schande mitsamt dem Balg, und du stehst
wieder an zweiter Stelle der Thronfolge.‹ Natürlich nahm
der junge Trottel die Herausforderung an. Er war zu
dumm, um zu begreifen, dass die Beseitigung zweier Erben doppelt so gut war wie die Beseitigung eines Erben.
Außerdem stellte er fest, dass er nicht der unwiderstehliche Verführer war, für den er sich hielt, wenn es um
Frauen seines Alters ging.«
»Meint ihr nicht«, fiel Glockmann ihm wütend ins
Wort, »dass Ihrer Hoheit Anerkennung dafür gebührt,
nicht schwach geworden zu sein?«
Volpe warf ihm einen mürrischen Blick zu. »Schon
möglich. Jedenfalls wurde Rubin ungeduldig mit Karl.
Auf dem Weg nach Trenko ließ er dafür sorgen, dass
dem Baron mitgeteilt wurde, ich plante einen Umsturz. Er wusste, dass der alte Mann es Johanna sagen und sie zurück nach Krupa eilen würde, um ihr Kind zu beschützen. Rubin selbst begab sich in jener Nacht nach Zolensa, damit er entlastet war. Dort verkündete er, seine Gemahlin hielte sich in Fadrenschloss auf, und selbstverständlich glaubte ihm jeder. Den Rest erledigte Karl mit dem Medaillon. Allein die Geister wissen, wohin er sie brin
gen wollte.«
»Johanna gegenüber meinte er, sie wären unterwegs
nach Vamky.«
Volpe verzog das Gesicht. »Dann bin ich froh, nicht
zu wissen, was nach ihrer Ankunft dort geschehen wäre.
Minhea sandte Kantor Kuritsin aus, um den Hinterhalt
vorzubereiten. Der Mann ist ein begnadeter Meuchelmörder. Es lief gut, aber nicht perfekt. Perfekt wäre es
gewesen, wenn alle Leichen in Sicht und erkennbar gewesen wären.
Rubin verdächtigte von Fader, das Mädchen … ich
meine die Herzogin zu verstecken. Also steckte er Fadrenschloss in Brand, um sie auszuräuchern.« Volpe
stimmte ein freudloses, raues Lachen an. »Eigentlich gelte ich als der Krieger in der Familie, dabei hat er weniger
Gewissensbisse als ich. Minhea hatte Straßensperren errichtet, um sie abzufangen, sollte sie zu flüchten versuchen. Ich vermute, später hätte man ihre Leiche und jene
des Knaben in den Trümmern der Kutsche gefunden.« An dieser Stelle wurde die Unterhaltung unterbrochen.
Der Standartenträger zeigte eine Kurve an und führte die Kolonne von der Landstraße auf eine baumgesäumte Allee. Volpe blies einen Warnruf auf seinem Horn. Kurz darauf erreichte die Schwadron eine Palisade, die sich innerhalb von Koppeln und umzäuntem Weideland befand, wo zu Glockmanns Erstaunen etwa sechzig frische Pferde bereits gesattelt und in Reihen angebunden warteten. Einige Stallburschen zogen hastig Bauchgurte fest, während aus den Gebäuden andere strömten, um ihnen zur Hand zu
gehen. So gut vorbereitet war die Königliche Garde nie. »Sucht Euch eines aus«, lud Volpe seinen Gast ein, als
er abstieg.
Das ließ Glockmann sich nicht zweimal sagen und
steuerte auf einen vier oder fünf Jahre

Weitere Kostenlose Bücher